Chronik 1949 - 1999
Der Fischereiverein Altdorf e.V. wurde am 7. Januar 1949 in der
Gaststätte ,,Zum Goldenen Hirschen" gegründet. In dieser
Geburtsstunde des Vereins hatten sich die 17
Gründungsmitglieder,
von denen Erich Mittag als 1. Vorsitzender die Führung
übernahm, das Ziel gesetzt,
die Fischwaid zu fördern und die Geselligkeit und Kameradschaft
der Petrijünger zu pflegen.
Der damalige Kreisfischereirat Dr. Hoffmann, der auch geladen,
war, betonte besonders,
dass bereits früher ein Fischereiverein in Altdorf bestanden
habe, alle Unterlagen aber
leider in den Kriegswirren verloren gegangen sind. Das Fundament
für die Ausübung der
Fischwaid bildete eine Schwarzachstrecke von drei Kilometern
unseres damaligen passiven
Mitglieds Herrmann Birkelbach aus Rasch. Durch intensive
Bemühungen der Vorstand -
schaft konnten erfreulicherweise bald weitere Gewässer
dazugepachtet werden:
1951 unsere Kanalstrecke in Rasch und - nach langwierigen
Verhandlungen mit Prof. von Stromer -
eine weitere Schwarzachstrecke in Prackenfels. Mit der Ausdehnung
der Fischereirechte ,
wuchs die Mitgliederzahl ständig, so dass es bald zu einem
Aufstieg des Vereins kann. In der
Jahreshauptversammlung am 12.1.1957 legte Erich Mittag sein Amt
nieder, zum 1. Vorsitzenden
wurde Ferdinand Schmersahl gewählt. Erich Mittag wurde zum
Ehrenvorsitzenden ernannt. Zu
diesem Zeitpunkt gehörten dem Verein 107 aktive und 34 passive
Mitglieder an. Ferdinand
Schmersahl konnte gleich im ersten Jahr den Erfolg verbuchen, die
Schwarzachstrecke
Burgthann - Fröschau von Herrn Baron von Stromer pachten zu
können. Nach 4 Jahren, am 15.Januar 1961
wurde Hermann Fürst zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er erwarb am
31.2.1962 die Altmühlstrecke
an der Brücke in Kinding, konnte aber leider sein Amt nur zwei
Jahre ausüben. Am 3.3.1963
wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Fritz
Anselstetter zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Der Mitgliederstand betrug damals 167 Mitglieder. In der
Jahreshauptversammlung am 4.1.1970 wurde
der langjährige 2. Vorsitzende Ferdinand Schmersahl zum
Ehrenvorsitzenden ernannt, Heinz Stange
wurde 2. Vorstand. Während der Amtszeit von Fritz Anselstetter
konnten weitere Pachtungen
vorgenommen werden: Altmühl Aha (Jungwirth), Altmühl Kinding
(Merkl), Schwarzach Kinding,
Weiher Ungelstetten und die beiden Birkenseen. Nach 13 Jahren
tritt Fritz Anselstetter ab und
wird Ehrenvorsitzender.
Am 11.1.1976 wählt die Jahreshauptversammlung Heinz Stange zum
1. Vorsitzenden. Im Zeichen
der aufblühenden Konjunktur konnten in den folgenden Jahren
durch intensive Bemühungen des
Vorstands und seines Kassiers Herbert Bauer weitere Fischrechte
erworben werden: Kauf einer
Altmühlstrecke in Kinding, Kauf der Schwarzach in Gsteinach und
in Prackenfels, Kauf des Vereinsheims,
Pachtung der Fröschauer Weiher, Pachtung der Altmühl in Aha
(Bergtold), Pachtung Lauterach und des
Wagner - Sees. Zur Wiederherstellung des Artenreichtums wurden
1984 die Vereinsgewässer mit dem
,,Deutschen Edelkrebs" besetzt, der darin schon ausgestorben
war. Um die Gewässer richtig bewirtschaften
zu können, ist 1986 ein VW- Pritschenwagen gekauft worden. In
diesem Jahr erfolgte auch die Gründung
der Hegegemeinschaft Schwarzach/Altdorf zur Förderung
naturbelassener und artenreicher heimischer
Gewässer. Durch die vom Verein federführend organisierten
Aktivitäten der Hegegemeinschaft wurde
das Ansehen der Fischerei in der allgemeinen Öffentlichkeit
positiv beeinflußt
Nach sechs Jahren als zweiter und nach 12 Jahren als erster
Vorsitzender übergibt Heinz Stange am
17.1,1988 den Verein in jüngere Hände: Willi Behr wird zum 1.
Vorsitzenden gewählt. Um bei steigender
Mitgliederzahl, drohendem Anstieg des Pachtzinses oder
eventuellem Verlust einer Pacht weiterhin
die Erlaubnisscheine sichern zu können, beschlossen die
Mitglieder 1989, durch eine freiwillige
Sparrate (Laufzeit 10 Jahre) den Kauf von Gewässern zu
ermöglichen. 1990 kam es im Zuge der
Wiedervereinigung zu ersten Kontakten mit Fischerkameraden aus
Bad Langensalza (Thüringen).
Um die Öffentlichkeit über die Gefährdung unseres
Fischbestands und des Ökö - Systems aufzuklären
und den Mülldeponiestandort ,,Dörlbacher Au" zu verhindern
tritt der Verein 1992 der Bürger-
vereinigung ,,Mülldeponie Dörlbacher Au" bei. Am
Kanaljubiläum ,,150 Jahre Ludwig-Donau-Main Kanal"
beteiligt sich der Verein 1995 mit einer Ausstellung zur
Geschichte seines Hausgewässers. Durch Pachtabschlüsse über 3
ha der Altmühl in Kinding (Reitzer) und drei Teilstücken der
Heidenaab bei Etzenricht mit 6,3 ha, den Jägerseen mit 2,8 ha
und durch den Kauf des Wagner-Sees mit 12 ha konnte die Sicherung
der Erlaubnisscheine wesentlich verbessert werden. Die Hege und
Pflege der Vereinsgewässer war ein weiteres Anliegen des
Vorsitzenden, der daher die Maßnahmen der
Wasserwirtschaftsämter und des Forstamtes Altdorf voll
unterstützte. So wurden in seiner Amtszeit der Ludwig-Donau-Main
Kanal, der Ungelstetter Weiher, die Birkenseen, die Altmühl bei
Kinding und Aha ausgebaggert sowie die Renaturierung der
Schwarzach begonnen. Nach 21 Jahren Vorstandsarbeit übergab der
1. Vorsitzende Willi Behr die Leitung des Vereins bei den
Neuwahlen am 18.1.1997 in die Hände des bisherigen 2.
Vorsitzenden Wolfgang Bösel; zum 2. Vorsitzenden
wird Dieter Bradel gewählt.