..sei auf der Hut..

 

 

Das Tor

      



Es war ein Tag wie jeder andere gewesen. 
Als ich, wie jeden Abend, zu meinem Traumtor kam, das ich vor dem Einschlafen immer aufsuchte , war etwas anders.  Mir war, als läge ein Schatten über dem  Baum und der Wiese. Ich verscheuchte den kurz aufgetauchten Gedanken aber sofort wieder aus meinem Bewusstsein und mit mit dem herrlichen Gefühl der Vorfreude, die ich immer empfand, wenn ich mich meiner Trauminsel näherte, ging ich weiter auf mein Tor zu.


Doch ich hatte mich nicht getäuscht. Das Tor und der Himmel darüber hatten sich verändert. Es war  dunkler geworden. 
Ich war nun stehen geblieben und bemerkte , als ich mich umsah, dass es ringsherum totenstill geworden war. Sonst war immer Bienengesummse und Vogelgezwitscher zu hören, so als ob sich die Bewohner der Wiese freuten, dass ich hier wäre. 
Ich wandte mich wieder dem Tor zu und erstarrte. Ein unheimlich fluorszierendes Leuchten ging von dem Tor aus. Ich fühlte eine eiserne Klaue, die mein Herz zusammenpresste, ich rang nach Luft, wollte mich umwenden und schleunigst diesen, mir tödlich fremd gewordenen Ort fluchtartig verlassen.   
Es ging nicht, Himmel, ich bewegte mich, zögernd einen Fuß vor den anderen setzend, weiter  auf den unheimlichen Platz zu, der nun in ein kaltes, blaues Licht getaucht war. In Todesangst versuchte ich meine Zehen in den Boden zu  graben, um stehen bleiben zu können.



weiter

 



© 2001 BAZ

1