Ein Beispiel dreister Verschwendung:

Vorfall: Ein abgebrochenes Stück an einer Zahnprothese
Normal könnte sein: Telefonat mit umliegenden Dentallabors, da diese die Prothesen reparieren.

Istzustand:


Der Patient geht zum Zahnarzt. Die Sprechstundenhilfe geleitet den Patienten zum
Behandlungsstuhl. Der Zahnarzt "begutachtet" (Amtsdeutsch) den Schaden, leitet die Prothese weiter
und schreibt eine Rechnung (nicht direkt aber es entspricht einer Rechnung zur Vorlage bei der Krankenkasse). Der Patient kommt am nächsten Tag wieder um seine Prothese zurückzubekommen. Wahrscheinlich hat ihm der Zahnarzt vorher noch eine Sicherheitsleistung aus dem Kreuz geleiert, bar versteht sich, ohne die überhaupt nichts geht. Kosten in 2001 ca. 280 DM. angeblich Zahnlabor. Die sagten dem Patienten persönlich am Telefon ca. 70 DM. Aber damals war der Patient noch ganz blond.

Kostensenkender Zustand:

Telefonat mit umliegenden Dentallabors, da diese die Prothesen reparieren. Fahrt zum Dentallabor ( auch nicht weiter als der Zahnarzt ). Reparaturzeit <2 Stunden ( mit Aushärten ) . Kosten 30 Euro!!!

Problem:

Beim Telefonat erklärten einem Mitglied einer gesetzlichen KK unten aufgelistete Dentallabors in Darmstadt und Umgebung, das sei gesetzlich verboten!!
Bei einem Telefonat mit der Krankenkasse ( BEK ) erfuhr der Patient, dass die gesetzlichen Kassen, dies nicht bezahlen ohne "Begutachtung durch den Zahnarztes". Das ist schon alles in Ordnung, warum sollen sie auch für etwas bezahlen bei dem nicht die Notwendigkeit festgestellt wurde. Die Frechheit daran ist, dass es von Zahnärzten und Dentallabors als "Gesetz" ausgegeben wird, was de facto einer Täuschung des Patienten und einem Betrug an der Kassengemeinschaft gleichkommt.

Resultat:

Nach etlichen Telefonaten, bei denen ganz klar gesagt wurde - Patient zahlt selber - haben sich bis auf eins alle angerufenen Dentallabors geweigert diese Arbeit auszuführen. Erst wegen der "Gesetzeslage" - sprich Verbot - nach der Aufklaerung ueber die tatsächliche Gesetzeslage kam bei einem der lapidare Kommentar: " .. und wenn schon, ich wir machen das nicht!"
Ein Labor sagte zu ( unter Vorbehalt, was auch vernünftig ist, da die Arbeit nur am Telefon beschrieben werden konnte).
Resultat: Schneller Termin, beste Handwerksarbeit und vertretbarer Preis. Unter vertretbarem Preis verstehe ich einen von einem auch ärmeren Patienten bis hin zum Sozialhilfeempfaenger vertretbaren Preis. In diesem Fall waren es ganze 30 Euro. Der Traeger war hochzufrieden und spendete noch 10 Euro in die Kaffeekasse des Labors.

Lösungsvorschlag:


Natürlich kann nicht jede Arbeit von einem Dentallabor ausgeführt werden ohne Beistand eines Zahnarztes. Aber ich glaube angesicht leerer Kassen ist es durchaus zumutbar - auch und vorallem fuer Sozialhilfeempfänger - erst mal zum Labor zu gehen, zu fragen und dann eventuell zum Zahnarzt. Ich weiss nicht wieviele Prothesen pro Jahr leichte Reparaturen brauchen aber wenn es dient wirkliche Medizin bezahlbar zu machen, sollte dieser Weg machbar sein. Spätestens ein Herzkatheterpatient wird es danken. Und wer mich deswegen für einen Idioten hält darf es ruhig mailen. Ich schicke ihm dann die Mails von den Hinterbliebenen der Kassenpatienten, die vergeblich auf einen Termin beim Facharzt warteten. Und um zu letzt noch auf das Thema Haftng bzw. Gewaehrleistung, die so oft beschworen wird einzugehen. Der Zahnarzt haftet zwar. Aber mit Sicherheit auch nicht mehr als als er dem Dentallabor an Nacharbeit abpressen kann. Sollten die sich weigern sind sie auch weg vom Fenster. Es gibt andere Sparten ( Bau- und Baunebengewerbe), da sieht das ähnlich aus. Geht es den Zahnärzten heute mal schlecht , rennen die Labors dort genauso dem Geld hinterher wie die Subunternehmer auf dem Bau.

Und zum Thema Sozialhilfeempfänger nur soviel:
Wer zu faul ist für 600 Euro (Aufwandsentschädigung - also netto) im Jahr ganze 5 Stunden zu arbeiten, braucht auch keine Sozialhilfe oder ergänzende Sozialhilfe.


Kommentar der alleinerziehende Mutter: Ich kann mit meiner Zeit etwas besseres anfangen!
Ich nicht! Selbst bei 50.000 Euro brutto ist das gutes Geld. Jetzt mache ich das.