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Hier werden alle Informationen dazu gesammelt, was es zu beachten gilt, wenn man sich sogenannte US-Geräte von Garmin kauft.
Beispielsweise habe ich heute (30. Januar 2005) mal die Preise in Deutschland (Daerr) und in den USA (amazon.com Preis + Tax NY) verglichen. Die Unterschiede sind schon deutlich: Foretrex 201 EUR 210 zu 91, etrex Yellow EUR 130 zu 69, etrex Legend EUR 210 zu 109, 60C EUR 570 zu 282.

Hier habe ich meinen derzeitigen Kenntnisstand zusammengeschrieben, insbesondere bezüglich der Situation in Deutschland.

1. Wer verkauft welche Geräte?
Um die Unterschiede zwischen den US-Geräten und den Europa-Geräten zu verstehen, muss man erstmal die Situation im Vertrieb der Geräte verstehen. Für Garmin ist die Welt in drei Bereiche aufgeteilt: Die USA, Europa und Asien. In den USA verkauft Garmin selbst an die Händler. In Asien ist Garmin Taiwan zuständig und in Europa Garmin UK. Wie bitte? Garmin UK? Aber ich kaufe das Gerät doch von "Garmin Deutschland", dachte ich? Das ist nicht ganz richtig. In Europa und damit natürlich auch Deutschland ist erstmal Garmin Europa in London zuständig. In Deutschland aber hat sich die in Gräfelfing bei München ansässige GPS GmbH die Rechte gekauft, die Geräte auf den deutschen Markt zu bringen, es gibt also kein "Garmin Deutschland" sondern nur eine unabhängige Firma, welche die Funktion von "Garmin Deutschland" erfüllt.
Also: Wer verkauft welche Geräte an wen?
- Garmin verkauft US-Geräte an Händler in den USA und an Vertriebsbeauftragte in der ganzen Welt.
- Händler in den USA verkaufen US-Geräte an ihre Kunden, egal ob das nun US-Bürger sind oder deutsche Touristen.
- Garmin UK verkauft - ja was verkaufen die eigentlich an wen?
- Die GPS GmbH verkauft die sogenannten Europa-Geräte an Händler in Deutschland.
Soweit die offizielle Version, wie sie am Reißbrett von Garmin ausgedacht wurde. Nun haben aber nicht gerade wenige Leute bemerkt, dass in den USA die Geräte deutlich (bis zu 50%) billiger sind als in Deutschland.
- Importeure wie z.B. Navifuture kaufen in kleinerem oder größerem Maßstab Geräte in den USA und verkaufen sie hier über eigene Internetshops oder bei ebay. Diese Firmen haben die Geräte inklusive der weltweiten Garantie in den USA gekauft und selbst importiert.
- Wer sein Gerät selbst importiert, muss selbstverständlich beim Import die einschlägigen Zollgesetze zu beachten.
- Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein Geerät von einem US-Händler zuschicken zu lassen, sollte bitte darauf achten, dass beim Import Zollgebühren anfallenl sowie 16 % Einfuhrumsatzsteuer gezahlt werden muss. Meistens muss man das Gerät beim Zoll selbst abholen.
Zwischenfazit: Entweder extrem preiswert (in obigem Beispiel das 60C für EUR 282) in den USA selbst einkaufen, oder etwas teurer (394 bei Navifuture) bei einem freien Importeur oder richtig teuer (EUR 570) bei einem von der GPS-GmbH belieferten Laden wie dem Daerr.

2. Was ist ein "US-Gerät"? Wo ist der Unterschied zum "Europa-Gerät"?
Was bekomme ich denn nun, wenn ich ein US-Gerät (sei es in den USA direkt oder bei einem freien Importeur hier in Deutschland) kaufe? Und was bekomme ich mehr oder besser, wenn ich die Europa-Version bei einem deutschen Händler kaufe?
- Die US-Version ist , so dumm das jetzt auch klingen mag, für den Betrieb in den USA gedacht. Also deckt die Basemap (dazu unten) das Gebiet von Nordamerika ab. Weiterhin wird ein englischsprachiges Handbuch mitgeliefert und bei Geräten mit Netzteil (Forerunner 201 und 301 sowie Foretrex 201) ist das Gerät in Punkto Spannung (120V) und Steckernorm (US-Flachstecker) auf die amerikanische Stromversorgung abgestimmt. Die Sprache dieser Geräte kann man bei quasi allen Modellen (Ausnahmen: GPS 12Map, altes etrex yellow) auf alle verbreiteten Sprachen umstellen, darunter auch Deutsch.
- Die Europa-Version hat degegen eine europäische Basemap, ein deutsches Handbuch und ist für 230V/Eurostecker konstruiert. (Einige deutsche Importeure legen der US-Version ein zusätzliches 230V/Eurostecker-Netzteil kostenfrei bei - beim Kauf darauf achten.)
- Ansonsten ist alles identisch, alle Versionen funktionieren weltweit und alle Versionen akzeptieren alle Garmin-Karten. Egal, ob die Karten einfach nur installiert werden müssen oder einen Freischaltcode brauchen: Garmin-Karten lassen sich auf Garmin-Geräte laden.
- Die Firmware ist (mit Ausnahme der alten etrex yellow, bei denen holt man sich die Firmware dan halt bei garmin.com) bei US- und Europaversion identisch. Also ist egal, ob man sich die Firmware von Garmin.com oder .de holt. Firmware und Basemap sind getrennte Sachen, also kann man als Privatmann auch durch eine neue Firmware die Basemap nicht verändern.
Zwischenfazit: Als einziger wirklicher Unterschied bleibt nur die Basemap.

3. Die sagenumwobene Basemap
Die größte, um nicht zu sagen die einzige Hürde ist also die mysteriöse Basemap der Geräte. Das ist eine fest in das Gerät eingespeicherte Karte von Nordamerika bzw. von Europa. Darauf ist nicht wirklich viel zu sehen, außer Autobahnen und ein paar Bundesstraßen, aber es ist wenigstens schon mal ein bisschen Information. Besser als nix.
Dazu kommt, dass die Basemap bei den autorouting-fähigen Geräten (60C(S), LegendC, VistaC) auch routingfähig ist. Wie jetzt? Routing mit den paar Autobahnen? Ja. Natürlich kann man damit alleine nicht sinnvoll navigieren, denn wenn man mal auf der Auobahn ist, dann ist das Ziel ohnehin ausgeschildert. Aber: Beispielsweise wenn man von einer Adresse in München zu einer Adresse in Hamburg ein durchgehendes Autorouting möchte, wird man sich kaum von ganz Deutschland die Feindaten hineinladen. Dann genügen die Bereiche München und Hamburg, alles dazwischen wird über die Basemap geroutet. Dieses Szenario erachten wohl die meisten Leute, außer der Marketing-Abteilung der GPS-GmbH als ziemlich unrealistisch, aber ich wolte die größte Daseinsberechtigung der Europa-Basemap nicht unerwähnt lassen.
Zwischenfazit: Die fehlende Europa-Basemap bemerkt man meist garnicht. Falls man sie doch benötigt, verwendet man die Worldmap.

4. Die Garantie
Die GPS-GmbH schreibt in ihrer FAQ im Bereich Basemap tatsächlich, dass die Garantie bei einem Kauf in Internet erlischt. Und durch geschickte Wortwahl wird der Eindruck erweckt, als hätte man in Europa ausschließlich auf Europa-Geräte eine "Garantie". Klingt gut, ist aber beides falsch: Jedes Garmin-Gerät hat eine weltweit gültige Herstellergarantie von Garmin. Egal, wo gekauft. Und jetzt schlägt die oben erwähnte Dreiteilung der Welt zu: Da wir uns in Europa befinden, muss Garmin Europe Garantie leisten. Also: Gerät in ein Päckchen und ab nach London damit. Das gilt eigentlich auch für die deutschen Versionen von der GPS-GmbH. Nur wird das wohl kaum jemand in Anspruch nehmen, weil man mit dem extrem hohen Kaufpreis eine zweite Garantie von der GPS-GmbH kauft. Schmiert also das Gerät ab, schickt man es statt nach London eben nach Gräfelfing.
Davon unabhängig ist die Gewährleistung, die der Händler in Deutschland gewähren muss. Also: Kauft man ein Gerät bei einem Händler in Deutschland, muss er Gewährleistung leisten. Egal, ob US- oder Europaversion.
Die extremste Form ist sicher der Direktimport, bei dem man das Gerät ja nicht bei einem deutschen Händler gekauft hat. In diesem Fall hat man "nur" die oben erwähnte weltweite Garantie, keine Händlergewährleistung in Deutschland.
Zwischenfazit: Unterschiede bestehen nur zwischen Geräten, die direkt in den USA gekauft wurden und solchen, die bei einem Händler in Deutschland gekauft wurden.

5. Ich will ein US-Gerät in Deutschland betreiben. Wie mache ich das?
Wie schon erwähnt, bezüglich der Hardware sind die Geräte gleich. Also funktioniert das Gerät hier prächtig. Bei Geräten ohne Karte (etrex yellow, Geko, Forerunner, Foretrex) besteht also nach dem Umstellen der Sprache kein Unterschied mehr. Bei kartenfähigen Geräten wird man sich ohnehin Feinkarten (Roads and Recreation, Topo-Karte, City Navigator, etc...) in das Gerät laden, also bemerkt man bei sinnvoll geplanten Touren keinen Unterschied, da man die Basemap ohnehin nie zu Gesicht bekommt. Lediglich bei ungeplanten Touren in ein Gebiet, von dem man die Karten nicht reingeladen hat oder die so lang sind, dass die Karten nicht reingepasst haben, steht man dann ohne Karte da. Und auch das Problem läßt sich lösen mit der Worldmap: Diese in das Gerät ladbare grobe Übersichtskarte bietet fast die gleichen Informationen wie die Basemap. Aber: Bei jedem Karten-Hochladen in das Gerät wird der alte Kartensatz gelöscht, d.h. man muss die Worldmap bei jedem Karten-Ladevorgang wieder neu mit hochladen, wenn man sie denn nutzen will.
Zwischenfazit: Im Alltagsbetrieb gibt es keinen Unterschied zwischen US- und Europaversionen. Feindaten (R+R und/oder Topo) aufgespielt und gut is.

6. Fazit
Insbesondere bei nicht kartenfähigen Geräten sind die Ersparnisse von bis zu 50% extrem verlockend. Aber auch bei kartenfähigen Geräten kommt man sehr ins Grübeln, ob man für die europäische Basemap und die marginal einfachere Garantieabwicklung wirklich den doppelten Preis bezahlen möchte. Die Entscheidung muss jeder Käufer selbst treffen.