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Für alles gibt es Institutionen

Alles hat seinen Preis

Alles hat seinen Preis.

Für alles gibt es Institutionen.

Alles hat die Warengesellschaft des wirklichen, im Fluß befindlichen und von Lüsten und Begierden vorangetriebenen Leben beraubt, sie saugt den letzten Blutstropfen aus dem Leben, drückt uns die Luft ab und hinterläßt eine leblose, der Warengesellschaft entsprechende Hülle. Die Routine tötet alles Leben, alle Kreativität, alle Spontaneität, alle Leidenschaft ab.

Alle sind kleine Rädchen im Getriebe und kleine Faktoren in der ganzen Rechnung, verplant in den Kalkulationen der Konzerne.

Für den Urlaub gibt es Clubs. Für die Unterhaltung gibt es TV und Radio.

Für die Rentner gibt es Heime und Kaffeefahrten. Für Sport gibt es Fitneßstudios. Für den geselligen Abend gibt es Discos und Bars, in denen wir unsere Probleme vergessen sollen und unser Geld ausgeben können. Für den fehlenden Sinn im Leben gibt es Psychiater, Sekten, Politiker und andere Profit- und Psychokasper. Für den Nachrichtenfluß gibt es Zeitungen und TV-Sender, deren Chefs darüber entscheiden, was wir an Wissen erhalten. Wir erfahren viel über die verzogene Göre Lady Di, den verdienten Tod Versaces, die Kur des dicken Kanzlers oder die Fußball-WM, aber nicht allzuviel über das, was uns und unsere Leben betrifft. Für Sex gibt es Nutten, Pornos und Ratgeber von Beate Uhse. Alles ist in Formen gegossen und hat dadurch seine Lebendigkeit, seine Spontanität und Kreativität verloren, was doch erst Leben und unser Dasein ausmacht. Für Politik gibt es Experten, die wir wählen können, die ihrem Gewissen verpflichtet sind und die wir nicht zur Rechenschaft ziehen können. Für Recht und Ordnung gibt es die Polizei. Für Rechtsprechung gibt es Gerichte, die nicht wirklich Recht sprechen können, ebenso wie die Schulen und Universitäten die Menschen nur nach den Maßstäben des Kapitalismus beurteilen, aber seine Persönlichkeit, seinen Charakter, seine Umwelt und seine Geschichte außer acht lassen. Dieses System ist unfähig Menschen ein würdiges Leben zu gewährleisten, denn es hat ihnen dieses geraubt und enthält es ihnen vor mit jeder Sekunde, das es länger existiert.

Die Liebschaften eines US-Präsidenten Clinton oder die Krankheit eines Boris Jelzin lassen die Aktienkurse fallen und bestimmen die Weltpolitik. Verträge werden nötig, um den Frieden zu sichern, weil der Krieg ein verlockendes Geschäft ist und es sich doch eigentlich keiner an die geschlossenen Verträge im Ernstfall hält.

Zum Feiern sind die offiziellen Feiertage wie Weihnachten, Ostern, Sylvester und die Volksfeste da. Danach heiß es aber wieder fleißig an die Arbeit. Brot und Spiele!

Dir geht es schlecht, wirf dir ein paar Pillen ein oder geh' zum Seelenklempner. Dir fehlt der Sinn im Leben, dann geh' zu weltlichen oder geistigen Sekten, mach' deinen Broterwerb zu deinem Lebenssinn... Dir gefällt die Politik in diesem Lande nicht, dann wähl' beim nächsten Mal dementsprechend oder engagier' Dich, aber in einer der etablierten Parteien. Die wissen ja, wie' s läuft.

Aber wer hat uns je gefragt, ob wir das alles wollen? Nun wird man uns entgegnen, wir bräuchten das alles ja nicht anzunehmen und mitzumachen. Dem entgegnen wir aber: Es gibt aus dem System der Institutionen kaum ein Entrinnen. Die Wirtschaft des Geldes und Profites hat uns in ihren Bann gezogen, hat uns in ihrer Kontrolle, solange wir es akzeptieren statt es zu beseitigen. Es gilt die Macht des Geldes zu brechen!

(aus Revolution Times # 9)

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