.by Erich Kassing  

DIE SCHLACHT UM VERDUN - EIN BEITRAG ZUR MILITÄRGESCHICHTE DES ERSTEN WELTKRIEGES 1914 - 1918

Verdun > Artillerie > Schwere Geschütze > Französische 240-mm-Marinegeschütze

                  

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DIE SCHLACHT UM VERDUN 
ARTILLERIE 
SCHWERE GESCHÜTZE
FRANZÖSISCHE 240-MM-MARINEGESCHÜTZE
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240-mm-Marine-Geschütz in der Jagow-Schlucht (Nord-Süd-Schlucht), 1916

Das bei Cumières stationierte 240-mm-Marine-Geschütz, das sich ebenfalls in einer betonierten Stellung befand, nach der deutschen Eroberung. Im Vordergrund der Feldbahnanschluß, 1916

 

   FRANZÖSISCHE 240-MM-MARINEGESCHÜTZE
Aus Mangel an weitreichender Artillerie platzierten die Franzosen aus Reservebeständen der Marine zwei 240-mm-Marinegeschütze im Kampfbereich vor Verdun: Östlich der Höhe Toter Mann nahe der Ortschaft Cumières und in der Jagow-Schlucht nahe der Vaux-Schlucht und des Dorfes Vaux.

Die Geschütze hatten die Aufgabe, zentrale Elemente der deutschen Militärstruktur (z.B. Artilleriestellungen, Munitionsdepots, Zufahrtsstraßen und Lager) vor Verdun zu zerstören oder zumindest deren Ausbau zu verhindern bzw. zu behindern. 

Die weitreichenden 240-mm-Marinegeschütze lagen in betonierten Stellungen. Helm eines französischen Artilleristen, 1916 Die Waffen störten längere Zeit empfindlich die deutschen Nachschubwege. Für eine gesicherte Munitionszufuhr benötigten die Geschütze einen Feldbahnanschluß.

Ein vor Verdun stationiertes 240-mm-Langrohrgeschütz fand zuerst in der Côtelette-Schlucht südlich Samogneux bzw. nördlich der Talou-Höhe seinen Platz. Deutsche Aufklärungsflugzeuge konnten das Geschütz aber orten und es unter Beschuß nehmen lassen. Daraufhin verlegten die Franzosen das Marinegeschütz westlich der Maas in eine betonierte Stellung in der Nähe der Ortschaft Cumières.

Bei dem in der Jagow-Schlucht (Nord-Süd-Schlucht) stationierten 240-mm-Langrohrgeschütz, auch Batterie 4-6 und Batterie 751 genannt, handelte es sich ebenfalls um ein französisches 240-mm-Marinegeschütz, das in einer beweglichen Betonkasematte bzw. betonierten Schutzrollbrücke stand. Das Geschütz wurde 1910 erbaut und 1915 in Stellung gebracht. Erst nach der Positionierung des Geschützes mit einem Kranwagen, errichtete man die rollende Schutzvorrichtung. Der Geschützaufbau erforderte fünf Tage. Zu Beginn Französisches Artilleriefernglas, 1914 der deutschen Offensive, im Februar 1916, stand das Geschütz in der Jagow-Schlucht sofort unter starkem Artilleriefeuer.

Am 24. Februar 1916 beschoß das Geschütz in der Jagow-Schlucht u.a. den Ort Romagne-sous-les-Côtes, Richtung Sorel-Ferme und den Wald von Hingry. Aber schon am 25. Februar 1916 mußte die französische Besatzung die Geschütztätigkeit aufgeben. Der am 2. März 1916 durch eine Kompanie des I.R. 19 gestartete Versuch, das drohend empor gereckte Langrohrgeschütz zu erobern, scheiterte am Widerstand der starken französischen Infanterie, die die Betonkasematte energisch verteidigte. Schließlich konnte das Geschütz am 8. März 1916 von Teilen des R.I.R. 19 und des Jäger Bat. 3 besetzt werden. Für die Deutschen war die Betondeckung fortan der letzte Ruhepunkt auf ihrem Weg zum Fort Vaux. Von der betonierten Rollbrücke des 240-mm-Marine-Geschützes in der Jagow-Schlucht sind heute nur noch Reste vorhanden.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden von der deutschen Armee alle Geschütze ausgebaut.  

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ANZAHL STANDORTE DER 240-MM-MARINEGESCHÜTZE ZUSTAND

1

In der Jagow-Schlucht nahe des Dorfes Vaux Reste vorhanden
2 Nahe der Ortschaft Cumières ?
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Quellen und Literatur:  
  • Guy le Hallé: Verdun, les forts de la Victoire, Paris 1998.

weiter mit Artillerie

Deutsches 38-cm-Bettungsgeschütz nahe der Sorel-Ferme

Im Zuge des sich anbahnenden Stellungskrieges erkannte die Oberste Heeresleitung im Herbst 1914 die Notwendigkeit, Bunkeranlagen und Verkehrsknotenpunkte im Hinterland des Feindes mit weitreichenden schwersten Flachfeuergeschützen unter Beschuß nehmen zu müssen. Eine große Anzahl von Armierungssoldaten war notwendig, um in wochenlangen Ausschachtungsarbeiten die Bettungsgrube an der Sorel-Ferme auszuheben.

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