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AMPLEBER KUHLENWEG (5 km, 90 min)Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts wurden im Elm zahlreiche neue Steinbrüche angelegt; 1785 waren 6 herrschaftliche Steinbrüche und ebensoviele Kalköfen in Betrieb. Bedeutsam war die Ampleber Kuhle, nachdem der alte Steinbruch auf der benachbarten Kneitlinger Kuhle 1693 stillgelegt worden. Einer der eindrucksvolsten Wanderwege im Elm führt um die Ampleber Kuhle, den sog.  Herzberggrund in nebenstehender Karte. Wo er beschildert ist, trägt der Weg die Nummer 32, jedoch gibt es eineige bemerkenswerte Aussetzer, z.B. an der mit einer blauen Hand gekennzeichneten Rechtskurve, wo das Überebleibsel eines   Baumstrumpfes wohl früher Träger des Nummernschildes war.
        Wir steuernden Parkplatz oberhalb von Ampleben an, gehen auf denie Elmkarte zu, dann steil den im Winter als Rodelhang genutzten Berg hinauf und passieren eineWaldarbeiterhütte mit  Kamin. Erst hinter der Bergkuppe, kurz nach dem beginnenden Abstieg, befindet sich die besagte Rechtsbiegung. Der Weg führt an einer Schutzhütte vorbei zur Kuhle am Herzberggrund, die teilweise durch Barrieren gesichert, aber von den Enden her begehbar ist. Hier bieten sich  viele interessante Einblicke in die Geologie und Vegetation der Umgebung und es fällt nicht mehr schwer, die Geschichte vom sagenhaften Förster nachzuvollziehen, der im früheren Forsthaus “Zur Ampleberkuhle” lebte. Dieser Mann streifte unablässig mit seinem Schimmel durch die Gegend, ohne sich noch für Frau und Kinder zu interessieren. Er hat wohl keine Ruhe gefunden, denn noch heute soll er dort gelegenlich gesehen werden...

BARNSTORFER SALZWIESEN Die Salzquelle zu Barnstorf samt angeschlossener Salzsiederei wurde 1438 von Herzog Heinrich d.Ä. an Gerecke Pawel zu Braunschweig verkauft und 1743 stillgelegt. Die Salzquellen haben der Soltau, die bei Beierstedt in den Bruchgraben fließt, den Namen gegeben.
          Das heutige Naturschutzgebiet "Salzwiese Barnstorf" liegt nordöstlich der Ortschaft. Es handelt sich umeine natürliche Binnensalzstelle, die in Niedersachsen zu den seltensten Biotoptypen gehöört. Die Salzwiese befindet sich im tiefgelegenen Bereich einer breiten Talmulde, in der salzhaltige Grundwässer an die Oberfläche aufsteigen und zeitweise in offenen Lachen die Bodenoberfläche bedecken. Durch einen Graben ist das Gebiet in zwei etwa gleich große Bereiche geteilt, in deren Zentren jeweils stark salzhaltige, vegetationslose Schlammstellen liegen. Daran angrenzend finden sich in Abhängigkeit von der Salzkonzentration, charakteristische Halophytenbestände, wie Queller-Fluren, Salzschwaden-Rasen und Salzaster-Bestände. In den Randbereichen schließen sich Flutrasen und Weidelgras-Weiden an. Die besondere Bedeutung dieses Naturschutzgebietes liegt in der sehr guten Ausbildung sowie in der ausgeprägten Zonierung von salztoleranten Pflanzengesellschaften.
          Das Gebiet "Salzwiese Barnstorf" soll als Lebensraum der an diesen Standort gebundenen und teilweise gefährdeten Pflanzen- und Tierarten sowie deren Lebensgemeinschaften dauerhaft erhalten und entwickeln werden. Dabei ist die Sicherung und Pflege der charakteristischen Salzvegetation von besonderer Bedeutung.  
Bearbeitung: Dr. H. Grunert

DETTUM Der Vilgensee (Filiensee) zwischen Dettum und Ahlum ist für die Menschen der Umgebung ein beliebtes Ausflugsziel. Schon in früheren Zeiten muss das Gewässer eine besondere Anziehungskraft ausgeübt haben: man nimmt an, dass hier ein altes germanisches Quellheiligtum gelegen hat. Heute ist das Gebiet rund um den Vilgensee als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, in dem man Greifvögel und Reiher beobachten kann. In Dettum biegen wir rechts in den Beekedamm ein und verweilen kurz an der Bockwindmühle. Sie ist für Gruppen ab fünf Personen nach Anmeldung geöffnet. Die Telefonnummer: 0 53 33/3 35. Kurz vor der Mühle biegen wir in den Mühlenweg (Neubaugebiet). Nach einem Kilometer gehen wir wieder rechts und gelangen so zum Vilgensee. Hier sollten man nicht versäumen, den etwas beschwerlichen Weg um den See zu nehmen, da dieser an zahlreiche Quelltöpfe der “Glue Riede”, eines Zuflusses der Altenau, berührt. Der Weg führt uns über eine schmale Holzbrücke,  danach biegen wir gleich rechts in den einladenden Grasweg entlang der Hecken ab. Er mündet nach einer Weile in einen Schotterweg, der, gesäumt von Obstbäumen, bis nach Ahlum führt. Mit ein wenig Glück treffen Wanderer hier auf die Schafherde, die in der Ahlumer Feldmark weidet.
         In Ahlum bringt uns die Straße geradeaus bis zur Kirche. Hier lässt sich der Ausflug mit einem Rundgang im romantischen Amtsgarten mit seinen stillen Weihern verbinden. Von hier aus geht's zu Fuß oder mit dem Fahrrad weiter. Die erste Orientierung ist etwas knifflig: direkt gegenüber der Gaststätte bringt uns die Südstraße auf den Kurs. Sie macht erst einen Knick nach links und dann gleich wieder nach rechts. Dort, wo sie sich mit der Feldstraße kreuzt, biegen wir rechts ab in die Feldmark. Von hier aus wird's einfacher.
          Entlang abgeernteter Felder leitet uns der Wirtschaftsweg hinunter zum Ahlumer Bach, dem wir hinter der Brücke nach links folgen. Rechts blicken wir auf die romantisch gelegene Wendessener Mühle, die wir jedoch hinter uns lassen. Nun einfach geradeaus entlang des Bachlaufs. Rechterhand grüßen die ansteigenden Hänge der Asse, links erstreckt sich die weite Feldmark. Nach gut zwei Kilometern gabelt sich der Weg, wir halten uns rechts. Dort lassen wir uns nicht von dem scheinbaren Wegende irritieren, ignorieren auch die erste Linksabbiegung, sondern balancieren auf einer ziemlich mickrigen Holzplanke über den Graben. Ein Trampelpfad bringt uns nach wenigen Metern wieder auf befestigten Boden. Dieser Feldstraße folgen wir bis zur nächsten Abzweigung nach rechts. Hier wartet unser Pausenplatz: derVilgensee. An dem idyllisch gelegenen Weiher laden Bänke zur Rast ein. Weiter geht's den Hügel hinauf, hinter dessen Kuppe die Dächer und der Kirchturm von Dettum die Richtung weisen.
          Von Dettum aus lässt es sich auch bequem durch die Feldmark ins Reitlingstal radeln. Im Ort geht es die Hauptstraße entlang in Richtung Hachum/Gilzum. Bis zum nächsten Bach geht es geradeaus, ehe sich rechts ein Feldweg zum Weiterfahren anbietet. Nach rund 700 Metern führt eine kleine Brücke über den Bach, die den Weg nach Gilzum freigibt. Etwa 50 Meter muß dann entlang der Bundesstraße gefahren werden, ehe auf einem Feldweg nach Evessen gefahren werden kann. Von Evessen aus geht es nach Erkerode. Am Schild Obstbaumsiedlung führt der Weg rechts zwischen den Obstbäumen hindurch. Rund 500 Meter hinter dem Ort befindet sich ein Parkplatz, von dem aus ein geschotterter Wanderweg abseits der Straße beginnt. Auf ihm kann man, immer am Waldrand entlang, bis zur nächsten Straße fahren, die dann bis zum Ende des Reitlingstales führt. Von dort aus kann man, möglichst zu Fuß, die ehemaligen Wallanlagen der Krimmelburg erklimmen, zu denen ein Fußweg von der Gaststätte Reitling aus führt.
          Angenehm ist die Rückfahrt, die am Lokal Zum Holzwurm vorbei nach links nach Evessen führt, über Gilzum geht es weiter nach Hachum. Dort besteht die Möglichkeit, sich die dort stehende Windkraftanlage anzuschauen, ehe es von dort aus zur Straße von Ahlum zurück nach Dettum geht. Über den Filien-see wird dann wieder der Ausgangspunkt Dettum erreicht.       
 

ERKERODE Die schönsten Versteinerungen des Elms enthält der obere Muschelkalk (Trochitenkalk): es sind die herrlichen Seelilien (Encrinus liliiformis), für die die Steinbrüche unterehalb Erkerode ein klassischer Fundort sind.
Brennesseln haben sich dort mit domigen Sträuchern zu einer dichten, dunkelgrünen Blätterwand verwoben. Wer sich durch eines der kleinen Schlupflöcher denWeg ins Dunkel bahnt, steht wie aus dem Nichts vor den weißen Elmkalksteinwänden, die in bizarren Formen steil nach oben ragen. Sie sind der größte Seelilienfriedhof der Welt. Nahezu jeder Steinklumpen, der auf dem Boden liegt, entfaltet seine eigene Wunderwelt, sobald sich die Augen an das dämmrige Licht gewöhnt haben. Sonnenstrahlen, die sich den Weg
durch die dichte Blätterwand bahnen, lassen Licht- und Schattenflecken auf dem weißen Kalkstein tanzen. Eine märchenhafte Stimmung entsteht, die zur Geschichte der Seelilien passt.
          Sämtliche Versteinerungen deuten auf Meerestiere hin. Dicht an dicht lebten die Seelilien [
>] hier vor 280 Millionen Jahren im heutigen Gebiet des Adamshais, als es noch überflutet war. Ihre knollenförmigen Körper sind über einen Stiel mit dem Seeboden verbunden. Wie lange Blütenblätter strecken sie ihre Trochiten in die Höhe. Gleich vieler kleiner Fangarme werden sie zur Falle für ihre Nahrung, denn trotz ihres blumigen Namens sind Seelilien Tiere. Als der Boden zu Kalk versteinerte, blieben die Seelilien im Kalk erhalten. Heute sind Seelilien nur an den Rändern des Elms, im weißen, weichen Elmkalkstein zu finden. In der Mitte des Elms ist durch Erosionen der härtere, untere Kalkstein zum Vorschein gekommen. Die Sammlung Klages (Königslutter) besitzt mehrere hundert Exemplare. Eine große Steinplatte zeigt 16 Seelilienkronen mit Stielen bis zu 70 cm Länge. Das einzigartige Seeliliengrab gewann mythische Bedeutung. Bereits in der Steinzeit ist der. Trochitenkalk zu Halsketten verarbeitet worden. Die röhrenartigen Trochiten dienten als Nervenkanal der Tiere. Der Kalk wurde aus den Röhren gebrochen, so dass Glieder mit einem Loch entstanden. Sie wurden zu Ketten aufgefädelt. Ein Zeichen der Tapferkeit war der Trochitenkalk für die Germanen. Diese Bedeutung blieb lange erhalten. Während der Christianisierung mussten Heiden ihre Trochiten als Bonifatiuspfennige, Wichtelpfennige oder Hexengeld abgeben.
          Als Heilmittel wurden Trochiten jedoch noch bis ins 18. Jahrhundert verkauft. Aufgrund ihres Kalkgehalts von bis zu 95 Prozent wurden ihnen Heilwirkungen zugesprochen. Der Trochitenkalk ist weich, und Glieder der Seelilien ragen aus jedem Steinstückchen heraus. Im Mittelalter diente er als Baumaterial für arme Menschen. In Evessen steht in der Ortsmitte ein Haus (jetzt: Garage) aus Trochitenkalkstein, an dessen Oberfläche Seelilien und Muscheln zu sehen sind. DiesesTrochitenkalkhaus steht neben dem Tumulus, auf dessen Kuppe eine 600 Jahre alte Linde wächst. Vom Tumulus ist nur bekannt, dass er ein Grabhügel ist. Er soll in Evessen nichtuntersucht werden, um die Toten ruhen zu lassen.
 

KLEIN VAHLBERG Eine Sonderstellung unter den Grabhügeln nehmen die Tumuli oder Hochs ein. Tumulus ist zunächst nur das lateinische Wort für Hügel. Es wird verwendet für besonders große, meist von Bäumen bekrönte Hügel in beherrschender Lage auf Höhenrücken und Kuppen. Im Kreisgebiet sind sechs Hochs erhalten. Auf dem Evesser Tumulus steht eine mindestens 800 Jahre alte Linde, unter der bis zum Jahre 1808 das Vogteigericht tagte. Um die Linde nicht zu gefährden, hat man bisher darauf verzichtet, herauszufinden, was unter dem Hügel verborgen ist.
          Sein Rätsel preisgeben mußte hingegen der Tumulus von Klein Vahlberg, das wie Evessen im Landkreis Wolfenbüttel liegt. Dieser Grabhügel ist immerhin vier Meter hoch und heißt Galgenberg, denn früher gab's eineHinrichtungsstätte am Südrand des Hügels. 1907 grub sich Museumsdirektor F. Fuhse, so berichtet es Lauer, in den Hügel und entdeckte als unterste (und älteste) der Bestattungen drei Körpergräber vom Ende der Jungsteinzeit, darüber vermutlich eine bronzezeitliche Bestattung und schließlich ein Grab aus dere Merowinger Zeit. An der Basis fand er zwei Skelette, die Archäologen als liegende Hocker bezeichnen und ins Ende der Steinzeit datieren. Grabbeigaben wie eine Fußschale und ein Henkeltöpfchen gehören zur Glockenbecherkultur. Über diesen Gräbern wurde eine rechteckige Kammer aus Bruchsteinen errichtet. Von dem darin bestatteten Toten war nur noch ein Schienbein vorhanden, außerdem Scherben und Knochen eines Hundes. Das Grab ist also ausgeraubt worden. Diese Kammer soll aus der älteren Bronzezeit stammen und war mit Erde bedeckt. Darauf wiederum wurde in der Merowingerzeit eine Frau bestattet. Holzkohle und Tierknochen im oberen Teil des Hügels interpretieren Wissenschaftler als Reste des Totenschmauses.  Grabbeigaben wie Perlenkette,   Gürtelschnalle und Gefäße  erleichtern  die  zeitliche Bestimmung: Sie stammen aus dem siebten Jahrhundert. Dieses Grab soll ohne Parallele im Braunschweiger Raum sein. Vermutlich ist dort eine Frau beerdigt worden, die zu einem wichtigen Geschlecht zählte. Südlich von Klein Vahlberg ist ein weiterer Hügel dieser Art zu erkennen. Die Einheimischen nennen ihn „Muspott".

WARBERG Eine Viertelstunde südwestlich des Dorfes Warberg liegt oberhalb des Güldensprings in dem Forstort „Alte Burgstelle" eine mittelalterliche Burganlage. Gut erkennbar ist eine fast kreisförmig angelegte Hauptburg von 47 Meter Durchmesser, die nach drei Seiten hin von einem doppelten System von Gräben und Wällen umschlossen ist. Nördlich der Hauptburg liegen noch einzelne Wall- und Grabenteile, die wahrscheinlich einer Vorburg angehörten. Die beträchtliche Größe der Gesamtanlage (Durchmesser 136 Meter) läßt auf eine bedeutende Burg schließen, die den alten Dietweg am Elm schützte.  Im Jahre 1200 wurde diese alte Burg Warberg von dem Erzbischof von Magdeburg während seines Feldzuges gegen den König Otto IV. von Sachsen zerstört. Seitdem ist sie verfallen. 

Dafür entstand im Tal unmittelbar am alten Dietweg eine Wasserburg, die später zu dem noch bestehenden Schloss Warberg erweitert wurde (Bild: um 1650). Burg- bzw. Schlossherrn waren die Edlen von Warberg, die als das vornehmste und reichste Geschlecht am Elm galten. Sie waren nachweislich in 71 Dörfern in einem Gebiet begütert, das von der Aller (Öbisfelde) bis zum Großen Bruch (Badersleben, Neu-Wegersleben) und von der Ohre (Alt- Haldensleben) bis in die Schöppenstedter Mulde (Wobeck, Kl. Dahlum) reichte. Im Jahre 1622, als der Höhepunkt ihrer Macht längst vorüber war, besaßen sie noch 180 Erbenzinshöfe mit 2130 Morgen Land und 4470 Morgen Wald. Angehörige des Geschlechts stiegen zu den höchsten und begehrtesten Stellungen auf. Sie waren Domherrn und Dompröpste von Magdeburg, Halberstadt und Hildesheim, Prioren des Klosters Marienberg bei Helmstedt, Komturen von Süpplingenburg und Lucklum, Äbte der Klöster Corvey an der Weser und Werden an der Ruhr, Äbtissinnen von Gandersheim und Landkomturen des Johanniterordens für Sachsen. In den Jahren 1407-1410 und 1436-1459 werden Heinrich und Burkhard von Warberg sogar als Bischöfe von Halberstadt genannt.

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WITTMAR Es gibt wohl kaum einen schöneren Platz für ein Picknick als die Wiese am Fuße der Bismarcksäule bei Wittmar.Von Wolfenbüttel aus halten wir uns in Richtung Halberstadt und errei-; chen nach wenigen Minuten Wittmar, wo sich die 23 Meter hohe Bismarcksäule gleich einem Wahrzeichen über die bewaldeten Hänge der Asse erhebt. Im Ort gleich die erste Straße links und dann immer geradeaus bis zum Parkplatz vor der Waldgaststätte.
In jedem Fall wird vor dem Picknick marschiert. Sanft steigt der Waldweg an, nur der Schotter drückt sich unkomfortabel in die Schuhsohlen. Nach gut zehn Minuten halten wir uns an der ersten Weggabelung links und erreichen nach wenigen Schritten die Lichtung, an deren höchstem Punkt die Bismarcksäule thront.
       Initiiert von den Studentenschaften, wurden um 1900 in ganz Deutschland Bismarcksäulen im Gedenken an den Reichskanzler gebaut. So auch im Braunschweiger Land. Die Grundsteinlegung für die Bismarcksäule in der Asse fiel jedoch gründlich ins Wasser, und die Garderobe der tapfer ausharrenden Festgesellschaft befand sich nach einem unerquicklichen Schlammbad in üblem Zustand. Um so sonniger gab sich das Wetter bei der Einweihung   des   Turmes:  Gut 20 000 Besucher kamen am 20. Oktober 1901 zur Asse, um ihre Bismarcksäule zu feiern.
       Heutzutage geht es ruhiger zu auf der Lichtung, die an Wochentagen oft gänzlich einsam ist. Bevor wir unser „Freßpaket" auspacken, erklettern wir die Stufen zur Aussichtsplattform auf dem Turm. Wer den imposanten Rundblick genießen will, muss dies vor dem l. Oktober tu, denn nur solange ist der Turm geöffnet.
       Gleich neben der Säule beginnt der Kammpfad, ein einladender Weg mit schönen Ausblicken in die Ebene. Er führt zu den Ruinen der Asseburg - einst mit mehr als 7000 Quadratmetern Grundfläche eine der größten Burgen Norddeutschlands. 1218 von Gunzelin von Wolfenbüttel erbaut, trotzte sie jeder Belagerung, bis sie schließlich am 12. August 1492 während des Streits der Stadt Braunschweig mit dem Weifenherzogtum niedergebrannt wurde. Heute versetzen die Reste der mächtigen Befestigungen den Besucher in eine andere Welt, fast glaubt man in der Stille des Waldes Pferdegetrappel zu hören. Ende der Zeitreise: In einem weiten Rechtsbogen kehren wir in die Gegenwart zurück und haben uns, als Abschluß, im Garten der Waldgaststätte ein kühles Blondes verdient.
                                                                                               

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Mit Seeigel und Seestem verwandt
Vor 230 Millionen Jahren, als unsere Gegend den Meeresboden des germanischen Muschelkalkmeeres bildete, war die Seelilie Encrinus liliiformis eines der häufigsten Lebewesen am Meeresgrund. Es gab sie so zahlreich, dass ihre fossil erhaltenen Stielglieder, die sogenannten Trochiten, die heutigen Gesteinsschichten des Trochitenkalks im Elm bilden.
Allerdings war Encrinus liliiformis keine Pflanze, die im Meer wuchs, sondern ein Tier. Ihr Name stammt aus der Zeit, als die Lebewesen noch nach ihrem Erscheinungsbild benannt wurden. Dieses ähnelt mit einem mehr oder weniger langen dünnen Stiel und einer blütenähnlichen Krone tatsächlich einer Blütenpflanze. Seelilien waren Verwandte der Seeigel und Seesterne.
Sie waren darauf spezialisiert, mit ihren Armen mikroskopisch kleine Nahrungsteilchen aus dem Meerwasser herauszufiltern. Da sie dabei ihr planktonisches Mahl mit der Strömung des Wassers wie auf einem Fließband serviert bekamen, waren sie in der Regel mit ihrem Stiel fest am Meeresboden angewachsen.
Heute gibt es lebende Seelilien nur noch am Grund der Tiefsee oder als Fossilien zum Beispiel im hiesigen im Naturhistorischen Museum zu bewundern. Dort werden auch einige wunderschön erhaltene Kelche dieser eigenartigen Tiere gezeigt.
Viel häufiger und bekannter sind die fossil erhaltenen Seelilienstiel-glieder (Trochiten), die im Volksmund als Sonnenradsteine, Sonnensteine, Rädersteine, Bonifatiuspfen-
nige,   Hexengeld,   Hünentränen, Wichtelsteinchen, Zwergen- und Mühlsteinchen bezeichnet werden. Sie scheinen seit jeher die Menschen fasziniert zu haben. So wurden in einem jungsteinzeitlichen Grab in Frankreich durchbohrte Trochiten als Halskettenanhänger gefunden.
1714 wurden sie in einem Medizinbuch bei verschiedenen Krankheiten wie Gliederzittem, Nasenbluten, Epilepsie, Nachtschrecken, Melancholie, Schwindel, Nieren- und Lendenschmerzen sowie gegen giftige Tiere, zur Förderung der Nachgeburt und Steigerung der Tapferkeit empfohlen.
Noch bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts wurden Trochiten in Apotheken verkauft. Sie mussten zu Pulver zerstoßen eingenommen oder ganz verschluckt werden.

Fritz J. Krüger, Braunschweiger Zeitung, 1.11.2001

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