Die
Ouvrages wurden von den Franzosen an jenen Stellen
positioniert, wo die Distanz zwischen den Forts über 3 km
betrug. Diese anfangs noch ohne Artilleriewaffen ausgerüs
teten Zwischenwerke wurden wie Infanteriewerke
angelegt. Spätere modernisierte Anlagen rüstete man aber
mit Artilleriewaffen in Panzertürmen und
Zwischenraumstreichen aus.
Das
Ouvrage
d’Infanterie Bezonvaux
wurde 1889-1891 fast 750 m südlich der gleichnamigen Ortschaft erbaut.
Es liegt auf
dem nach Osten in Richtung
Bezonvaux abfallenden Hang des Hardaumont.
Das Zwischenwerk
galt als
Zwillingswerk des Hardaumontwerkes. Die beiden 1889 gemauerten
Schutzräume des Erdwerkes
Bezonvaux bestanden aus Mauerwerk von je
5 m Breite, 12 m Länge und einer Höhe von 2,5 m mit einer kleinen Erdüberdeckung.
Ein Drahthindernis von
20 m Breite umschloß das Werk. Die Räume konnten
bis zu 140 sitzende und 40 liegende Soldaten aufnehmen. Das Werk
war unbewaffnet und diente primär als Truppenunterkunft.
Am
25. Februar 1916, um 6.45 Uhr morgens, konnte das von den
Franzosen geräumte Zwischenwerk von einer Sturmabteilung
des Infanterie-Regiments Nr. 155 ohne Kampf genommen werden:
In der
Truppengeschichte des Infanterie-Regiments Nr. 155 kann man zur
Eroberung des Zwischenwerkes lesen:
Es
wurde sofort die Erstürmung des Erdwerkes Bezonvaux befohlen,
einer Stellung, die einem kleinen Fort gleich kam. Wieder nahm
an der Unternehmung ein Posener Regiment, die Lothringer
und
die beiden treuen Begleiter, zwei Pionierkompanien, teil. Die
Feldartillerie, die näher herangezogen war, versuchte
während der Nacht das Mögliche an Zerstörung der
feindlichen Hindernisse zu leisten.
Um sechs Uhr morgens wurde
angetreten, ein Bataillon ging durch die Schlucht westlich
vor, eines umfaßte das Werk links, also nordöstlich, die
Lothringer vom Ostrande des Waldes von Hardaumont her. Der
Widerstand war aber gering. Die vorhergehenden Gefechte hatten
ihren Druck bis hierher fühlen lassen; der Feind flüchtete,
als er die Umklammerung gewahrte, südwärts, und nur wenige
Nachzügler
gerieten in Gefangenschaft ... Das kleine, aber
beherrschende, stark ausgebaute Erdwerk wird durch eine dreifache
Grabenreihe, fünf Schanzen geschützt. Die Unternehmung kommt
hier so überraschend, daß sie fast ohne jeden Blutverlust glückt.
Die schwachen Posten, die in der Verwirrung des vergangenen Tages
von der Gesamtbesatzung zurückgeblieben sind, leisten nur
kurzen Widerstand und werden gefangengenommen. Bereits 6.45 Uhr
vorm. ist das Werk in deutscher Hand.
Nach der deutschen
Eroberung des Zwischenwerkes Bezonvaux errichtete man in beiden Räumen
einen Verbandsplatz ein. Auch die Stäbe und die Bereitschaften der
beiden beteiligten Regimenter bezogen ihre neue Stellung in dem
kleinen Werk.
Im März 1916 kamen dann die vierzehn Meldereiter des
Jäger-Regiments zu Pferd Nr. 12 mit sechzehn Pferden dazu. Ferner
errichtete man eine Signalstation und baute einen Laufgraben zum Hardaumontwerk. Im April 1916 war Soldat Arndt vor Ort. In seinem Buch
Mit
fünfzehn Jahren an der Front beschreibt er die Situation:
Auf der Höhe
liegt das Fort Bezonvaux, eingehüllt in einem dichten
Pulverqualm. An allen Enden rauchen und flammen die Kasematten. Wütend
klopfen die Granaten an die Decken und Wände Einlaß fordernd.
Dorthinein sollen wir? Unwillkürlich bleiben alle stehen. Doch:
Befehl ist Befehl. Einzeln und paarweise rennen wir einen Wettlauf
mit dem Tode, um den sicheren Schutz der Kasematten zu erreichen.
Doch als wir das Fort erreichen, müssen wir zu unserem Schrecken
feststellen, daß die Unterkünfte bereits dicht mit
Verbandsplätzen
und Stäben besetzt sind, so daß keine Maus mehr unterschlupfen
kann.
Auch in der Regimentsgeschichte zum
Infanterie-Regiment Nr. 1 steht etwas über das Werk. So wurde am
21. Mai 1916 um 10.30 Uhr das Zwischenwerk mit fast einhundert
Gasgranaten beschossen. Die fünfzehn Toten begrub man auf einem
kleinen, malerisch gelegenen Friedhof in der Nähe des Werkes.
Anfang August lag der Innenraum des
Werkes voll mit Verwundeten und war Haupt truppenverbandsplatz mit
nur einem im Halbdunkel liegenden Operationsraum. Auch der Hof des
Werkes diente als Auffangstelle für die Verwundeten.
Pausenlos hämmerten
die Granaten auf das Werk.
Am 14. Dezember 1916
erfolgte die Zerstörung der Signalstation nahe des Zwischenwerkes und
die teilweise
Vernichtung der Kasematten des Werkes. Am
15. Dezember 1916, um 10.15 Uhr, stürmten französische Truppen die
Ruine des Zwischenwerkes. Einen
Tag später geriet auch das Dorf Bezonvaux in französischen
Besitz.
Das
völlig ruinierte Ouvrage ist nur noch eine Betonruine.
Eine Kasematte ist teilweise erhalten geblieben. Der zweite Raum ist
zerstört und kann nicht betreten werden.
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