|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
.
.
.
.
.
.
.
.
..
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
. |
|
|
DIE
SCHLACHT UM VERDUN |
UNIFORMIERUNG
& AUSRÜSTUNG, ORDEN & EHRENZEICHEN
|
DEUTSCHER
INFANTERIST, 1916 |
. |
Zu Beginn des Ersten
Weltkrieges marschierten die Soldaten der deutschen
5. Armee in den
neuen und nur wenig gebrauchten Felduniformen mit dem
naturfarbenen Lederzeug auf Verdun zu. Doch schon bald
erforderte die neuartige Kriegsführung die Abtrennung der
Regimenternummern von den Überzügen der Lederhelme; auch
die auffällige Zeltbahn verschwand unter dem Mantel.
Allmählich veränderte sich die einheitliche Anzugsordnung.
Noch unheitlicher waren die Landwehr- und Landsturmtruppen sowie die
Ersatztruppen ausgerüstet; unter
anderem sogar mit Zivilanzügen oder schwarzen Mänteln.
Anfangs mußte der enorme
Bedarf an Bekleidung und Ausrüstung von zivilen Firmen
ergänzt werden. Der Anfang 1915 an der Westfront zur
Alltäglichkeit werdende Stellungskampf mit seinen nassen
und verschlammten Gräben führte schnell zum häufigen
Gebrauch von Schnürschuhen und Wickelgamaschen. Bald wurden
die Helmspitzen entfernt; die schmucklose Einheitsbluse, die
grauen Hosen und der feldgraue Einheitsmantel gehörten nun
zum Feldanzug. Neue und alte Uniformen wechselten schnell
ihre Besitzer.
Im Frühjahr 1916 wurde
der neue Stahlhelm eingeführt. Der Blechbehälter
mit der Gasmaske war schon bald nicht mehr wegzudenken. Den
gerollten Mantel legte man nicht mehr über die Schultern;
jetzt trug man den Mantel mit dem kleinen Kochgeschirr
tornisterartig auf dem Rücken. Die 1917 knapper werdenen
Rohstoffvorräte zwangen die Hersteller die an Uniform und
Ausrüstung vorhandenen Messing-Nickel-Tombak oder
Neusilberteile gegen einfaches Stahlblech auszutauschen.
Auch das Leder wurde knapp, so daß man die Stiefel mit
Holzsohlen versah. Der
Einsatz von Ersatzstoffen für Bekleidung und Ausrüstung
waren an der Tagesordnung!
Im Zuge der Neuformationen
des Heeres blieb aber die Anzahl der neuen Uniformab
zeichen
in bescheidenen Grenzen. Abzeichenfarben wurden
vereinheitlich; neue Truppengattungen und Spezialtruppen
erhielten aber noch eigene Farben und Kennzeichen (z.B. die
Flammenwerfer-Pioniere).
|
Lederhelm
Der
ohne Aufsatz 10,5 cm hohe Mannschaftshelm M 1895 (Bayern M
96) bestand aus einem schwarzlackierten
Helmkopf aus Leder
mit einem stark
abgerundetem und mit einer schmalen
Metallschiene verstärkten 4,1 cm langen Vorderschirm sowie einem 4,5 cm langen weniger abgerundeten Hinterschirm. Das
obere Kopfteil war mit einem runden Metallteller von 7,6 cm
versehen. In den kreisrunden Ausschnitt lötete oder
schraubte man auf einem halsartigen Teil die 6 cm hohe
Spitze.
Seitlich auf dem Helm war ein abgerundetes, 5 cm hohes und
10,5 cm breites Ohrenleder angebracht und mit einer
Kinnriemenhalterung und der Landeskokarde aufgesteppt. Der
verstellbare Riemen war 1,6 cm breit und bestand aus
geschwärztem Leder. Den Helmzierat (z.B. Adler, Schwert,
Zepter, Wappen oder Stern) schuf man aus Tombak oder
Neusilber und bedeckte ihn im Feld mit einem dünnen Baumwollüberzug. Das Helmfutter wurde aus schwarzem,
neunfach gelapptem Leder und einem ledernen Schnürband
angefertigt. Ab
Mitte 1915 wurden alle neuen Helme (M 1915) u.a. mit einer
abschraubbaren Spitze versehen. Grund: Die Spitze diente
mehr und mehr den gegnerischen Scharfschützen als
Anhaltspunkt! Die Schuppenketten schaffte man ab. Für die
Metallbeschläge verwendete man nur noch Eisen und Stahl.
Als Ersatz für Lederhelme griff man anfangs auch zu Filz-
und Metallhelmen. Jäger und Schützen trugen statt des
Lederhelmes den ledernen Tschako. Von
dem beschriebenen Lederhelm gab es zahlreiche Abweichungen,
die hier aber nicht näher behandelt werden können. |
Stahlhelm M 16
Auf
Grund des ungenügenden Kopfschutzes und der damit verbundenen hohen Anzahl von schweren Schädelverletzungen
entwickelte man schon bald einen
Stahlhelm aus
Chromnickelstahl. Die ersten 25.000 Exemplare erhielt im
Januar 1916 die 5. Armee vor Verdun. Nach
erfolgreichen Tests begann im April 1916 die
Massenproduktion. Bis Ende Juli 1916 konnte die 5. Armee
55.000 neue Helme für sich verbuchen. Auch bei der weiteren
Verteilung der bevorzugten Helme standen die Truppen vor
Verdun an erster Stelle. Insgesamt wurden 1,5 Millionen
Stahlhelme gefertigt. Die Anzahl der Stirnschilde, nur zum
Schutz der Beobachter in den Stellungen gedacht, pendelte
sich bei 30.000 ein.
Der in vier Größen gelieferte in einem matten, feldgrauen
Farbton gehaltene Helm hatte eine Wandstärke von 1 mm bei
einem Gesamtgewicht von 1200 g. Die an den Seiten
herausstehenden Bolzen dienten als Lüftungsvorrichtung und
zum Einhängen des Stirnschildes (spezielle Panzerplatte)
zum Schutz gegen Scharfschützen. In dem Helm befand sich
ein Lederring, der von drei Nieten am Helmkörper gehalten
wurde. An dem Lederring wiederum befanden sich drei
Polsterkissen, die man mit Roßhaar gefüllt hatte und deren
lappenförmige Enden eine Schnur zusammenhielt. Die
notwendigen Kinnriemen mußten anfangs noch von den
Lederhelmen übernommen werden. Auf der Helmrandinnenseite
befanden sich zwei Rosetten an denen man den Kinnriemen
einhängen konnte. Zur besseren Tarnung wurden serienmäßig
angefertigte graue und weiße Überzüge eingeführt.
Noch
1917 waren diese neuen Stahlhelme Mangelware an der Front.
Für jede Batterie standen aber nur 20 Helme zur Verfügung!
Erst ab Januar 1918 konnte der Mangel behoben werden. Von
dem beschriebenen Stahlhelm gab es ebenfalls zahlreiche
Abweichungen.
|
Feldmütze
Die aus feldgrauem oder graugrünem Tuch
bestehende 8,3 cm hohe schirmlose und mit weißem
Futterkaliko gefüllte Feldmütze wurde überwiegend von
Mannschaften getragen.
Über dem 2,7 cm breiten
Ersatzstreifen erweiterten sich zylindrisch 5 cm hohe
Seitenstücke. Der runde Deckel und die Ersatzstreifenränder waren mit farbigen Vorstößen
versehen. Die 2,5 cm große Landeskonkarde saß vorn auf der
Mitte des Besatzstreifens. Die deutsche Konkarde befand sich
darüber auf den Seitenstücken.
Die unkleidsame und unpraktische Feldmütze sollte schon vor
dem Krieg zum besseren Schutz der Augen einen Schirm
erhalten. Auf Grund von Materialknappheit blieben die
meisten Mützen ohne Schirm. Zur besseren Tarnung der
Besatzstreifen führte man 1915 in den vordersten Linien
Mützenverdeckbänder ein. Erst im August 1917 kam es zur
Einführung einer einheitlichen Mütze, bei der der Besatzstreifen und Vorstoß nur noch aus feldgrauem Tuch
bestand. Von
der beschriebenen Feldmütze gab es ebenfalls zahlreiche
Abweichungen.
|
Waffenrock
Der vereinfachte Feldrock der Infanterie bestand aus
feldgrauem Tuch. Die Vorstöße waren einheitlich ponceaurot. Die Vorstöße am Klappkragen und an den
Aufschlägen ließen die Waffengattung erkennen. Den
Truppenteil verrieten die Vorstöße der Schulterklappen. Die flach gewölbten Rockknöpfe waren hohl geprägt,
bestanden anfangs aus Tombak oder Nickel und zeigten
allgemein die Krone. Im Laufe des Krieges verdeckte man mit
feldgraue Schlaufen die Schulterklappen. Auch bei dem
Waffenrock gab es zahlreiche Abweichungen.
|
Halstuch
Zum
Feldrock für die Fußtruppen gab es das 95 cm lange aus
grauem Baumwollstoff bestehende Halstuch.
|
Halsbinde
Da
sich das Halstuch als unbrauchbar erwies, führte man im
August 1914 eine ca. 95 cm lange Einheitsbinde ein.
Diese bestand aus baumwollenem, grauen
Lasting, war 5 cm
breit und verjüngte sich auf 1,5 cm an den Enden.
|
Drillichanzug Besonders
bei schweren Arbeiten trug man den ungefütterten und aus
rohgrauem Leinen geschneiderten Drillichanzug. Die
Drillichjacke wurde vorn mit sechs Zinkknöpfen geschlossen.
Der 4 cm hohe und vorn stark abgerundete Stehkragen wurde
mit Haken und Öse verschlossen. Auf der linken Innenseite
lag eine 17 cm tiefe Brusttasche. In den Schößen befand
sich auf den Innenseiten je eine Tasche aus Drillich mit
einem 20 cm langen Eingriff und auf der rechten Seite eine
9,5 cm tiefe Uhrtasche mit einer Doppelnaht. Die später
feldgrau gefärbte Drillichhose hatte den Schnitt der
Tuchhose, besaß aber keine Vorstöße. |
Kontingentsabzeichen
Landeskokarde,
Helmzierat und Koppelschlösser, Landesfarben und Wappen an
verschiedenen Kleidungsstücken. Die Waffengattungen
waren erkennbar an Mützen, Helmen, Schulterklappen, Waffenrock,
Feldrock und Kragenpatten. Die Truppenteile konnte man erkennen an
den Helmüberzugnummern, den Vorstößen, den Nummern, Namenszügen
oder Symbolen auf den Schulterklappen, den Auszeichnungsbändern,
Kargenlitzen, Litzen an Aufschlägen und dem Gardeadler. Die innere
Einteilung der Truppenteile
(z.B. Kompanie) erfolgte durch Nummernknöpfe auf den Schultern,
Säbeltroddelnfarben und den Faustriemen. |
Allgemeine
Abzeichen
Kokarde
an Helm und Mütze. Eiförmige Erkennungsmarke aus Zinkblech
von 5 cm Höhe und 7 cm Breite an einer Halsschnur. Darauf
zu erkennen: Vor- und Familienname, letzter Wohnort und
Geburtsdatum, Bezeichnung des Ersatztruppenteils, Kregsstammrollennummer, bei Versetzung neue Nummern. Ab
Ende 1916 mit 3 waagerechten Schlitzen von 18 mm Länge als
Kennzeichnung der Sollbruchstelle zur Markenteilung in zwei
Hälften. Ab Sept. 1917 zusätzlich mit einer Durchbohrung
für die Aufreihung. |
Brotbeutel
Der
durch eine Zwischenwand in zwei Teile geteilte und durch
einen längeren Lederriemen verschließbare Beutel bestand
aus wasserdichtem, braunen Baumwollstoff, hatte eine Höhe
von 25 cm, eine obere Breite von 22 cm und eine untere
Breite von 28,5 cm. |
Kochgeschirr
Das
matt geschwärzte (später feldgrau und matt lackierte) und
aus Aluminium (später aus doppelt verzinntem Weiß- oder
Stahlblech)
hergestellte Kochgeschirr hatte ein Fassungsvermögen von
2,5 Liter und ein Gewicht von 380 Gramm. Das Geschirr konnte
mit zwei Riemen auf die Tornisterklappe befestigt
werden. |
Tornister
Der
Tornister hatte folgende Bestandteile: Tornisterkasten
mit Lebensmittel- beutel,
Tornisterklappe
mit Wäschebeutel und Patronenbehälter, Zeltzubehörbeutel aus
wasserdichtem Stoff und zwei Trageriemen.
Der Tornister verfügte über eine Breite von 29 cm, eine
Höhe von 29,5 cm, 31,5 cm oder 33,5 cm, eine Tiefe von 2,7
cm oben und von 5 cm unten. Die Tornisterklappe von 34 cm
Breite und 46 cm Länge bestand aus rauhem braunen Kalbfell
und einem braunen Baumwollstofffutter. Mit an den
Seitenwänden befestigten Schlaufen konnte der Mantel mit
Mantelriemen aufgeschnallt werden. An der linken
Tornisterseitenwand befand sich oben eine Lederschlaufe zum
Anschnallen des Schanzzeugstiels; unten ein Ring zum
Einhängen des Schanzzeugs. Von
dem beschriebenen Tornister gab es ebenfalls zahlreiche
Abweichungen.
|
Dolche
Im
Stellungskrieg vor Verdun fanden auch selbst organisierte
Dolche Verwendung. Ab Mai 1915 wurden für jede Kompanie
sechs sog. dolchartige Messer eingesetzt. Die mit
einem feldgrauen Metallgriff versehenen 26-27 cm langen und
sehr beliebten Dolche konnten auch auf das Gewehr gesteckt
werden.
|
Tuchhose
Die Tuchhose aus feldgrauem Tuch gehörte ebenfalls zur
Felduniform sämtlicher Fußtruppen. Die Vorstöße an den
Seiten waren ponceaurot. Aufgrund der Abnutzung getragener
Hosen und den damit verbundenen mangelnden Übereinstimmung
mit dem Feldrock, führte man im August 1914 ein graues
Grundtuch ein. Engpässe führten 1917 zur Verwendung von
Mantel- oder Rocktuch.
|
Mantel
Der
durch eine Reihe von sechs blanken aus Tombak oder Nickel
bestehenden Knöpfen geschlossene Mannschaftsmantel bestand
aus feldgrauem Grundtuch und besaß 12 cm hohe
Ärmelaufschläge. Die schrägen Seitentaschen des Mantels
lagen auf der Höhe des untersten Knopfes. Der breite Kragen
konnte in zwei verschiedene Breiten umgeschlagen und die
Schulterklappen abgenommen werden. Rumpf und Ärmel waren
mit weißem Futterkaliko gefüttert. Die große Rückenweite
und die Rückenfalte bot dem Träger eine größere
Bewegungsfreiheit. Auch beim Mantel gab es zahlreiche Abweichungen.
|
Kälteschutz
Ausgeteilt
wurden Kopfschützer
aus einem feldgrauen Wolltrikotgewebe ohne Naht. Oft blieb
nach dem Überzug nur noch die Augenpartie frei. Ohrenschützer
gab es in
Bänder- und Muschelform. Die schlauchartige Leibbinde
bestand
aus rohweißer Wolle und schützte nicht selten vor
Erkältungskrankheiten. Dazu gab es einen 23 cm langen Pulswärmer
aus einem
schlauchartigen Wollgarn, einen Wollschal
von 104 cm Länge, einen 39 cm langen Kniewärmer,
einen Lungenschützer aus Wolle
und eine sechsknöpfige Unterjacke aus
Wollgarn ohne Taschen.
|
Sonderbekleidung
Neben
den oben erwähnten Kleidungsstücken gab es noch Sonderbekleidungen wie Pelze, Filzschuhe, Fußschutzlappen,
Pelzjacken, Pelzwesten, Umhänge, Regenmäntel, Sommer- ,
Winter- , Tropen- und Gebirgskleidung.
|
Faustriemen
Er
bestand aus einem 40 cm langen und 1,8 cm breiten
hellbraunen Riemen aus kariertem Leder und Schieber, Kranz
und Fransen.
|
Rangabzeichen
Der
gemeine Soldat führte je nach
Truppenzugehörigkeit die Bezeichnungen Grenadier, Musketier, Füsilier usw. Der Gefreite, der einzige
Mannschaftsdienstgrad, trug auf jeder Kragenseite seines
Rocks einen 2,5 cm großen Wappenknopf.
|
Feldflasche
und Becher
Hierbei
handelte es sich um eine mit Filzstoff überzogene innen
verzinnte länglich-runde Aluminium-Flasche
oder auch aus verzinntem grau lakiertem Stahlblech mit
einer
leicht gewölbten Außenseite und einer abgeflachten
Innenseite. Maße: 20 cm hoch, 13 cm breit und 6 cm tief bei
0,8 Liter Fassungsvermögen. Zum Tragen diente ein 1,7 cm
breiter Lederriemen. Das Modell 1893 besaß einen einfachen
Korkstöpsel, ab 1915 dann ein 4,5 cm langer Korkpropfen mit
einer geriffelten Kapsel.
Der
flache Aluminiumtrinkbecher
mit zwei
beweglichen Henkeln
hatte
eine Höhe von 9,4 cm mit Tülle und bestand ab Mitte 1915
aus innen und außen grau bis feldgrau emalliertem
Stahlblech. Mitte Juni 1916 wurden einige Truppenteile an
der Front mit einer zweiten Flasche ausgerüstet.
Von
der beschriebenen Feldflasche und dem Trinkbecher gab es ebenfalls zahlreiche
Abweichungen.
|
Gewehr
98
Zur
Hauptwaffe der Infanterie zählte das 4,1 kg schwere und 125
cm lange Gewehr 98 mit dem Kaliber von 7,9 mm. Ein
Schloßschützer aus Soff oder Metall schützte das Gewehr
vor Verschmutzung. Für den Grabenkrieg teilte man später
ein Ansteck- magazin für 25 Patronen aus. Während des
Krieges waren auch ältere und erbautete Gewehre im Einsatz
bei
Verdun.
|
Gewehrreinigungsbeutel
Der
im Tornisterkasten verstaute feldgraue Beutel wurde zur
Aufbewahrung von Gewehröl
und anderen Reinigungsmitteln
benötigt.
|
Seitengewehr
98
Das
als Standartwaffe der Infanterie eingesetzte 65 cm lange
Seitengewehr 98 besaß eine schmale lange Steckrückenklinge
am Rücken, ein Stahlgefäß und einen Griff, der mit einem
Haltestift und geriffelten Holzschalen versehen war. Ein
kleiner Teil dieser Seitengewehre wurde auch mit einem
Sägerücken, bestehend aus 28 Doppelzähnen, ausgegeben!
Zum Seitengewehr, das in zahlreichen Varianten bei Verdun
eingesetzt worden ist, gehörte eine Scheide aus geschwärztem Leder mit Stahl- oder Messingbeschlägen.
|
Schanzzeug
Zum
tragbaren kleinen Schanzzeug, das gerade im
Grabenkrieg bei Verdun dringend benötigt wurde, zählte der
800 Gramm schwere Spaten, eine lederne, vorn offene Tasche,
eine 1300 Gramm schwere Beilpicke, ein 950 Gramm schweres
Beil mit Beiltasche, eine Axt mit kurzem Eschenholzstiel,
eine kleine Drahtschere und eine Säge. Zur Ausstattung
eines jeden Soldaten gehörte nur der Spaten.
|
Bluse
Die im September 1915 eingeführte feldgraue oder
graugrüne bequeme und weit geschnittene Bluse sollte den Waffenrock
ersetzen.
|
Stiefel
Die
aus naturfarbenem Leder angefertigten Stiefel hatten eine
Schafthöhe von 31-35 cm und eine seitlich gesetzte Naht.
Die Sohlen waren mit verzinkten Nägeln beschlagen. Den 3 cm
hohen Ansatz hatte man an den äußeren Rändern mit einem
Versenkeisen aus verzinktem Stahl verstärkt. Ende 1917
wurden jene Stiefel, die nur für die Heimat benötigt
wurden, mit Holzabsätzen versehen.
|
Schnürschuhe
Außer
den genannten Stiefeln besaß jeder Soldat ein Paar Schnürschuhe aus naturfarbenem Leder und ohne Benagelung.
Die beiden Seitenschäfte, vorne etwa 16 cm, hinten 14 cm
hoch, wurden von einem vorderen und hinteren Deckriemen
verbunden. Der hintere Teil des Schuhs wurde von einer
4,5-5,5 cm hohen Kappe umschlossen. Ältere und neuere
Schuhmodelle wurden mit einem ledernen Schnürband durch
sechs Paar Schnürlöcher verschnürt. Ende Dezember 1914
verlegte man die Schnürung aber auf den Spann. Während des
Stellungskrieges vor Verdun verdrängte der bequemere und
mit Wickelgamaschen getragene Schnürstiefel mehr und mehr
den Marschstiefel. Später wurde auch der Schnürstiefel
genagelt und mit einer Halbsohle versehen.
|
Wickelgamaschen
Die
nie allgemein eingeführten aber beliebten Gamaschen
verhinderten das Eindringen von Sand und Feuchtigkeit in den
Schnürschuh. Bei Nässe zogen sich sich allerdings zusammen
und konnten zu gesundheitlichen Schäden führen.
|
Handschuhe
Im
Winter trug man mit weißem Boy gefütterte Fausthandschuhe
aus grauem Manteltuch. Um die Handschuhe am Seitengewehr
befestigen zu können, versah man sie jeweils mit zwei
Lederstrippen mit Knopfloch. Auch
hier gab es zahlreiche Abweichungen. |
Leibwäsche
Unter
dem Tuchrock trug der Infanterist ein langes,
weitgeschnittes Hemd aus naturfarbenem, ungefärbten
Baumwolltrikot. Für den Sommer gab es dazu eine Unterhose
aus weißem Baumwollköper; für den Winter eine
Trikotunterhose. Die Sommersocken bestanden aus
ungebleichter Baumwolle; die Wintersocken waren aus weißer
Wolle gestrickt. Ab März 1916 wurden auch Fußlappen
ausgeteilt: Diese fertigte man aus weißem Wollstoff von
etwa 40 x 40 cm Größe. Viele Soldaten bevorzugten später
aus vielerlei Gründen (z.B. keine Marschblasen) diese
Lappen und verzichteten auf die Socken.
|
Brustschoner
Für
Rekruten aus dunkelblauem Tuch angefertiger ungeliebter
kurzer Brustlatz zur Schonung der Tuchröcke beim
Exerzieren.
|
Troddel
Säbbeltroddel
aus 40 cm langem und 2,2 cm breiten weiß gemustertem Band,
Schieber, Eichel, Kranz und Fransen an der Seitengewehrtasche mit
Kompanie- nummer.
|
Leibriemen mit Koppelschloß und Seitengewehrtasche
Der
4,5 cm breite und schwarz gefärbte Leibriemen
mit Messinghaken, Schnallzunge, einem aus verzinktem Eisen
bestehenden Koppelschloß
mit einer Aufschrift (z.B. GOTT MIT UNS
(Preußen) oder IN TREUE FEST (Bayern). Die Seitengewehrtasche
wurde hinter der linken Hüfte am Leibriemen getragen.
|
Patronentaschen
88, 95 und 09
Die
88-iger Tasche
hatte bei einer konischen Verarbeitung eine Höhe von 9 cm
bei einer Tiefe von 5 cm. Die untere Breite maß 12 cm, die
obere 14 cm. Aufgenommen werden konnten 30 Patronen,
verpackt in zwei Schachteln. Die 95-iger
Form war
etwas größer gestaltet. Die weniger widerstandsfähige Patronentasche
09
bestand aus drei kleinen, konischen Ledertäschchen und
konnte 150 Patronen aufnehmen.
|
Salzbeutel
Der
aus Tuch und später aus Papierstoff bestehende Beutel hatte
eine Breite von 10 cm und eine Länge von 18-20 cm. Mit zwei
20 cm langen Papiergarnschnüren konnte der Bautel
verschlossen werden.
|
Kaffeebüchse
Die
runde Büchse bestand aus Weißblech oder Aluminium, hatte
eine Höhe von 2,2 cm und einen Durchmesser von 6,5 cm.
|
Ölbüchse
Die
keine, runde Büchse von 4,5 cm Höhe und 3,5 cm Durchmesser
war mit Reinigungsfett gefüllt und wurde zum Reinigen des
Gewehres benötigt. Später ersetzte man sie durch zwei
ineinander gesteckte, zylindrische Büchsen aus verzinntem
Stahlblech.
|
Zeltausrüstung
Die
tragbare Zeltausrüstung bestand aus einer quadratischen
Zeltbahn,
der Zeltleine,
einem dreiteiligen Zeltstock,
den drei Zeltpflöcken aus 26,5
cm langen Eschenholzstäben und dem 38 cm langen
Zeltzubehörbeutel.
|
Gasmaske
und Behälter
Die
erste Gasmaske
(Linienmaske)
bestand
aus einem gasundurchläßigen und gummierten Baumwollstoff.
Die in Metallfassungen eingestanzten runden Augengläser
bestanden aus unzerbrechlichem und unbrennbarem Zellon. Die
Maske wurde von zwei elastischen Gummibändern am Kopf
gehalten. Anfang 1916 wurde die verbesserte Rahmenmaske
einführt, die verbesserten Schutz gegen neue Kampfstoffe
bieten sollte. Für die Anfangs noch im Brotbeutel
untergebrachte Schutzmaske führte man zur besseren
Handhabung noch 1915 eine graue Segeltuchtasche ein. 1916
folgte dann die Einführung der Bereitschaftsbüchse.
Die Gasmaske konnte nun einsatzbereit aufbewahrt werden.
|
Erkennungsmarke
Die
ab 1870 gebräuchliche Erkennungsmarke, auch als Hundemarke
bezeichnet, wurde ab 1915 vereinheitlicht. Die neue Marke bestand
aus 5 x 7 cm Zinkblech und trug den Namen und die Anschrift des
Besitzers, den Ersatztruppenteil und die Stammrollennummer. 1917
führte man als Erkennungsmarke ein neues Modell ein, das in der
Mitte mit drei langen Schlitzen (Sollbruchstelle) und im unteren
Teil ein weiteres Loch aufwies. Es war üblich, daß der Soldat die
Erkennungsmarke an einer gedrehten Schnur um den Hals trug.
|
Soldbuch
Das
durch das jeweilige Regiment beschaffte überwiegend mit Klammern
geheftete in der
Regel dunkelbraune Soldbuch (ca. 14 x 8,5 cm) diente dem Soldaten
als Ausweis und Nachweis für erhaltene Bekleidungs- und
Ausrüstungsgegenstände, Löhnung und Verpflegung. In dem Dokument
wurden neben den Personendaten u.a. auch die Versetzungen,
Lazarettaufenthalte, Orden, Ehrenzeichen, Lehrgänge und
Beförderungen eingetragen.
Quellen und
Literatur:
-
Franz, Rüdiger
W.A.: Preußisch-deutsche Seitengewehre
1807-1945, Schwäbisch-Hall
1996.
- Halász,
Eugen von: Deutsche Kampfmesser, Norderstedt 1996.
- Herrmann-Jen,
Reiner, Nguyen-René, Bernert: Uniformen der deutschen Infanterie
1888-1914, München 1999.
- Kraus,
Jürgen: Die deutsche Armee
im Ersten Weltkrieg, Osnabrück 2004.
- Kraus,
Jürgen: Die feldgraue Uniformierung des deutschen Heeres 1907-1918,
Osnabrück 1999.
- Mirouze, Laurent: Infanteristen des Ersten
Weltkrieges, Solingen 1996.
Abbildungen:
Erich
Kassing.
|
|
weiter
mit Uniformen:
Französischer Infanterist
Zu Beginn des
Ersten Weltkrieges ließen Improvisationen und die teilweise
im Frühjahr 1915 herausgegebenen horizontblauen Uniformen
den französischen Infanteristen doch sehr buntgescheckt
erscheinen. Erst eine spätere Standartisierung führte zum
einheitlichen Erscheinungsbild.
|
|
Copyright © 2002-2006 by ERICH KASSING - all right
reserved
|
|
|
|
.
Pour
le Mérite, 1916.
.
|
.
Das
Eiserne Kreuz für besondere Verdienste vor Verdun, 1916
.
|
.
Frontkämpfer-
kreuz,
1916
.
|
.
Gefechtsspanne
Verdun, 1916
..
|
|