Darm und Kiemen

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Kiemen und Hautsaugwürmer

Es gibt bei den Kiemen und Hautwürmern die als Parasiten gelten  unterschiedliche Arten. Die Kiemenwürmer  sind selten auf der Haut zu finden und Hautwürmer verirren sich sehr selten in die Kiemen .Es gibt eierlegende und lebendgebärende Saugwürmer.

Lebendgebärende nennt man Gyrodactelidea  und die eierlegenden nennt man Dactyloyridea. Für die Behandlung ist es wichtig diese zu unterscheiden. Je nachdem erreichen die länglichen abgeplatteten Würmer Größen zwischen 0,1 und 20 Millimeter. Die im Aquarium anzutreffenden Arten sind jedoch selten größer als 1 Millimeter.

Genaue Diagnose um welche Arten es sich handelt ist jedoch nur unter dem Mikroskop möglich, und eine Behandlung sollte nur nach genauer Diagnose stattfinden.

Die Dosierung ist genauestens einzuhalten um den Fischen  nicht zu schaden.  Kochsalz kann man zur Behandlung von elektroparasitischen Einzellern anwenden. Man kann es als Dauerbad in einer Dosis von 1 g auf 15 Liter Wasser über 1 bis 2 Tage einsetzen. Für ein Kurzbad dosiert man 10 g je Liter über 10 bis 20 Minuten in einem gesonderten Behälter. Man füllt zuerst den Behälter zuerst mit Aquarienwasser und bringt dann die Fische ein. Dann gibt man das gelöste Salz ganz langsam unter umrühren dazu. Die für die Dosierung angegebenen Mengen beziehen sich  auf weiches Wasser von 6 Grad dh Gesamthärte oder weicher.  Für Wasser zwischen 7 und 12 Grad dh verwendet man 1 g Salz auf 8 Liter und bei einer Härte über 12 Grad dh verwendet man 3 g Salz auf je 10 Liter Wasser. Bei sehr hartem Wasser kann das Kurzbad mit einer Salzmenge von 15 g / L angewendet werden.

Methylenblau ( Substanz)

Metylenblau hilft bei wirklich guter Verträglichkeit für viele fische hemmend auf Bakterien und Pilze. Man löst 1 g Melylenblau je Liter Wasser und bewahrt die Stammlöstung in einer braunen oder grünen Flasche auf. Sie muß ein Ettikett mit der genauen Bezeichnung tragen und für Kinder unzugänglich aufzubewahren. Die Normaldosis beträgt 100 ml Stammlöstung auf  100 Liter Wasser. Sie kann in das eingerichtete Aquarium gegeben werden. Die verstärkte Dosis von 300 ml Stammlösung  auf je 100 Liter Wasser wird in einem separaten Behälter der mit Aquarienwasser gefüllt wurde angewendet. Die Fische werden darin unter häufiger Kontrolle bis zu 3 Tage lang behandelt. Es wirkt auf empfindliche Fische toxisch.  zur Vorbeugung bei Verletzungen oder Infektionen nach einem Transport gibt man 30 bis 50 ml Stammlösung auf 100 Liter Wasser in das Quarantänebecken. Vorsicht Methylenblau färbt stark und Flecken sind kaum zu entfernen.

Für weitere Einzelheiten solltet ihr jedoch am besten euren Zoohändler zu Rate ziehen.

Kiemen und Flossenfäule

Den Fischen faulen bei dieser Krankheit die Kiemenblätter oder die Flossen ab. Hervorgerufen wird das Krankheitsbild durch Bakterien verschiedener Gattungen, welche die betreffenden Hautstellen befallen. Die Krankheit ist weltweit verbreitet und tritt normalerweise nur in belastetem Wasser auf. Jungfische sind stärker betroffen als erwachsene Fische. Zunächst bilden die Flossen weiße Ränder die sich immer mehr verbreitern. Schließlich zerfällt das Gewebe zwischen den flossenstrahlen, so daß sie ein Stück über den Rand hinausragen. Solange die flossenbasis nicht erreicht ist können die flossen wieder nachwachsen. Verursacher sind Bakterien der Gattungen Aeromonas, Pseudiomonas und Vibrio. zur diagnose nimmt man ein kleines Stück des zersetzten Gewebes, indem man es mit einer Pinzette abzupft oder mit einer Schere vom Rand der Flosse abschneidet und fertigt ein Präparat an. Dieses soll sehr dünn sein und wird bei 300 bis 500 facher Vergrößerung betrachtet. Es sind bei genauem Hinschauen viele winzige sich sehr schnell bewegende Bakterien  zu erkennen. An den Gewebsresten befinden sich auch unzählige unbewegliche Bakterien. Viele Flagellaten und Cilaten sind mit Sicherheit ebenfalls im Präparat zu sehen. Sie treten jedoch nur sekundär auf.

Zur Bekämpfung reicht es meist die Wasserqualität durch Wasserwechsel oder Verringerung des Besatzes zu verbessern. Auch ein umsetzen der Fische in unbelastetes Wasser bewirkt in vielen Fällen ein nachwachsen der Flossenteile. Zur medikamentösen Behandlung gibt es sicher wirkende  Heilmittel im Zoohandel. Als reiner Wirkstoff kann Acriflavin(=Trypaflavin) eingesetzt werden. Das Antibiotikum Neomycinsulfat soll man erst dann anwenden, wenn andere Heilmittel erfolglos waren.

Susanne Ernst

Aus der Zierfischklinik:
Dicke Bäuche - weißer Kot

Darmflagellaten, Rund- und Bandwürmer sind unbeliebte Untermieter in den Organen unserer Aquarienfische, die sich erst still und heimlich vermehren, bevor sie Krankheitssymptome auslösen.


Bild 1: Protoopalina sp. aus dem Enddarm eines Diskusfisches. Diese Einzeller treten oft massenhaft im Fischdarm auf, ohne ihrem Wirt zu Schaden.


Obgleich sie seltener anzutreffen sind, als die in den letzten beiden Folgen dieser Reihe vorgestellten Haut- und Kiemenparasiten, sind auch die Parasiten des Magen- und Darmtraktes bei Fischen ein weitverbreitetes Übel. Eine einfache Diagnose scheint in diesen Fällen möglich, denn eindeutiger Hinweis auf einen Befall mit Darmflagellaten, Rundwürmern und Bandwürmern ist weißer Kot.

Über die letzte Aussage gestolpert? Ausgezeichnet! Ein einziges Symptom für drei vollkommen unterschiedliche Parasitengruppen, die auch noch mit ebenso unterschiedlichen Medikamenten bekämpft werden müssen; hier bedarf es einer detaillierteren Diagnose als nur dem Auftreten von weißem Kot.

Wie kommt es zu weißem Kot?

Weißer Kot entsteht dadurch, daß die Fische durch eine Störung des inneren Gleichgewichtes im Darm vermehrt Schleim und Darmzellen abstoßen. Diese Masse wird als weißlicher Schleim abgesetzt. Meist verlieren diese Tiere auch noch den Appetit und stellen das Fressen ein, wodurch das Symptom noch auffälliger wird. Die Störung des inneren Gleichgewichtes kann durch schlechte Haltungsbedingungen ebenso ausgelöst werden, wie durch Parasiten.

Um die Ursache für die Erkrankung der Fische zu diagnostizieren, werden dem lebenden Fisch mit Hilfe eines feinen Katheters Proben aus Vorder- und Enddarm entnommen und mikroskopisch untersucht. Die Schilderung der Haltungsbedingungen stellt zur Untersuchung eine wichtige Ergänzung dar, denn manchmal können kleine Veränderungen der Haltungsbedingungen dazu beitragen, einen Ausbruch einer Erkrankung zu verhindern - doch mehr dazu bei der Beschreibung der Parasiten.


Bild 2: Histologischer Schnitt einer infizierten Leber. Die dunkel umrandeten Areale sind Bereiche, in denen eingewanderte Parasiten eingekapselt wurden. Für funktionierendes Lebergewebe ist nicht viel Platz zurückgeblieben.


Darmflagellaten

Wenden wir uns erst einmal den Verursachern der Erkrankung zu. Vor allem Diskus, Skalar und Tropheus leiden häufiger als andere Fischarten unter einem Massenbefall mit Darmflagellaten. Es gibt eine Reihe von Flagellatenarten, die zur normalen Darmflora der Tiere zu gehören scheinen und keinerlei negative Effekte auf die Fischgesundheit haben, z.B. Protoopalina (Bild 1). Einzelne Arten haben allerdings die Fähigkeit zur spontanen Massenvermehrung, die Krankheitserscheinungen zur Folge hat, wie Hexamita sp. oder Cryptobia iubilans. Auslöser der plötzlichen und sprunghaften Vermehrung dieser Flagellaten können verdorbenes und ballaststoffarmes Futter, schlechte oder drastische Veränderungen der Wasserqualität oder Spannungen in der Sozialstruktur des Fischbesatzes sein. Hier finden sich auch Ansatzpunkte für Veränderungen der Haltungsbedingungen, um einem neuen Befall vorzubeugen.

Flagellaten schädigen ihren Wirt vor allem dadurch, daß sie durch die Darmwand hindurch in andere Organe einwandern. Nicht nur im Darm, sondern auch in Leber, Milz und Niere vermehren sie sich. Der Fisch reagiert auf die Invasion damit, daß Freßzellen auf den Weg geschickt werden, um die Eindringlinge zu vernichten; ein Entzündungsherd entsteht. Eine weitere Taktik, um den Parasiten am Weiterwandern zu hindern, besteht darin, ihn einzukapseln. Ringförmig wird Gewebe um die mit den Flagellaten befallenen Bereiche angelagert, so daß regelrechte Wucherungen in den Organen entstehen (Bild 2). Durch das massive Aufgebot an Abwehrfunktionen und die immer zahlreicher werdenden Abkapselungen wird die Funktion der Organe bis zur Lebensuntüchtigkeit eingeschränkt.

Im frühen Stadium der Infektion, wenn die Flagellaten noch nicht beginnen, in die Organe einzudringen, verursachen sie im Darm flächige Entzündungen. In einigen Fällen treten Symptome auf, die denen einer Bauchwassersucht ähneln und nicht selten durch bakterielle Sekundärinfektionen verursacht werden.

Behandlung

Flagellaten werden meist mit dem Wirkstoff Metronidazol oder anderen Nitroimidazolen behandelt, die in freiverkäuflichen Präparaten aus dem Aquaristikfachgeschäft enthalten sind. Wichtig bei der Anwendung ist dabei, daß Diskusfische im Krankheitsfall eine höhere Dosierung benötigen, als andere Fische.

In der Regel beträgt die Dosierungsanweisung 4 bis 7 mg/l Aquarienwasser; bei Diskusfischen sollte mit 8 bis 10 mg/l behandelt werden, Anwendungsdauer 3 bis 5 Tage, je nach Verträglichkeit und Wasserqualität. Bei Tieren, die kein Futter mehr aufnehmen, kann die Dosis verdoppelt werden. Unbedingt sollte beachtet werden, daß das Behandlungswasser einen leicht sauren pH-Wert aufweist und die Temperatur unter 300C beträgt. Während der Behandlung sollten UV-Röhren ausgeschaltet werden und am Ende der Behandlung das Aquarienwasser über Kohle gefiltert werden.

Eine Futterbehandlung ist natürlich nur im Anfangsstadium durchführbar, solange die Fische noch Nahrung aufnehmen. Dazu die Frost- oder Lebendfuttertiere für 3 Stunden im Kühlschrank in einer einprozentigen Metronidazollösung einweichen und einen Tag lang soviel wie möglich verfüttern. Die Meinun- gen über die Wirksamkeit einer Futterbehandlung gehen weit auseinander, in unserer Praxis waren wir damit einige Male sehr erfolgreich.

Nebenwirkungen

Leider hat Metronidazol einige unangenehme Nebenwirkungen:

- Halter berichten von Sterilität behandelter Zuchttiere, die allerdings nach einigen Monaten wieder auf- gehoben scheint.

- Nitroimidazole sind nierenschädigend. Bei der Untersuchung vorbehandelter Fische fielen Rückstände in den Nierenkanälchen auf, die die Organfunktion beeinträchtigen.

- In einigen Fällen wurde nach der Anwendung von Ausfällen der nitrifizierenden Bakterien im Biofilter berichtet, deshalb unbedingt die Wasserwerte während und nach der Behandlung kontrollieren.

Nematoden

Noch seltener als eine Infektion mit Darmflagellaten treten Rund- und Bandwürmer als Parasiten der Aquarienfische auf. Dabei sind vor allem drei Vetreter von unerfreulicher Bedeutung: Camallanus, Capillaria (beides Rundwürmer, Nematoden) und Bothriocephalus (Bandwurm, Cestode). Leider gibt es für diese Wurmarten keine deutschen Bezeichnungen.

Camallanus gehört, wie auch Capillaria, in die große Gruppe der Rundwürmer, die zu Land und zu Wasser viele Lebensbereiche besiedeln und zum allgemeinen Leidwesen auch parasitische Formen entwickelt haben. Nur sehr wenige dieser Rundwürmer können sich in den Aquarien entwickeln, da Nematoden komplizierte Vermehrungszyklen durchlaufen müssen, die mehrere Wirtswechsel einschließen. Ein Aquarium stellt in einem solchen Lebenszyklus eine Sackgasse dar. Camallanus und Capillarien dagegen brauchen nur einen einzigen Fisch, um sich fortzupflanzen und können sich daher im Aquarium problemlos massenhaft vermehren.

Ein Befall mit Camallanus wird vom Aquarianer häufig selbst diagnostiziert werden, denn die Weibchen dieser Arten sind lebendgebärend und entlassen die Wurmlarven direkt in das Aquarienwasser. Dazu wandern sie den Darm der Fische entlang bis in den Enddarm und strecken ihr Hinterende aus dem After der Fische heraus. Dort sind sie als feine rote Fäden erkennbar; oft hängen ganze Büschel am After der Fische.

Camallanus verfügt am Vorderende über eine kräftige Kopfkapsel (Bild 3), mit der sich der Wurm tief im Darm des Fisches verankert. Er ernährt sich von kleinen Gewebestücken und vom Blut der Tiere, daher auch die rote Farbe der Würmer am After.

Besonders gefährlich ist der Befall für kleine und junge Fische, die durch die Blutverluste und die Verletzungen der Darmwand sterben können. Jungfische verkümmern, entwickeln keine Farbenpracht und bleiben im Wachstum zurück. Größere Fische zeigen Appetitlosigkeit, weißen Kot und magern langsam ab. Manchmal fallen erkrankte Fische auch durch völlig untypische Verhaltensweisen wie gelegentliches Schießen durch das Becken oder das Schwimmen in Seitenlage auf. Allerdings treten diese Symptome bei allen Darmerkrankungen gleichermaßen auf und lassen noch nicht auf den Befall mit einer bestimmten Parasitenart schließen!

Auch Capillaria ist wie Camallanus den Rundwürmern zuzurechnen. Diese Würmer sind sehr dünn und durchscheinend, mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, obwohl sie häufig mehrere Zentimeter lang sind. Capillaria lebt, mit den Haken auf seiner Haut tief in den Darmzotten verankert, über Jahre im Fischdarm. Der Befall mit diesen Würmern ist häufig durch die Untersuchung des Kotes zu diagnostizieren, denn die Weibchen von Capillaria produzieren sehr charakteristische Eier, die mit dem Kot der Fische im Aquarium verteilt werden.

Die Eier sind von einer festen Hülle umgeben, die von Medikamenten nicht durchdrungen wird. Je nach Wassertemperatur schlüpft aus diesen Eiern nach 2 bis 3 Wochen die nächste Generation von Würmern, in freier Natur oft erst nach einem Jahr. Meist baut sich die Infektion innerhalb eines Bestandes schleichend auf. Die Fische magern ab, trotz gutem Appetit, die Farben verblassen und Zuchterfolge bleiben aus. Während die Fische, die an der oben beschriebenen Camallanus-Infektion leiden, unter der mechanischen Schädigung des Darmes und dem Blutverlust leiden, verursacht der Befall mit Capillaria einen chronischen Nährstoffentzug, der zu Mangelerscheinungen führt. Die Stoffwechselprodukte der Würmer vergiften die Fische allmählich innerlich, erst kommt es zu sporadischen Verlusten, die mit der Zeit immer häufiger werden. Allein die mikroskopische Untersuchung einer eingeschickten Kotprobe kann schon zur Klärung des mysteriösen Krankheitsgeschehens führen.

Behandlung

Die Bekämpfung von Capillaria ist langwierig und mühsam. Vergleichbar mit dem Unterschied zwischen Kiemen- und Hautwurm gilt auch in diesem Fall, daß die eierlegenden Parasiten (den Kiemenwürmern vergleichbar) immer die unangenehmeren Vertreter sind, da man nie ganz sicher sein kann, daß auch wirklich kein Ei der Behandlung entkommen ist.

Als besonderes Handicap muß bei der Therapie berücksichtigt werden, daß Welse leider jeglichen medikamentösen Heilungsversuchen widerstehen. Sind die Tiere noch in einer guten Verfassung, sollte man sie in ein nacktes Glasbecken setzen und 2 bis 3 Wochen hungern lassen. Während dieser Zeit muß jeder Algenfilm im Becken sofort entfernt werden, um wirklich auch die geringste Nahrungsaufnahme auszuschließen. Auf diese Art und Weise wurden schon viele der unerwünschten Untermieter einfach ausgehungert, denn Capillaria ist auf den Nahrungsbrei seines Wirtes zur Deckung des eigenen Nährstoffbedarfes angewiesen.

Je nachdem, ob die Fische noch fressen oder nicht mehr, sollte eine Bade- oder eine Futterbehandlung durchgeführt werden. Futterbehandlungen sind im Grunde vorzuziehen, da eine Belastung des Aquarienwassers und des Filters vermieden wird.

Zur Anwendung kommt der Wirkstoff Levamisol, der im Entwurmungsmittel Concurat L 10% (Bayer) enthalten ist.

Für die Futterbehandlung werden lebende oder gefrostete rote Mückenlarven in eine dreiprozentige Concurat L- Lösung eingelegt. Lebende Mückenlarven sollten verfüttert werden, sobald die ersten der Larven beginnen, abzusterben. Gefrostete Mückenlarven werden aufgetaut, die austretende Flüssigkeit abgesaugt und vor dem Verfüttern 15 Minuten in der dreiprozentigen Concurat L- Lösung eingeweicht. Dieses Futter sollte für 3 bis 4 Tage zweimal täglich verfüttert werden. Die Behandlung sollte zweimal nach jeweils drei Wochen wiederholt werden.

Gegen den Befall mit Camallanus sollte eine Badebehandlung durchgeführt werden, um die freischwim- menden Larven im Aquarium gleich mit abzutöten. Dazu werden 30 mg Concurat L/l Aquarienwasser vorgelöst und gleichmäßig im Becken verteilt. Die Fische sollten 24 Stunden in diesem Bad schwimmen, anschließend muß ein großzügiger Wasserwechsel durchgeführt werden. Während der Behandlung das Badewasser sehr gut belüften.

Concurat L 10 Prozent ist stark zuckerhaltig. Darum kommt es vor allem bei der Badebehandlung zu einer Verschlechterung der Wasserqualität, die über Tage anhalten kann. Auch nach der Behandlung sollten in kurzen Abständen weitere Wasserwechsel durchgeführt und die Wasserwerte kontrolliert werden.

Bild 3: Camallanus hat eine charakteristische Kopfkapsel, mit der sich dieser Nematode im Darmgewebe der Fische verankert.


Bandwürmer

Bis vor wenigen Jahren waren Bandwürmer seltene Ausnahmebefunde im Darm von Wildfängen. Dann häuften sich plötzlich die Berichte, daß der Karpfenbandwurm Bothriocephalus acheilognathi Einzug gehalten hätte in die Därme der heimischen Aquarienbewohner (Bild 4). Als dann in sogar nur pfenniggroßen Nachzuchten von Diskus und Skalar bereits Bandwürmer nachzuweisen waren, schien es, als ob sich die Fische direkt über infizierte Elterntiere angesteckt hätten. Eine biologische Sensation, denn alle bekannten Bandwürmer weisen einen komplizierten Entwicklungszyklus auf, in dem sie eine Reihe von Larvenstadien in verschiedenen Wirten durchlaufen, bevor sie den sogenannten Endwirt, in diesem Fall Fische, infizieren. Eine Neuinfektion im Aquarium schien daher nicht möglich.

Wie kamen die Bandwürmer überhaupt in die Aquarien? Diese Frage war mit dem Blick auf den Speiseplan der befallenen Tiere leicht zu klären, denn in allen Fällen war selbstgefangenes Lebendfutter verfüttert worden. Doch plötzlich tauchten auch infizierte Tiere auf, die nachweislich nicht mit Lebendfutter gefüttert worden waren. Der Besuch bei den Anlagen der Halter brachte schließlich Klarheit. In den Filteranlagen der betroffenen Aquarien konnten Kleinkrebse nachgewiesen werden, die die notwendigen Zwischenwirte für die Bandwürmer darstellten. Die Eier (Bild 6), die die Bandwürmer abgaben, gelangten mit dem Kot in den Filter. Dort infizierten sich die Kleinkrebse, und von Zeit zu Zeit gelangten von dort aus wieder infektiöse Stadien in die Aquarien zurück, die die Fische neu infizierten; der Zyklus hatte sich geschlossen.

Befallene Fische zeigen die üblichen Symptome einer Infektion des Magen- und Darmtraktes: Abmagern trotz guter Futteraufnahme, Farbveränderungen, manchmal Verhaltensänderungen und im späteren Stadium auch weißen Kot. In einigen Fällen wirkt die Leibeshöhle wie eingefallen, in anderen Fällen ist sie durch das massenhafte Auftreten von Würmern aufgetrieben. Junge Fische bleiben im Wachstum zurück, regelmäßige Verluste sind zu beobachten.

Bandwürmer schaden ihren Wirten sowohl durch den Nährstoffentzug aus dem Nahrungsbrei als auch durch die mechanischen Verletzungen im Fischdarm, denn Bothriocephalus besitzt am Kopf große Sauggruben (Bild 5), mit denen er sich im Gewebe verankert, um nicht mit dem Nahrungsbrei hinausbefördert zu werden. Bei massivem Befall wird der Fisch anfällig für Sekundärinfektionen mit Bakterien oder Flagellaten, was schnell zum Tod der betroffenen Tiere führen kann.

Läßt man Tiere, bei denen man einen Bandwurmbefall vermutet, einige Tage hungern, fängt dann den Kot auf und untersucht ihn parasitologisch, sind große Zahlen von Eiern und manchmal sogar ganze Bandwürmer enthalten. Einen Befall mit Bandwürmern ganz sicher ausschließen kann man allerdings erst nach der Sektion, dem Öffnen eines der erkrankten Tiere.

4: Junge BothrioBildcephalus aus dem Diskusdarm.
Bild 5: Rechts und links des Kopfes sind die großen ovalen Sauggruben erkennbar, mit denen sich der Bandwurm im Darmgewebe festheftet.
Bild 6: Mit dem Kot der Fische gelangen kontinuierlich Eier in das Aquarium, aus denen je nach Wassertemperatur manchmal schon nach Stunden eine bewimperte Larve schlüpft.

Behandlung

In der Regel wird mit dem Wirkstoff Praziquantel behandelt, z.B. mit Droncit (Bayer). Meist kann eine Futterbehandlung durchgeführt werden. Dazu werden 4 bis 5 mg Praziquantel pro Gramm Futtermittel vermischt und über drei Tage verfüttert.

Nur in seltenen Fällen wird zu einer Badebehandlung geraten, da bei dieser Behandlungsform eher Unverträglichkeitsreaktionen ausgelöst werden können. Für die Badebehandlung werden 5 bis 10 mg Praziquantel pro Liter Aquarienwasser gelöst und im Wasser verteilt.

Nebenwirkungen

- Leider wird Praziquantel von einigen Fischarten nicht vertragen, z.B. von Panzerwelsen. Beim Auftreten von Vergiftungserscheinungen müssen die Fische sofort in frisches Wasser umgesetzt werden.

- Züchter berichten von vorübergehender Sterilität ihrer Tiere nach einer Praziquantelbehandlung.

Weißer Kot - Was tun?

- Gehen Sie im Geiste die Aquarienpflege der letzten Wochen durch: Wasserwerte, Wasserwechsel, Futterzusammensetzung, Unruhe und Aufregung im Becken; beseitigen Sie alle Mängel.

- Wenden Sie sich an einen Tierarzt oder Fischgesundheitsdienst, um die Fische parasitologisch untersuchen zu lassen, nachdem Sie sich vergewissert haben, daß nicht Streß durch schlechte Haltung für die Verfärbung des Kotes verantwortlich ist. So können viele überflüssige “Behandlungen auf Verdacht" vermieden werden und einem langen parasitenfreien Leben ihrer Fische steht nichts mehr im Wege.

Wärmebehandlung

 

13.01.2002

Bei Parasitenbefall wird Darmflaggelaten oder anderen Plagegeistern ist es ratsam eine Wärmebehandlung durchzuführen.

Ich habe bei einem meiner Diskus vor zwei Wochen Darmflaggelaten festgestellt die ganz plötzlich aufgetreten sind. Am Abend hat er noch weiße Gliederstückchen im Kot abgegeben und am anderen Morgen waren es dann schon weiße Schleimabsonderungen der Darmwand.

Auf anraten habe ich dann 6 mg. Medrizinol als Reinsubstanz für mein Becken verwendet und die Wassertemperatur von 28 Grad C auf 32,5 Grad C angehoben.

Diese Temperatur habe ich 6 Tage lang beibehalten und und danach das Medrizinol über Kohle ausgefiltert und einen Wasserwechsel von 120 Ltr. gemacht.

Die Wärmebehandlung werde ich jetzt mindestens eimal jählich auch ohne Medikamentenzusatz durchführen und zwei Wochen nach dieser Behandlung nochmals wiederholen.

Ich habe gestern von meiner Apothekerin die genaue Behandlungsanweisung bekommen.

Ich habe die Futtermenge verschiedener Frostfutterarten für einen Tag genommen und eine kleine Menge Aquarienwasser die gerade ausreicht um das Futter leicht zu bedecken darüber gegeben.

Dazu habe ich eine gehäufte Messerspitze Metronidazol gegeben und verrührt. Das muß dann mindestens 3 Stunden im Kühlschrank stehen bevor es verfüttert werden kann. (verteilt auf den ganzen Tag) und dazwischen immer im Kühlschrank aufbewahren.

Wenn der Diskus nicht mehr frißt, so wie meiner seit Tagen mußt du die doppelte Dosis Metrodinazol pro Liter Aquarienwasser zugeben. Ich habe auf 110 Liter Wasser 2 Gramm zugegeben,

bei einer Temperatur von 30 Grad. Danach Erhöhung innerhalb 24 Stunden auf 32 Grad.

Er frißt jetzt bereits wieder und der Kot wird schon wieder besser.