FC Schalke 04 - FC Bayern München 3:2 (0:1)



12. Spieltag 2000/2001, Parkstadion Gelsenkirchen

Samstag, 11. November 2000, 15.30 Uhr

Zuschauer: 62.109 (ausverkauft)

Tore:
0:1 Elber (34. Minute)
1:1 Möller (58. Minute)
1:2 Sergio (59.Minute)
2:2 Asamoah (68. Minute)
3:2 Sand (71. Minute)
Gelbe Karten: Nemec, Büskens, von Hoogdalem / Tarnat, Jeremies, Sergio, Effenberg, Salihamidzic

Aufstellungen:

FC Schalke 04
Reck - Hajto, Waldoch, van Kerckhoven - Latal (54. Asamoah), van Hoogdalem, Nemec, Büskens - Möller - Sand, Mpenza
Bayern München
Kahn - Sagnol, Andersson, Sforza, Tarnat - Salihamidzic (73. Zickler), Jeremies, Effenberg, Scholl (73. Jancker) - Elber (85. Santa Cruz), Sergio

Schiedsrichter: Bernd Heynemann

Zum Spiel:

Welch ein Spiel - in einer furiosen zweiten Halbzeit machte der FC Schalke 04 einen zweifachen Rückstand gegen Bayern München wett und kam dank einer großartigen kämpferischen Leistung sogar noch zu einem verdienten Sieg gegen den Rekordmeister. "Mann des Abends" war neben den Torschützen Andy Möller, Gerald Asamoah und Ebbe Sand Emile Mpenza, der zwei Treffer vorbereitete.

Vor dem Spiel mußte Trainer Huub Stevens aufgrund der Verletzungen bzw. Sperren von Oude Kamphuis und Böhme einige Umstellungen in seiner Startformation vornehmen und so setzte er auf van Hoogdalem und Mike Büskens. Die Königsblauen begannen das Spiel engagiert und so dauerte es nur zwei Minuten, bis Ebbe Sand nach einer scharfen Hereingabe das Tor der Bayern mit einer Direktabnahme nur knapp verfehlte. Nach einer guten Viertelstunde tauchte dann Marco van Hoogdalem nach einem Paß von Andy Möller völlig frei vor Oliver Kahn auf, brachte den Ball aber nicht am Bayern-Keeper vorbei.

Die erste Bayern-Chance war erst in der 31. Minute zu verzeichnen, als Elber nach einem langen Ball seinem Bewacher Tomasz Waldoch davonlief, aber aus spitzem Winkel das Schalker Tor verfehlte. In der 34. Minute entschied der nun wirklich nicht als "Heimschiedsrichter" agierende Heynemann an der Auslinie auf Freistoß, der von Tarnat scharf vor das Tor von Oliver Reck geschlagen wurde. Am langen Pfosten konnte Giovane Elber Tomasz Waldoch entwischen und den Ball aus kurzer Distanz zur überraschenden Führung für die Bayern ins Tor befördern.

Nach der Halbzeitpause tat sich zunächst relativ wenig, doch nach einer knappen Stunde setzte Andreas Möller das Signal für eine begeisternde zweite Spielhälfte. Im Mittelfeld angespielt setzte er zum Alleingang an, ließ Sagnol und Jeremies stehen und legte den Ball auch noch an Kahn vorbei zum Ausgleich ins lange Eck des Bayern-Tores. Damit konnte er seinen langersehnten ersten Bundesliga-Treffer für den FC Schalke 04 feiern.

Die kalte Dusche folgte beinahe im Gegenzug: Nach einer Hereingabe von der linken Angriffsseite kam der Ball zu Sergio, der von Hajto nicht entscheiden gestört werden konnte und aus 10 Metern die erneute Führung für die Gäste erzielte. Wer jetzt befürchtet hatte, die Königsblauen würden sich von diesem Schock nicht mehr erholen, sah sich getäuscht - umso engagierter und mit großem kämperischen Einsatz wurde das Tor der Münchener berannt. So hatte van Hoogdalem schon in 64. Minute die Chance zum Ausgleich, als er sowohl mit einem Kopfball als auch mit seinem Nachschuß an Kahn scheiterte.

In der 68. Minute scheiterte Ebbe Sand mit einem Drehschuß zunächst am gut parierenden Oliver Kahn, ehe der Ball an der linken Strafraumgrenze bei Emile Mpenza landete. Dieser flankte scharf in die Mitte, wo der relativ alleingelassene Gerald Asamoah mit einem Hechtkopfball zum Ausgleich traf. Nur drei Minuten später verwandelte Ebbe Sand das Parkstadion endgültig in ein Tollhaus, als der von Mike Büskens schön bediente Emile Mpenze wieder von der linken Seite in die Mitte flankte, wo Sand per Kopfball aus kurzer Distanz das 3:2 erzielte.

Kurz vor dem Abpfiff hätte Mpenza seine starke Leistung mit dem 4:2 beinahe noch gekrönt, doch er traf nach einem Möller-Paß nur die Latte des Bayern-Tores. Am Ende störte dies aber wohl niemanden mehr, die Schalker Fans feierten ihr Team noch lange nach dem Abpfiff und dem Statement von Huub Stevens nach dem Spiel gibt es wohl wenig hizuzufügen: "Ein Bravo meiner Mannschaft, die es trotz der Niederlage in Kaiserslautern und zweimaligem Rückstand geschafft hat, so hervorragend zu kämpfen und ins Spiel zurückzufinden." Mit dieser hervorragenden Leistung wurde der drohende Abwärtstrend gestoppt und so reisen die Königsblauen am kommenden Samstag mit Sicherheit nicht chancenlos zum Tabellenführer Hertha BSC.