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Castillo Morales - Konzept Neuromotorische
Entwicklungstherapie ............Orofaziale Regulationstherapie
Das Konzept, bestehend aus der »Neuromotorischen
Entwicklungstherapie und der »Orofazialen Regulationstherapie«, wurde
von Dr. Castillo Morales, Rehabilitationsarzt und Leiter eines Rehabilitationszentrums
in Cordoba/Argentinien, entwickelt. Neuromotorische Entwicklungstherapie
Unter der »Neuromotorischen Entwicklungstherapie«
wird ein Behandlungskonzept für hypotone Kinder verstanden, wie z. B. Morbus
Down, andere Hypotoniesyndrome, Meningomyelocelen, einfache motorische Retardierungen
und periphere Paresen. Über bestimmte Stimulationszonen des Körpers werden
zusammengehörende Muskelketten aktiviert, die Aufrichtung gegen die Schwerkraft,
Stützfunktion, Gewichtsverlagerungen und das Gleichgewicht verbessert und
funktionelle Bewegungsabläufe innerhalb verschiedener Etappen der normalen
sensomotorischen Entwicklung differenziert und stablilisiert. Durch Wiederholung
lernt das Kind diese Bewegungsabläufe allein durchzuführen und für
seine alltäglichen Bedürfnisse zu nutzen.
Orofaziale Regulationstherapie
Die »Orofaziale Regulationstherapie«
wird angewandt bei Kindern und Erwachsenen mit sensomotorischen Störungen
im Bereich des Gesichts sowie des Mundes und Rachens und ist besonders für
die Behandlung von Saug-, Schluck-, Kau- und Sprechstörungen geeignet. Der
Anwendungsbereich ist sehr breit gefächert, ausgehend von Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten,
Morbus Down, anderen kongenitalen Pathologien mit mundmotorischen Störungen
(z.B. Moebius-, Pierre-Robin-Syndrom), Zerebralparesen, Hirntraumen, Fazialisparesen
bis hin zu einfachen Artikulationsstörungen.Die Behandlung dient der Vorbereitung
der Muskulatur für die Funktionen des Essens, Trinkens und Sprechens. Durch
die Stimulation bestimmter Bereiche am orofazialen Komplex werden die sensomotorischen
Bewegungsabläufe der mimischen Muskulatur sowie der Zungen-, Kau- und Schluckmuskulatur
verbessert und die Atmung positiv beeinflußt. Zur Unterstützung der
Therapie ist in einigen Fällen eine individuell vom Kieferorthopäden
angefertigte Gaumenplatte hilfreich, die die gleichen Ziele verfolgt wie die Übungsbehandlung
und die erwünschten Funktionen zusätzlich fördert und erhält.
Link: Castillo-Morales-Vereinigung
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Konduktive
Pädagogik nach Andras Petö
Dr. Petös Leitgedanke
war, dass es sich bei Cerebralschädigungen nicht um eine Krankheit, sondern
eine globale Lernstörung handelt, die neben der Motorik die gesamte Persönlichkeitsentwicklung
negativ beeinträchtigt. Die konduktive Förderung macht sich die Tatsache
zunutze, dass ein intaktes Gehirn in die Lage versetzt werden kann, neue Wege zu
finden, um Schädigungen zu kompensieren. Petö erklärte, dass zur
Koordination, deren sichtbares Zeichen die Bewegung ist, ein indirekter Weg über
die Wahrnehmung führt.
Nicht die Fehler sollen korrigiert,
sondern das Fehlende erlernt werden.
Um die Persönlichkeitsentfaltung
voranzutreiben, wird nicht "die Bewegungsbe-hinderung behandelt", sondern
es wird versucht, die zugrundeliegende Lernstörung mit besonderen Fördermaßnahmen
zu überwinden. Das Kind wird nicht als unfähig angesehen, sondern man
geht davon aus, dass es bisher noch keine Lernerfahrungen machen konnte.
Jedes Kind hat Entwicklungs-möglichkeiten,
das ist die Devise der konduktiven Pädagogik. Man sucht nach den
Fähigkeiten des Kindes. Die konduktive Pädagogik ist eine Lebenseinstellung,
die versucht, das Kind ganzheitlich, also gleichermaßen motorisch, kognitiv,
emotional und sozial in Alltags- und Sinnzusammenhängen zu fördern. |
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McMillan
Schwimmtherapie (Halliwick
- Methode)
James McMillan begann 1949 an der Halliwick- School, eine
Schule für körperbehinderte Kinder, mit seinem Projekt.
Die Halliwickmethode setzt sich grundlegend mit dem Element
Wasser in Bezug auf den menschlichen Körper auseinander. Sie nutzt das Spiel
zwischen Schwere des Körpers und Auftrieb des Wassers. Es wird eine natürliche
Körperbalance mittels Ausgleichsbewegung und Atmung im Wasser angestrebt.
Der Patient lernt, sich ohne Schwimmhilfen leicht auf und unter Wasser zu bewegen
und das Element Wasser auf natürliche Weise zu erfahren. Wasserturbulenzen
werden gezielt als Bewegungs- bzw. Fortbewegungsstimulation erzeugt. Alle Bewegungsmöglichkeiten
von Gelenken und Rumpf, besonders auch die Rotation um die Körperlängsachse,
werden genutzt.
Die methode unterliegt einer hierarchischen Gliederung, die
in einem 10- Punkte-Programm gegliedert ist:
1. Geistige Anpassung |
Wassergewöhnung |
2. Loslösen |
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3. Vertikale Rotation |
Wiedererlangen |
4. Laterale Rotation |
des |
5. Kombinierte Rotation |
Gleichgewichts |
6. Auftrieb |
Hemmung |
7. Gleichgewicht in Ruhe |
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8. Gleiten mit Turbulenz |
Fazilitation |
9. Einfache Fortbewegung |
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10. Elementare Schwimmbewegungen |
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Hippotherapie
(therapeutisches Reiten)
Seit 1985 besteht die Gliederung des Oberbegriffes Therapeutisches Reiten:
-
Hippotherapie
-
Heilpädagogisches Reiten und Voltigieren
-
Reiten für Behinderte
Hippotherapie ist eine neurophysiologische Bahnungstechnik mit Hilfe
des Pferdes, speziell mit den dreidimensionalen Schwingungsimpulsen der Gangart
Schritt. Auf Grund von zentralen neurologischen Störungen sind die Patienten
mehr oder weniger gehfähig bis gehunfähig. Das noch bestehende Gangbild
ist deutlich in Tempo, Rhythmus, Schrittlänge, Spurbreite und durch den Gebrauch
von Hilfsmitteln verändert. Asymmetrien im gesamten Bewegungsverhalten sind
die Folgen. Die Bewegungen des Pferderückens im Schritt bieten eben diesen
gleichmäßigen Rhythmus in Verbindung mit therapeutisch nutzbaren Tempounterschieden
und Gleichgewichtsanforderungen.
In keiner Therapiemethode gibt es einen ähnlichen Stimulus für
den Vorwärtstransport des Rumpfes. Becken, Schultergürtel, Kopf werden
mit einbezogen. Über den Schlüsselpunkt Becken werden beim Patienten
Rumpfaktivitäten wie Halte- und Gleichgewichtsreaktionen initiiert
wie sie im normalen Gehen automatisch ablaufen. Die überaus komplexen Aktivitäten
werden und das ist das Konzept der Behandlung subkortikal, also unbewußt,
automatisch gebahnt und verselbständigt. Taktile Stimuli und Aufforderungen
vom Therapeuten unterstützen lediglich den Vorgang. Der Schritt des Pferdes
wird den Bedürfnissen des Patienten angepaßt.
Ziele:
-
Symmetrischer freier Sitz ohne Einsatz der Hände/Arme als Haltefunktion
-
Übertragung des Gangmusters auf den Körper des PatientenHippotherapie
stellt die einzige Therapie dar, die den Patienten in einen gangentsprechenden
Zustand versetzt und damit dem ZNS den Stimulus zum Wiedererkennen und Wiedererfahren,
aber auch zum Erlernen des Gehens bietet.
Therapeutisches Skifahren |
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