Das Stammhaus der Hastrich-Familie in Himburg
Vorwort: In dem nachstehend beschriebenen "Hastrich Haus" haben meine Ur-Grossmutter Gertrud Baldus, geborene Hastrich und meine Ur-Ur-Grosseltern Mathias Hastrich und Helene, geborene Zimmermann aus Dreisbach gelebt. Diese sind weiter untern im Bild zu sehen.
Artikel aus der Westerwälder Zeitung Jahrgang 1996
"Selbst der Bischof von Chicago besuchte in Himburg den Ursprung seiner deutschen Ahnen, die in bescheidenem Wohlstand lebten
Stammhaus Hastrich wird 300
Nur das Strohdach und die Außentür sind nicht mehr vorhanden
ROTHENBACH-HIMBURG.
"In Gottes Namen geh ich aus, Regier o Gott mein ganzes Haus ! Die Hausfrau und die Kindelein, laß dir o Gott befohlen sein. Anno Domini 1696".
So steht es in verwitterten und kaum noch lesbaren Buchstaben über dem Türeingang des Stammhauses der Westerwälder Familiensippe "Hastrich" im Rothenbacher Ortsteil Himburg geschrieben, das 1996 300 Jahre alt wird.
Was es am Gebäude allerdings nicht mehr zu bewundern gilt, ist das bemooste Strohdach von einst und die zweiteilige Außentür zum "Ern", die in den fünfziger Jahren dem Heimatmuseum in Kommern/Eifel überlassen wurde.
Stets besonderen Ruf
Das Himburger Fachwerkhaus läßt, gemessen an den wirtschaftlichen Verhältnissen der damaligen Zeit, auf einen bescheidenen Wohlstand seiner Erbauer schließen, die - wie auch ihre Nachkommen - stets einen besonderen Ruf genossen. So sind bereits im Jahre 1708 die "Hastrichs" an den Grenzstreitigkeiten zwischen Himburg und Wölferlingen maßgeblich beteiligt, und die nächste Generation vertritt mit Erfolg die Interessen von Himburg an den kurtrierischen Amts- und Kirchspielsgerichten in Montabaur und Salz. Schließlich unterzeichnet mit Datum vom 16. Oktober 1816 ein Johann Hastrich in seiner Eigenschaft als Bürgermeister und Gemeinderechner gegenüber der herzoglich-nassauischen Finanzverwaltung in Wiesbaden den Haushaltsplan der "Gemeinde Himburg" in Höhe von 255 Gulden, 55 Kreuzer und 3 Heller.
Innerhalb des Dörfchens Himburg, damals aus lediglich zehn Feuerstellen bestehend, dürfte das Haus "Hastrich" über Generationen hinweg zweifelsohne einen gewissen Mittelpunkt dargestellt haben. Überlieferte Urkunden scheinen diese Annahme durchweg zu bestätigen. Von hier aus traten ihre Namensträger den Weg in das benachbarte Umland und sogar bis in die USA an. Daß 1964 Bischof Jean Hastrich von Chicago seine Teilnahme am römischen Konzil zu einem Besuch auf der Himburg benutzte, um eigens im Stammhaus seiner Ahnen einmal kurzzeitig zu verweilen, spricht für sich. Ein Stück Familiengeschichte, wenn man so will, die sich noch um viele Besonderheiten erweitern ließe.
"Feuerstellenromantik"
Das Stammhaus selbst wurde von den Hastrichs von einer Generation zur anderen weitergereicht, bis zum heutigen Tag. Wenn auch seit einigen Jahren nicht mehr bewohnt, so läßt das ehrwürdige Gebäude dennoch einen Hauch von jener "Feuerstellenromantik" verspüren, in der ihre Bewohner bereits vor 300 Jahren Schutz und Geborgenheit suchten und die das Haus "Hastrich" letztlich auch heute noch umgibt.
Klemens Metzger"
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