Unterwasserlandschaften
Quelle: Angelo Mojetta: Ozeane der Welt
Papua-Neuguinea
Galapagos
Karibik
Pazifik
Malediven
Rotes Meer
Mittelmeer
Ein Mosaik entsteht

Doch weder die Zeit noch die Kräfte der Erde hielten deswegen inne. Zu Beginn des Karbons (vor 360 – 340 Millionen Jahren) hatte der Kontinent Gondwana den Südpol überquert und war dabei in die Südhalbkugel vorgedrungen. Baltika und Laurentia kollidierten miteinander und bildeten einen einzigen Kontinent, Laurussia, dem sich China, Sibirien und Kasachstania näherten. Während dieser ganzen Zeit näherten sich die Festlandsmassen einander wie wenn sie von einem Magneten angezogen würden. Im Lauf von 65 Millionen Jahren entstanden durch die Kontinentaldrift auf den Festlandsgebieten Tälen Ebenen und Faltungszonen; einige davon entwickelten sich später zu den Alpen, zum Ural und zu den südamerikanischen Kordilleren.

Die Meere hingegen zogen sich besonders in der zweiten Hälfte jenes Zeitabschnitts zurück, so daß ausgedehnte Ebenen mit Küstensümpfen entstanden. Das Klima erwärmte sich, was die Ausbreitung der Amphibien und der Insekten sowie höherer Pflanzen (Farne, Gymnospermen) begünstigte. Aus den Resten dieser Pflanzen entstanden viele Kohlelager, die heute abgebaut werden. Es erschienen die ersten Reptilien, die dank der Evolution des Amnioten-Eies, das sie unabhängig machte vom Wasser; definitiv das Festland erobern konnten. Im Perm nahm die Kontinentalverschiebung eine Neuwendung, und die Kontinentalplatten verkeilten sich ineinander: Nordamerika verband sich mit Südamerika und legte sich an Westafrika und Europa. China bildete eine Brücke zwischen Kasachstania und Indien, das sich mit Australien und Antarktika zusammentat. So entstand die Pangaea, ein einziger Urkontinent mit unregelmäßiger Form, der sich von einem Pol zum anderen erstreckte. Im Osten öffnete sich die Pangaea in einem großen ozeanischen Golf, derTethys. Der Geologe Eduard Suess, der 1901 diesen Begrifffür das große Meer des Mesozoikums prägte, hätte keinen besseren Namen wählen können. In der griechischen Mythologie istTethys die Tochter des Uranos und der Gaja und die Gemahlin des Okeanos, des äußeren Weltmeeres.

Heutzutage ist das Konzept derTethys nicht unumstritten. Es herrscht unter den Geologen eine angeregte Debatte über die Größe und Ausdehnung der Tethys. Fast alle anerkennen jedoch die Existenz eines oder mehrerer Paläo-Ozeane bis zur Schwelle der Trias. Zu Beginn des Juras verlor die Pangaea ihre Einheitlichkeit, die zunächst die Ausbreitung der Dinosaurier und der ersten Säugetiere begünstigt hatte. Eine ausgedehnte Transgression führte dazu, daß sich dieTethys ausdehnte und ausgedehnte Meeresgebiete über Europa, Ostafrika, Teilen Amerikas und Asiens bildete. Die Kontinente begannen sich in zwei Blöcke aufzuteilen: Laurasia im Norden und Gondwana im Süden. Nordamerika löste sich an der Stelle von Europa und Afrika ab, die das heutige Neuengland mit Marokko verband. In der Erdkruste taten sich tiefe Gräben auf, ähnlich dem ostafrikanischen Rifttal, und das Wasser eines neugeborenen  Ozeans strömte  hinein. Es war der Atlantik. Gleichzeitig begann  sich auf der Südhalbkugel ein neuer mittelozeanischer Rücken zu bilden. Er trennte Antarktika und Australien von einem Festlandsblock, der Südamerika und Afrika umfasste. Indien hingegen war eine isolierte Insel und begann mit einer nach Norden gerichteten Wanderung.