Welche Bedeutung haben

"innere Erlebnisse"

und was beweisen sie?


Deutsche Übersetzung © Paul Allen, Juli 2002, des englischen Originals.
Franz Bardon Research (englisch)
Franz Bardon Forschung (deutsch)


Einleitung

Ich weiß leider noch immer nicht, wer der Autor dieses interessanten und gut geschriebenen Artikels ist, den ich im Internet ohne Autorenangabe gefunden habe, als ich vor einigen Jahren mit dem Stichwort "Franz Bardon" nach Beiträgen über Bardon suchte. Leider ist es mir trotz mehrfachen Suchens mithilfe diverser Suchmaschinen nicht gelungen, den Namen des Autors ausfindig zu machen. Es muß sich jedenfalls um jemanden aus der Eckankar Bewegung handeln. Falls Sie wissen wer der Autor ist, wäre ich für eine Benachrichtigung dankbar. Von den vielen Gedanken, die mir in diesem Artikel sehr gut gefallen haben, mag ich besonders die Beschreibung einer Vision eines glorreichen Japati (indische Fladenspezialität) während einer Nahtod-Erfahrung.

Dieser Artikel ist in verschiedenster Weise auch für alldiejenigen Menschen relevant, die nach Bardon arbeiten. Besonders Anfänger haben doch sehr häufig große Schwierigkeiten damit, ihre Erlebnisse in den "inneren Welten" richtig zu deuten. Besonders auch deshalb, weil zahlreiche Menschen, die nach Bardon arbeiten, dies ohne die Mithilfe eines persönlichen Lehrers bewältigen müssen, und damit bei ihren Überlegungen ganz auf sich selbst gestellt sind. Noch schlimmer stellt sich der Fall dar, wenn sich Menschen sicher sind, die richtige Auslegung gefunden zu haben, ohne jedoch den Wert des Erlebnisses kritisch zu hinterfragen.

Franz Bardon wird in diesem Artikel im Zusammenhang mit unbewußt erzeugten Elementalen zitiert, die zu einer großen Quelle der Selbsttäuschung für den unerfahrenen Lehrling, Yogi, Mystiker oder wie auch immer werden können.

Der Autor bezieht sich bei seinen Ausführungen (oft unbemerkt vom Leser) über die Hintertür seiner Erklärungen, schon sehr stark auf sein eigenes Weltbild; dieses ist auch ganz normal, weil jeder sich beim Verfassen eines Artikels seines eigenen Weltbildes bedienen muß. Allerdings sollte der Leser solche impliziten Weltbilder durchschauen, und sich eventuell von ihnen abgrenzen, falls er dem speziellen Weltbild persönlich nicht zustimmen kann. Beispiele eines solchen impliziten Weltbildausdrucks ist die Ansicht des Autors, dass letztendlich der Kern aller Gefühle, auch der positiven, ein Moment des Leidens enthält, oder dass es sich bei unserem "normalen" Leben um "Täuschung" aufgrund eines "nicht-erleuchteten Selbst" handelt, beides Ausdruck einer hinduistisch/buddhistischen Sichtweise, die man teilen kann oder auch nicht.

--------

Beim Übersetzen von Texten von einer Sprache in eine andere ergibt sich immer wieder die Schwierigkeit, dass bestimmte Wörter mit dem genauen Bedeutingsinhalt der einen Sprache in der anderen Sprache gar nicht existieren, oder die Bedeutung kann nur teilweise vermittelt werden, oder es kann auch zu unwillkommenen und irreführenden Überschneidungen des Bedeutungsinhalts bei bestimmten Worten kommen.

Bei dieser Übersetzung war dies bei dem hier zentral wichtigen Wort "experience" der Fall, der im Englischen für Bedeutungen wie "Erlebnis", "Erfahrung", "Wahrnehmung" usw. steht. Leider gibt es in der deutschen Sprache kein Wort das den präzisen Inhalt von "experience", so wie er im Englischen gemeint ist, wiedergeben kann. Im folgenden Text wurde "experience" deshalb manchmal mit Erlebnis, manchmal mit Erfahrung oder mit Wahrnehmung übersetzt, trifft aber nur sehr selten den genauen Bedeutungsinhalt des Originals.

Paul Allen, Juli 2002


"Der gefährlichste Mensch auf der Welt ist der Kontemplative, der von niemandem geführt wird. Er glaubt seinen eigenen Visionen. Er verfällt der Anziehung einer inneren Stimme, will aber nicht mehr auf andere Menschen hören. Er setzt den Willen Gottes mit seinem eigenen Herzen gleich. ..... Und wenn die schiere Kraft seiner eigenen Selbstsicherheit auf andere Menschen übergreift und ihnen den Eindruck vermittelt, dass es sich wirklich um einen Heiligen handelt, solch ein Mann kann eine ganze Stadt, einen religiösen Orden oder sogar eine ganze Nation zugrunde richten. Die Welt ist voll von Narben, die in ihrem Fleisch von Visionären dieser Art hinterlassen wurden."

Thomas Merton

 

Inhalt:


Ich habe niemals behauptet, dass spirituelle Erlebnisse im Eckankar nicht möglich sind; sie sind nämlich unter allen beliebigen Umständen möglich. Allerdings sind mystische Erfahrungen nicht so häufig, wir sollten deshalb nicht zu leichtgläubig bei Erfahrungsberichten sein. Aber enthalten solche Erfahrungen nicht doch Beweiskraft?

Menschen haben tausende Jahre geglaubt, die Erde sei eine flache Scheibe, weil dies eben ihre Erfahrung war, als solche vollkommen gültig: sie vermittelte wirklich den Eindruck flach zu sein. Diese Erfahrung schien sogar noch identisch für die meisten Menschen auf der Erde zu sein, auch ohne die geringste Verbindung zwischen ihnen. Das Konzept funktionierte auch deshalb, weil fast niemand sich sehr weit von Zuhause wegbewegte.

Aber: diese Wahrnehmung bewies nicht die Flachheit der Erde. Die Erde ist niemals eine Scheibe gewesen, nicht einmal "für sie". Es war einfach nur ihre Meinung.

Warum sehen Eckisten mit soviel Einsicht niemals die Jungfrau Maria, Krishna oder Cakrasamvara, sondern nur den LEM oder gewisse Weisheitstempel? Warum sieht ein katholischer Visionär Maria aber niemals die Gottheiten der Indianer? Wenn diese wirklich unabhängig vom jeweiligen Weltbild des Praktizierenden existieren würden, dann müßten wir fähig sein, sie alle im Inneren genauso leicht zu sehen wie die anderen, wenn wir das wollten.

Offensichtlich sind diese Erfahrungen ein Ausdruck, eine Sprache der Psyche nach außen hin projizieret und können daher nicht dazu dienen, irgend ein Weltbild zu beweisen oder zu bestätigen, sondern nur dazu, die Mechanismen der Psyche zu verstehen (was die wirkliche Bedeutung innerer Erlebnisse ist).

Jemand der wissen möchte, wie die Dinge wirklich sind, der muss sich klar darüber sein, dass die Verschleierung und die Grenzen seines Bewusstseins es ihm nicht erlauben, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Deshalb kann er sich nicht auf seine subjektive Sicht und auf seine "Erlebnisse" als endgültiges Kriterium der Realität verlassen, sondern er muss seine Erlebnisse immer extrem kritisch hinterfragen.

Wenn ich diese subjektiven Erlebnisberichte genau prüfe, insbesondere die von den "inneren" Erlebnissen von Eck-isten [Praktizierende des Eckankar], dann ist die übliche Reaktion die, dass die Betroffenen sagen, dass ich das was sie durch eine direkte Offenbarung selbst erlebt haben in Frage stelle, und dass ich mich nicht in der Position befinde, so was zu machen; und dann fügen sie meist noch hinzu, dass ich selbst offenbar keine dieser Erfahrungen hatte.

Es ist deshalb nicht falsch hier an dieser Stelle zu wiederholen, dass ich im Laufe der Zeit viele der in den Werken des Eckankar beschriebenen Erlebnissen selbst hatte. Aber der Hauptpunkt ist hier, dass ich bei dieser Prüfung die Erlebnisse als solche nicht in Frage stelle, sondern meistens nur deren Vergegenständlichung/Begriffsbildung.

Wenn man sich die Realität der erzählten Geschichten ansieht, dann handelt es sich nicht um Erfahrung, sondern um a.) begriffliche Interpretationen von b.) Erinnerungen eines c.) bewußten Anteils eines Erfahrungsprozesses, reflektiert von einem d.) unerleuchteten und deshalb nicht zuverlässigen Geist.

Natürlich glaubt der Geist seinen "Wahrnehmungen" vollkommen, und darin liegt seine Illusion, die ihn dazu bringt im Kreis des Lebens zu wandeln. In Wahrheit ist reine Wahrnehmung ohne dass sich Begriffsbildung oder vergangene Erinnerungen, Gefühle und Illusionen dazwischenschieben, erst für einen extrem fortgeschrittenen spirituellen Praktiker charakteristisch. Und nur wenn diese "Freiheit von dem Bekannten", wie Krishnamurti es nennt, von den Schleiern der Vergangenheit, sozusagen chronisch wird, 24 Stunden am Tag, können wir von einer vollkommenen Erleuchtung sprechen und erst dann kann man allen Wahrnehmungen 100% trauen.

Bis zu diesem Zeitpunkt sollten wir bezüglich unserer Erfahrungen mit all dem gesunden Skeptizismus umgehen, dessen wir fähig sind, unabhängig von unserem Wunsch unseren vorgefertigten Vorstellungen zu unterliegen, die wir benötigen, um einer bestimmten Gesellschaft mit ihren Übereinkünften und Bekräftigungen anzugehören oder sogar um die vagen Ideen zu bestätigen, die wir während der Kindheit erworben haben.

 

Erfahrung und Begriffsbildung

Die Unzuverlässigkeit von kontaminierten und vergegenständlichten Wahrnehmungen wird schon bei den einfachsten Fällen offensichtlich und es ist eigenartig, warum anscheinend intelligente Menschen in diesem Zusammenhang niemals daran denken, sie in Frage zu stellen.

Schauen wir uns ein solches Beispiel an, das typisch für einen naiven theistischen Glauben ist: Ein Eckist sagt: "Ich erlebe solch eine starke Sehnsucht nach Gott, ich weiss, er ruft meine Seele, ich muß mich auf den spirituellen Weg machen." Natürlich sind wir hier nichteinmal mit inneren Visionen oder ähnlichem konfrontiert. Aber sogar hier scheinen die Leute einfach zu schnell klein bei zu geben und dem Impuls zur Konzeptbildung zu unterliegen.

Als ob sie nicht in der Lage wären ihre Gefühle als das zu akzeptieren was sie sind, sondern auf neurotischische Art eine Interpretation hinzufügen müssen, die sie in einem sehr noblen Licht erscheinen läßt, entsprechend der Ideologie und der Gesellschaft die sie verehren: wie können sie wissen, dass ihre Sehnsucht sich auf einen Gott bezieht, wenn sie nicht einmal wissen, was sie unter Gott verstehen — und noch weniger ihn selbst kennen?

Wenn man die Sache noch etwas genauer untersucht, wird klar, dass sie nicht den geringsten Hinweis darauf haben, wonach sie sich sehnen, deshalb erlauben sie einer Autorität (HI, EM [wahrscheinlich zentrale Exponenten der Eckankar Bewegung; Anm d. Übersetzers]), hier die Interpretation zu übernehmen.

Außerdem, nach den Lehren des Eckankar ist Sehnsucht (ganz egal wie intensiv sie ist, es handelt sich um ein Gefühl) ein "astrales" Phänomen, etwas das auf der "Kausalebene" nicht mehr existiert, und zwar lange bevor man auch nur in die Nähe der Erlebnisebenen kommt, bei denen man ideologisch gesehen von "Gott" sprechen kann.

Ganz offensichtlich kann die Sehnsucht selbst nicht im mindesten zwischen Gott und der kausalen Ebene unterscheiden, da sie angenommenerweise auf jeder Ebene transzendiert wird. Dazu kommt noch, dass, da Gott die Eigenschaft der Allgegenwart zugeschrieben wird, es wenig Sinn hat zu sagen, man hat Sehnsucht nach ihm. Was auch immer diese Sehnsucht, dieser Wunsch in Wirklichkeit bedeutet, eines ist jedenfalls sicher: es bezieht sich nicht auf Gott.

Warum also sind Menschen in solch einer Panik, dass sie die ehrliche Erfahrung eines tiefen empfundenen Wunsches sofort in solch eine konzeptionelle Schublade pressen müssen? Wenn sie dies nicht machen würden und sich dazu entschließen könnten diese Erfahrung mit all ihrer Achtsamkeit und frei von Vorurteilen zuzulassen, dann würden sie eventuell höchst interessante oder sogar erschreckende Dinge über das Gefühl herausfinden, zum Beispiel, dass es immer nur unter bestimmten Umständen auftritt die sich immer irgendwie ähnlich sind. Dass sie nicht unabhängig vom Körper sind (die meisten Gefühle sind vage im Körper lokalisiert), dass wenn man es ohne die konzeptionelle Brille betrachtet, das Gefühl eine Unzufriedenheit, Unausgeglichenheit und sogar etwas Schmerzhaftes an sich hat. Dass man sich daran erinnert, wie es war als Kind alleine gelassen zu werden ... Ich will hier nicht eine andere Konzeptualisierung mit dieser Sehnsucht verbinden, und das jetzt angeführte Beispiel ist eine solche, obwohl ein wahrscheinlich ziemlich übliches Ergebnis einer vorurteilsfreien Beobachtung.

Es dauert Jahre, bis man sich von den Verzerrungen bei der Beobachtung eines Gefühls frei machen kann, genauso wie es Jahrzehnte dauerte, sie aufzubauen. Aber das Beispiel dient als Modell für die Gründe, warum wir so sehr an die Konzeptualisierung gebunden sind: genau deshalb, um uns nicht dem vollen Erlebnis aussetzen zu müssen! Und zwar deshalb, weil wir nämlich sehr wahrscheinlich Unzufriedenheit in der einen oder anderen Form dabei entdecken würden, die Unzufriedenheit die unauflösbar mit dem nichterleuchteten Zustand verbunden ist. Das Beispiel der Interpretation von Verlangen zeigte uns schon, dass wir Grund haben uns zu wundern, was ein Eckist wirklich erlebt hat wenn er sagt: "Ich bin dem Eckankar-Meister [so und so] im "Inneren" begegnet", weil wir, und zumeist auch er selbst, keine Ahnung haben, wieviel Konzeptualisierung Teil dieses Berichtes ist.

 

Erlebnisse und tiefere Projektionen

Diese Tendenz zur Begriffsbildung hat einen älteren Bruder, der sehr viel schwieriger zu durchschauen ist: die Tendenz zur Personifizierung und zur Projektion unserer Wahrnehmung seit unserem anfanglosen Beginn, und dass nur sehr weit fortgeschrittene Praktiker diese Illusionen überwinden können. Die einfachsten Arten dieser Tendenz in Bezug darauf wie man sie durchschauen kann, sind der "Mann im Mond" oder ein grinsendes Gesicht, wo ein Baumast abgesägt worden ist. Sie werden umso schwieriger zu entwirren je primitiver diese Projektionen sind: wir sehen zum Beispiel Attraktivität in einem bestimmten Typ von Körperform des anderen Geschlechts, obwohl es sich in Wirklichkeit nur um die Konditionierung unseres Gehirns handelt (ansonsten würden Hunde und Insekten auch nach dem gleichen Objekt der Lust Ausschau halten) und wir nehmen gegen jede Vernunft ein fortdauerndes individuelles Selbst wahr, weil Bewusstheit, Gedanken und ein vages Kontinuum einer Karma genannten Struktur, DNA und ein Nervensystem vorhanden ist.

Unbemerkt haben wir hier schon einen wichtigen Punkt berührt: die meisten unserer "Wahrnehmungen" sind ein Versuch dieses illusorischen Selbsts, sich selbst seine eigene Existenz zu beweisen (**), und es scheint, dass dies der Grund der zwanghaften Wiedergeburt ist. Und um dies zu ermöglichen, muss allen Phänomenen ein persönlicher Status gegeben werden weil wenn diese alle ohne Selbst wären, wie könnten sie dann einen Beweis für unsere eigene Selbstsucht sein? Und so denken wir an Götter wo Blitz und Donner ist, an "ich", wo es nur eine dauernd sich verändernde Persönlichkeit gibt, und sogar wenn es geschieht, dass wir aus dieser egozentrischen Sicht für einen Moment ausbrechen, und eine überwältigendes Gefühl der Einheit erleben, von gegenseitiger Abhängigkeit und Offenheit ohne ein Selbst (man nenne es Liebe, wenn man dieses missbrauchte Wort verwenden will), haben wir die krampfhafte Tendenz - sogar während der Erfahrung - uns von ihr abzugrenzen um unsere Eigenständigkeit zu retten, und erleben dies als "Gott".

========

[** nebenbei, es gibt eine interessante Theorie im Out-Of-Body faq [= frequent asked questions = häufig gestellte Fragen] der Newsgroup "alt.out-of-body", dass der "Astralkörper" wie er während OOB Erfahrungen erlebt wird, möglicherweise nur der Versuch der Persönlichkeit ist, ihre Selbstrepräsentation als körperlich existent aufrecht zu erhalten, wenn eine energetische Desorientierung es uns erschwert, unsere übliches Körperbild aufrecht zu erhalten. Das würde sich in Bezug auf die eigenartigen Schwierigkeiten im normalen Energiefluss nach einem OOB Erlebnis als sinnvoll erweisen.]

========

Es ist größtenteils der selbe Prozess, dass unsere neuronalen Entladungen als Traumwelten und -Menschen, während der Übungen erlebt werden. Es ist wie das Aufknospen einer geistigen Saat auf dem fruchtbaren Boden der Ruhe. Das kann man sich selbst beweisen, weil diese Tendenz umso stärker ist, je stärker die Energie ist, die mit dem Erlebnis verbunden ist: man erhöhe einfach sein Energieniveau und sehe, wie sich die Projektionen verstärken. Diejenigen von Ihren, die mit Psychedelika experimentiert haben (LSD, Pilze) wissen, worüber ich hier spreche. Eigentlich rate ich davon ab, es auszuprobieren, da in extremen Fällen auf diese Art eine Psychose ausgelöst werden kann. Viele Psychotiker übertragen persönliche Projektionen auf alles: jeder Ton erklingt als eine andere "innere Stimme", jeder Lichtreflex auf einer Flasche ist ein für andere unsichtbarer Besucher, jeder Gedanke ist ein "innerer Befehl" und so werden sie von einer unendlichen Anzahl von Eindrücken innerhalb einer Minute überwältigt.

An dieser Stelle möchte ich sehr "Seduction of Madness" (Verführung des Wahnsinns) von Edward Podvoll, einem spirituellen Arzt und Psychiater empfehlen, der diesen Prozess weiterhin deutlich macht. Hier reicht es aus zu sagen, dass prolongierte Konzentration auf Gehirnzentren deren Energieniveau anhebt. Es ist also kein Wunder, dass was uns dabei bewußt wird (ausgenommen bei erleuchteten Menschen) es sich um stark von unserer Maschinerie des Unterbewusstseins gefärbten Produkten handelt, Hochgeschwindigkeits-Interpretationen der wirklichen Erfahrung, die sich unterhalb unseres Bewusstseins abspielt unbemerkt von unserem unreinen Geist.

Wir würden etwas komplett anderes wahrnehmen, wenn die Unreinheiten nicht vorhanden wären. Möglicherweise ist die "Welt" einfach nur das Spiegelbild unserer Illusionen auf einer sogar noch tieferen Ebene? Zumindest sollte es uns misstrauisch machen, wenn wir von Meistern wie Ramana Maharishi hören, dass es überhaupt keine Schöpfung gibt (und darum natürlich auch keinen Schöpfer). Aber befassen wir uns für den Moment nicht mit diesem Aspekt. Es reicht aus wenn wir festhalten, dass nicht alle Lehren ihre Anhänger täuschen, indem sie ihnen suggerieren, dass ihre Einbildungen wirklich seien.

Buddha Dharma zum Beispiel sagt ganz klar, dass die wirkliche Natur der Dinge vollkommen frei von allen unseren Konzepten und Projektionen ist. In diesem Sinn sind alle Phänomene, eingeschlossen die eigene Persönlichkeit Leere. Man beachte, dass dies nicht wieder ein neues Konzept werden darf, sondern dass "Leere" einfach das Sosein der Realität ohne Projektionen und Täuschungen ist (und nicht Nihilismus, wie manche es haben möchten). Im Wesentlichen zielt also ein wirklicher spiritueller Weg nur darauf ab, uns von Täuschungen und Projektionen zu befreien.

In diesem Zusammenhang kann Paul Hohnsons's Kommentar (von ARE) interessant sein: "Ein Konzept aus dem Shiismus, das ich im Moment im Zusammenhang mit der Theosophie untersuche, kann auch auf den Eckankar angewendet werden. Nach dem Glauben des orthodoxen Shiismus verschwand der siebente Imam in die Verborgenheit anstatt zu sterben, dies bedeutet er wurde einfach nicht mehr gesehen — und da es keinen Hinweis auf seinen Tod gab — wurde angenommen, dass er weiterlebt, um sich am Ende der Zeiten wieder zu manifestieren. Dies hinterließ ein Vakuum in der shiitischen Theologie, das mit einer Anzahl verschiedener eigenartiger Entwicklungen gefüllt wurde, letzthin mit der Proklamation von Khomeini als den verborgenen Imam. Seit hunderten von Jahren behaupten Leute mit dem verborgenen Imam durch Träume, Visionen etc. in Kontakt zu sein."

"Das bezieht sich auch auf die Theosophie weil deren wichtigsten Meister, Morya und Koot Hoomi, in Wahrheit (nach meinen eigenen Nachforschungen zumindest) in den Jahren 1885 und 1887 respektive starben. Anstatt dies zuzugeben, erlaubte Blavatsky es den Theosophen zu glauben, dass sie noch immer am Leben wären, nur eben weniger im Kontakt mit den Theosophen als vorher. Das Ergebnis: eine einhundertjährige theosophische Geschichtsschreibung ausgezeichnet durch konkurrierende Behauptungen, mit den "okkultierten" Meistern in Kontakt zu sein, deren Status als lebend oder tot eine Quelle großer Verwirrung war."

Wie bezieht sich dieses Konzept auf die Meister des Eckankar? Als Paul Twitchell die von Lane so genannte "geneologische Dissoziation" anwendete um den Nachweis seiner Verbindungen zu den Sant Mat Gurus auszurotten, richtete er denselben Status von Verborgenheit ein. Obwohl die Originale von Sudar Singh und anderen wirklich gestorben sind, lebten die Vairagi Meister weiter. An dem Ganzen ist die Tatsache am interessantesten, dass die Okkultation irgendwie den Einfluss, den diese Charaktere auf unsere Imagination ausüben, verstärkt. Wenn wir nachweisen können, ob jemand lebt oder tot ist, dann scheint dies ein Teil unserer phänomenologischen Welt zu sein, wie wir alle. Aber wenn diese in Verborgenheit sind — nicht mehr vorhanden, aber wahrscheinlich auch nicht tot — das versetzt sie in die Welt des Numinosen, von wo aus sie eine jenseitige Glut verstrahlen.

"Ein Beispiel aus der Pop-Kultur ist Elvis, und wenn wir uns überlegen, welche psychologischen Mechanismen bei Elvis-Sichtungen im Spiel sind, dann können die Antworten relevant sein, die auch für den Imam, Koot Hoomi und die Eckankar Meister gelten."

Vor einiger Zeit sah ich eine Show über den Kontakt zu den Verstorbenen. Einige medial Begabte behaupteten im Kontakt mit der Seele einer Person zu sein, von der alle glaubten, dass sie tot sei. All dies schien sehr beeindruckend zu sein, bis es sich herausstellte, dass die Person noch am Leben war. Auf andere Beispiele spielte schon oben der letzte Absatz von Paul Johnson an: Während Nah-Todeserfahrungen, hatten Fans von Elvis Presley glorreiche Visionen des "Kings" in einem Tunnel aus Licht gesehen. Es muss sich um die ergreifendste Erfahrung handeln, an die sich diese Menschen jemals erinnern konnten. Eine indische Frau, die ihr ganzes Leben in der Küche verbracht hatte, sah einen glorreichen Japati (eine Art von Fladen) in ihrer Nah-Todesvision. Streiten wir diesen Erlebnissen jede verändernde Wirkung ab? Nein. Aber haben wir das Recht zu folgern, dass Elvis Presley und der Japati wirklich existierende spirituelle Meister sind? Mehr zu diesem Thema gibt es in den Kapiteln ylane+myst*.txt

 

Echte Visionen

Nehmen wir einmal an, jemand hätte nicht nur innere Visionen, sondern auch (viel schwieriger) die Weisheit zu unterscheiden, welche Visionen durch makrokosmisches Karma ("reale" Visionen von "anderen" Wesen) und Visionen entstehend aus den eigenen persönlichen mikrokosmischen Karma (Projektionen) zu unterscheiden. Wie kann jemand wissen, solange er nicht selbst voll erleuchtet ist, ob diese Wesen Ausdruck der Erleuchtung sind? Oder ob sie vertrauenswürdig sind. Sollte nicht jedes entkörperlichte Wesen fähig sein, einen Erdling sehr zu beeindrucken ohne dabei vertrauenswürdig zu sein?

Wenn wir in ein anderes Land der Erde reisen, oder wenn wir uns einen Liebespartner aussuchen, sind wir weniger naiv. Eigenartigerweise, wenn wir die astrale Sphäre besuchen, glauben wir jedem, obwohl es für diese Wesen leicht sein sollte, eine ganze Stadt aus Illusionen zu erschaffen, die genau unsere Erwartungen erfüllen, um sich von der Lebenskraft unserer Aufmerksamkeit zu ernähren. Außerdem, es ist wie wenn jemand sogenannte "Elementale" aussendet, die genauso aussehen wie ihr Schöpfer sie imaginierte, in diesem Fall so wie die Meister des Eckankar ausschauen. Dies ist Teil der Ausbildung eines jeden Magiers, und wenn jemand wissen möchte, wie dies gemacht wird, dann sollte er einen Blick in die Werke von Franz Bardon werfen, eines Magiers des 20igsten Jahrhunderts.

Ich wäre erstaunt, wenn Twitchell nicht mit dessen Werken bekannt gewesen wäre oder zumindest mit seinen Techniken, möglicherweise durch seine Verbindung zu Ron Hubbard oder vielleicht Aleister Crowley. Es ist typisch für so einfache Formen dieser Art, dass sie einfach nur da sind und einen anstarren. Etwas luxuriösere Formen können möglicherweise einige Merkmale aufweisen wie zum Beispiele einfach Nachrichten überbringen und zu handeln wie ein Wesen mit einem Intellekt.

Gemäß den meisten echten spirituellen Traditionen sollten wir einem Wesen, das sich uns auf den inneren Ebenen nähert, immer mit einer freundlichen Einstellung begegnen (manchmal sehr schwierig), aber es nicht weiter beachten, es wie ein Jucken vorbeigehen zu lassen. "Das Königreich des Himmels liegt in dir" sollte nicht bedeuten, dass man jedes Phänomen, das man erlebt zu sehr beachtet, egal ob es physisch oder feinstofflich ist. In diesem Zusammenhang macht es wenig Unterschied, ob man den außersinnliche Wahrnehmungen, den Licht- oder Klangwahrnehmungen oder der Pornographie verfällt.

Dies ist ein integraler Teil aller echten spirituellen Traditionen. Solche Erfahrungen sind meist als Versuchungen (christliche Mystiker, "Wenn dir Jesus erscheint, spucke ihm ins Gesicht" [Theresa von Avila], als Mara/Karma, oder als Makyo (Zen, "Wenn dir Buddha unterwegs erscheint, erschlage ihn"). Das einzig Gute an diesen Erscheinungen ist, dass sie bedeuten, dass Ihre Kontemplation tiefer wird. Ansonsten führen sie nur in die Irre.

Wenn Sie einen wahren spirituellen Lehrer haben, dann sollte Ihnen dieser klar gemacht haben, dass alles was Ihnen erscheint, nicht Ihrer wahren Natur entsprechen kann und damit nicht zur Befreiung führen kann. Wenn nicht, wenn Ihnen gesagt wurde, dass es sehr wichtig sei, solche Erfahrungen anzusammeln, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass man nicht im mindesten an Ihrer Befreiung interessiert ist.

 

Die Glaubwürdigkeit innerer Erlebnisse - Ein Eck-sample

(Ein Beispiel aus der Eckankar Bewegung)

Eine Teilnehmerin des Eckankar bei ARE, nennen wir sie hier mal "divine" (göttlich), vermittelte uns allen hier bei ARE ein Beispiel für die Glaubwürdigkeit von dem meisten, was Eckisten "innerer Erfahrungen" nennen würden. Ihr Beispiel ist interessant, weil die Ergebnisse ihrer inneren Reisen auf die Probe gestellt werden konnten. Normalerweise vermeiden Praktiker des Eckankar instinktiv das Reich des Überprüfbaren, weil sie ein intuitives Gefühl (was sie sich selbst aber nicht eingestehen wollen) dafür haben, dass ihre Erlebnisse in der Hauptsache Eigenprojektionen sind.

Divine allerdings, hatte möglicherweise einige echte Erlebnisse gehabt und glaubte von sich selbst, dass sie sich schon jenseits der Notwendigkeit befinde, ihre Erlebnisse zu prüfen. Das folgende passierte:

Während mehrer Monate erweckte divines Ton den Eindruck, dass sie eine Art universelle Hexe sei, eine befreite Yogini, die Eckankar als Sprungbrett benutze aber in Wirklichkeit sehr viel tiefer vorzudringen. Und ich benötigte viele Monate bei ARE um offen zu einer anderen Meinung zu kommen: sie verstrickte sich in die geradezu klassische Falle, ihre eigenen spirituellen Erfolge überzubewerten.

Eines der ersten Dinge, das mich misstrauisch machte, war die Art, wie sie über die traditionellen Meditationsformen eines anderen Weges (yidams) redete. Aus ihren Worten ging klar hervor, dass sie keine Ahnung hatte, worum es sich bei ihnen handelte, indem sie ihnen einen Samsara status zuwies, der sie als Denkprodukte des "Ich" verbunden mit Gefühlen von Hass und Verlangen auswies, was nur bedeutete, dass sie einem vollkommenen Irrtum in Bezug auf die wirkliche Bedeutung, unterlag. Aber es erweckte den Eindruck, dass sie sie trotzdem mochte, deshalb wollte ich mich nicht allzu sehr einmischen.

Allerdings war die Art, wie sie von ihren "inneren Treffen" mit einigen von ihnen berichtete, ziemlich leichtfertig. Sie traf die Grüne Tara (die sie als ihren inneren Meister, noch mehr als den "Wah Z" bezeichnete) so wie andere in den Supermarkt laufen um ein Stück Butter zu kaufen. Diese Erfahrungsberichte machten mich höchst misstrauisch, weil berichtet wird, dass das Treffen mit einem hohen Bodhisattva in der Sambogakaya-Form sich eher so anfühlt, als ob man sich die Stromversorgung von ganz New York City durch seine Knochen ziehen würde.

Die Tradition unterscheidet sehr genau zwischen dem Visualisieren von Sambogakaya-Formen und sie wirklich zu sehen. Und jemand der sie wirklich sieht, der spricht normalerweise nicht so offen darüber.

Eine andere Angelegenheit war ihre Einschätzung meiner Person. Ich kann wirklich sehr gut sagen, dass ich nicht so bin, wie divine mich in einem Artikel beschrieben hat. Würde jemand, der Zugang zu hohen Sambogakaya Bodhisattvas hat, auf solch leichtfertige Art eine andere Person falsch beurteilen, und diese Fehler im Internet verbreiten? Dies machte mich kühner in meiner Beurteilung von divines spiritueller Statur: sie täuschte sich selbst. Sie dachte, sie wäre in Kontakt mit erleuchteter Energie, obwohl sie in Wirklichkeit nur zu ihren eigenen Projektionen sprach, und auf diese Art ihren eigenen mit Vorurteilen behafteten Geist befragte.

Weiters wollte ich eines von ihren "Erlebnissen", von denen divine bei ARE erzählte, unter die Lupe nehmen: sie war sehr in die Idee vernarrt, dass "Meister" "Bild" bedeutet, um sich ein bisschen ethymologisch auszudrücken (ich habe niemals genauer nachgeforscht, ob dies in irgendeiner Weise richtig ist). In Wirklichkeit hat sich das Wort "Meister" im Westen in erster Linie in einem nicht spirituellen Kontext entwickelt, deshalb reizte ich sie ein bisschen, indem ich sie fragte, ob dies irgendwelche Konsequenzen in spirituellen Angelegenheiten hätte, schliesslich werden die meisten Meister Guru, Baghvan, Lama, Roshi und nicht "Meister" genannt.

Dann kam ihre fabelhafte Geschichte über ihr Treffen mit der Grünen Tara, bei dem sie das Konzept vermittelt bekam, dass "Gu" Licht und "ru" Dunkelheit bedeute, also Guru = Licht+Dunkelheit = Bild. Voila ! Nun, wenn dies in irgendeiner Weise relevant gewesen wäre, dann wäre ja nichts dagegen einzuwenden gewesen, auf welche Art divine dazu gekommen war. Aber es gibt keinen Hinweis darauf (siehe unten).

Es handelte sich einfach nur um baren Unsinn. Und darum müssen wir folgern: sie benutze projizierte Formen von Yidams um Bestätigungen für ihre eigenen Vorurteile zu erhalten, indem sie diese als Sprachrohr für alles benutzte, was sie selbst sehen wollte. Unglücklicherweise machte es der Umstand, dass sie möglicherweise zu anderen Zeiten einigen Erfolg gehabt hatte, wie wirkliche Intuitionen und auch energetische Phänomene, die sehr danach ausschauten, was andere Mystiker und Yogis beschrieben hatten, noch schwieriger für sie, ihre Täuschungen zu durchschauen.

Außerdem schien sie ein außerordentliches Talent zum Visualisieren zu haben, sodass ihre Projektionen wahrscheinlich unglaublich realistisch waren. Wie auch immer, transrationale Intuition, wenn sie überprüft werden kann, erweist sich als wahr. Ansonsten handelt es sich einfach nur um prerationale Phantasie. Aber es scheint, dass sie nicht zwischen den beiden unterscheiden konnte und es auch nicht tat: Selbsttäuschung. Dies ist genau auf einer Linie mit Twichell und Klemp.

Nun einige Hinweise was "Guru" bedeutet: Das Wort ist in keiner Hinsicht mysteriös, es handelt sich um ein Eigenschaftswort und bedeutet "schwer" (beladen mit Wissen, Weisheit oder Erfahrung). Guru schwer, guriyam schwerer, gurishta am schwersten. Deshalb ist ein Guru ein Mensch schwerbeladen mit Weisheit und deshalb fähig zu führen. Das ist die Bedeutung des Wortes, weder bedeutet "Gu" Licht, noch "ru" Dunkelheit und genausowenig ist Licht und Dunkelheit gleichbedeutend mit Bild. Diese Konstruktion (abgesehen davon, dass sie weit hergeholt ist) ist sosehr auf Fehlinformationen aufgebaut, dass damit eindeutig klar wird, in welchem Zusammenhang divines Erlebnisse mit der Wirklichkeit stehen.

Es war außerdem klar, dass sie ihre Berichte ernst meinte, weil sie wiederholt in einem späteren Beitrag betonte, das Erlebnis sei ein großes Geschenk für uns. Ich habe hier divine nicht als Beispiel gewählt um sie fertig zu machen, sondern weil ihr Fall ein typisches Beispiel dafür ist, wie sich Praktizierende des Eckankar die Bestätigung für ihre Ansichten und ihren Weg durch unüberprüfte "innere Erlebnisse" holen und auf diese Weise nicht nur sich selbst täuschen, sondern genauso auch andere, wenn sie diesen ihre Märchen erzählen.

 

Ein Treffen mit dem LEM

Viele von uns werden sich an die Energien erinnern, die bei unsere ersten Rendevous involviert waren, als wir vor einer großen Anzahl von Menschen sprechen mussten, oder wie wir bei einem persönlichen Treffen mit einer Berühmtheit, der wir höchste Achtung entgegenbrachten, überwältigt waren.

Zu sagen, dass wir Gefühle verspürten ist wahrscheinlich milde ausgedrückt. Nach meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass solche Momente enorme Prozesse auslösen können, die schon die Dimension des Religiösen und Magischen erreichen können.

Von anderen habe ich gehört, dass es bei ihnen sogar noch stärker war. In keinem dieser Fälle allerdings bedeutete dies, dass die Begegnung ein besonders weit entwickeltes oder hoch-spirituelles Wesen betraf. Ganz im Gegenteil: [man denke an die] Erzählungen, wie gänzlich unbemerkt sich hochentwickelte Praktiker unter den Menschen bewegen können und wie sie es ablehnen mit ihrem Charisma den Geist von Menschen zu beeinflussen. Was also bedeuten die beeindruckenden Berichte über Begegnungen mit den Meistern des Eckhankar? Offensichtlich nicht viel. Wir müssen sogenannte Meister beobachten, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, zur Gänze ohne öffentliches Interesse, oder wenn sie sich in der Gefahr befinden, alle ihre Jünger zu verlieren. Gross's winseln als er rausgeschmissen wurde und Klemps Unehrlichkeit damit er keine Mitglieder verliert, besagt wohl ziemlich viel in diesem Zusammenhang.

 

Das Wiedererkennen von "Vairagis"

Erzählungen über Begegnungen mit den Meistern des Eckankar wie die folgende sind im Überfluß vorhanden: "Eine Nicht-Eckankar Freundin von mir, die keine vorhergehende Erfahrung und kein Wissen über Eckankar hatte (mit Ausnahme von dem, was ich ihr hin und wieder erzählt hatte) erkannte spontan (und ohne dass ich sie dazu aufgefordert hatte) mein Bild von Rebazar Tarz an der Wand meines Appartements als jemanden, den sie in ihren inneren Erlebnissen gesehen hatte." Komisch, da sie doch eine Nicht-Eck Freundin von mir ist. Offensichtlich war sie von ihrem "Wiedererkennen" selbst nicht so ganz überzeugt. Natürlich erkannte sie den Eckist, weil sie es so wollte.

Es gibt zahlreiche solche Fälle von Wiedererkennen, aber die Bilder sind extra so vage gehalten (wie in Comic-Heftchen), dass jeder alle möglichen Gestalten als den Mann auf dem Bild erkennen kann. Mit dieser Art von "Wiedererkennung" ist ist sehr viel Wunschdenken verbunden, das dem Gefühl wichtig zu sein und akzeptiert werden zu wollen, entspricht. Hunderte von Menschen "erfahren" Dinge im Inneren, die genau mit den Erwartungen von anderen übereinstimmen, sodaß sie Aufmerksamkeit von ihnen bekommen, besonders wenn romantische Liebe damit verbunden ist.

Und wenn jemand eine gewisse Eignung für ESP (außersinnlich Wahrnehmung) hat (und wir haben alle solche Wahrnehmungen, besonders wenn wir verliebt sind), dann kann er von den Bildern träumen, die sich im Geist eines anderen befinden. Mit etwas mehr Wissen über die Mechanismen der Psyche würde man nicht so leicht übertölpelt werden. Ist es nicht genau das, was uns ein Meister lehren sollte, anstatt uns in unserer Selbsttäuschung zu bestärken?

Als Gampopa, der persönliche Lieblingsschüler des großen Milarepa zu seinem Meister kam um ihm von einer großen Vision aller Buddhas und Bodhisattvas, die er gehabt hatte, zu erzählen, antwortete ihm Milarepa, er könne auch jede Menge von Visionen erhalten, wenn er sich nur hart genug auf die Augäpfel drückt. Später, als er eine Vision der schrecklichsten Höllenschlünde hatte, antwortete ihm Milarepa nur, dass sein Meditationsgürtel wahrscheinlich zu eng sitzt.

"Von einer anderen Freundin von mir zeigte deren Tochter auf das Bild von Rebazar Tarz und erzählte, dass sie ihn bei einer Anzahl von Gelegenheiten in ihren Träumen gesehen habe." Kindergeschichten wie diese sind sehr beliebt bei den Eckisten. Erstens, welche Bedeutung hat es schon, wenn ein Kind in einem Traum ein Gesicht sieht, das genauso aussieht wie das extrem vage Bild, das auf Eckankar-Veranstaltungen präsentiert wird? Es gibt tausende von normalen Menschen die genauso aussehen wie die Tarz's auf dem Bild. Zweitens, sind Traumbilder nicht hin und wieder prophetisch und inkludiert das nicht auch Kinder? Warum sollte ein Kind nicht ein Bild im Traum sehen, dem es dann einige Tage später begegnet. Drittens erinnere man sich der "Elementale"-Möglichkeit von vorher. Viertens implementieren Kinder große Teile der Persönlichkeit ihrer Eltern in ihr eigenes Unterbewußtsein als Teil einer Überlebensstrategie. Wir würden es nicht glauben, was wir alles in unserem Unterbewußtsein schon gespeichert haben, bevor wir fähig sind, bewußt über das zu reflektieren, was wir gerade erleben.

Bei der Geschichte, wie sie bei ARE erzählt wurde, war die Mutter offensichtlich schon geneigt, die Lehre anzunehmen und suchte nur noch nach Bestätigung. Kleine Kinder haben eine fast übernatürliche Erkennungsgabe für solche Wünsche der Eltern und können "Erlebnisse" aus dem Nichts hervorzaubern. Wenn das Kind nach Anerkennung sucht und die Liebe durch Bestätigung dessen was sie sich als wahr wünscht, erlangen kann, dann ist es genau das, was das Kind oft tut.

Vor einigen Jahren sah ich ein kleines Mädchen auf einem Ast eines Baumes sitzen und mit seinem Teddy-Bären für Minuten und Minuten sprechen, immer weiter und weiter, bis ich schließlich ging. Sollte man dies als "Beweis" gelten lassen, dass der Teddy-Bär ein wirklich bewußtes Wesen ist?

"Eine Mutter erzählte von ihrer jungen Tochter, mit der sie noch nicht über die verschiedenen Meister des Eckankar, mit Ausnahme des gerade lebenden Eck-Meisters, gesprochen hatte, die eines Morgens aufgeregt über einen Traum in der vergangenen Nacht zu ihr kam. Sie sagte, dass sich ihr ein Mann vorgestellt habe, der sich selbst als "Rubber Tires" bezeichnete. Als die Mutter ein Bild von Rebazar Tarz fand und es ihrer Tochter zeigte, erkannte sie ihn sofort als den Mann von der vergangenen Nacht wieder (von der Innenseite eines Buchumschlags)".

Erstens ist es nicht notwendig, die weiter oben besprochenen Möglichkeiten noch einmal zu wiederholen, besonders die eines "Elementals". Dann, wenn man genauer untersucht, was wirklich geschehen ist, dann erscheinen solche Fälle in einem anderen Licht. Ich habe viele solche Geschichten gehört, und als ich dann genauer nachfragte, was wirklich passierte, wurde alles ganz anders geschildert.

Außerdem, wenn es in der Eck Mata Zeitschrift veröffentlicht wurde, dann kann es sich sehr leicht um eine der vielen Geschichten handeln, bei denen Realität mit Erfindung vermischt wurde. Ich kann mich auch daran erinnern, dass ich meine eigenen Erlebnisse etwas mehr zu einem "Beweis" aufplusterte als sie es eigentlich waren, um Anerkennung von außen zu erhalten.

Ein Teilnehmer von ARE gab zu, dass er eine der Personen war, die in den frühen Besprechungen des Eckankar als jemand angeführt wurde, die behauptet hatten Erlebnisse gehabt zu haben, die als seriöse Beweise angeführt wurden. Erst bei ARE konnte er diese Geschichte in ein etwas realistischeres Licht setzen.

Man kann genauso Erlebnisse von "inneren Wesen" finden, die voller Glorie anderen Menschen von anderen Sekten erzählen, wie böse die Meister des Eckankar seien. Jeder spielt in diesem Kontext sein eigenes Spiel, solange man seine eigenen Projektionen als Beweis gelten läßt.

Das ist mit ein Grund dafür, dass Milarepa Gampopa im oben angeführten Beispiel immer wieder enttäuschte. Ein wahrer Meister erlaubt eine solche Selbsttäuschung auf längere Sicht nicht. Die meisten wirklichen Meister sind sich darüber einig, dass man sich nicht an Visionen und inneren Reisen und so weiter hängen oder sie zu ernst als Beweis für irgendwas nehmen sollte. Wenn ein Meister Ihnen das nicht beibringen kann, dann kann er Sie wahrscheinlich auch nicht zur Befreiung führen.

So wie David Rife auf diese Frage eingeht: "Um wirklich ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung. Es gibt mehrere Möglichkeiten. [Ich habe] schon einige wenige angeführt. Ich würde aber (Gedanken)-Übertragung als eine Möglichkeit nicht ausschließen. Ich glaube, auf einer bestimmten Ebene sind wir alle im Geist und auch seelisch verbunden. Meiner Meinung nach ist es möglich, dass Informationen zwischen zwei oder mehreren Personen auf einer unbewussten Ebene weitergegeben werden können. Das ist aber nur meine eigene Meinung, ich habe keine Ahnung, was du bezüglich dieses Themas glaubst.

Ich glaube, wenn es keine Bilder von Rebazar Tarz geben würde, dann hätte jeder eine andere Beschreibung von ihm. Ich glaube, dass das Bild von Rebazar Tarz, das Eckankar in den Umlauf bringt, eine wesentlich Rolle darin spielt, die Vorstellung von Tarz im Geist eines jeden zu verfestigen."

"Als ich das erste Mal einen Eckankar Tempel besuchte, ging ich in das kleine Zimmer mit den Bildern der Eckankar-Meister. Ich war sofort überzeugt, dass es sich um Fälschungen handelt. Wahrscheinlich war es der Mangel an Details, ich bin mir nicht sicher. Das hat mich damals gestört. Ich wollte wirklich an die Meister glauben. Der Hinweis, dass es sich um Tarnbegriffe für andere Meister und nicht für wirkliche Menschen handelt, war schwer für mich zu akzeptieren. Aber zuletzt war damals doch mein Wunsch nach der Wahrheit stärker als mein Wunsch nach Sicherheit, und ich durchschaute alles."

 

Visualisieren und der spirituelle Weg

Ein Teilnehmer bei ARE erwähnte: "Wenn sich jemand erhofft irgendeinen inneren Fortschritt auf dem spirituellen Weg zu manchen, dann ist die Disziplin um diese Aufgabe zu bewältigen eine solche, die nicht den kleinsten Teil von Einbildung (Imagination; kann hier auch anders übersetzt und verstanden werden; Anm. d. Übers.) enthält. Schlussendlich ist Einbildung ein Teil des geistigen Arsenals, das gegen die Seele gerichtet ist." Ob ich ihm jetzt zustimme oder nicht, so folgt dies doch schon aus der Theologie des Eckankar. Aber solch folgerichtiges Denken hat Praktizierende des Eckankar noch nie von der freudvollen Verwechslung von Einbildung und Realität abgehalten.

Falls Visualisieren allerdings seinem spirituellen Zweck dienlich sein soll, dann muss sie sehr präzise nach einer echten Tradition praktiziert werden. Eine Visualisierungsübung, die überhaupt irgendeinen spirituellen Wert haben soll, kann sich nicht damit begnügen, einfach nur irgendein Symbol der Erleuchtung, das aus echten Visionen eines erleuchteten Geistes stammt (und nicht nur ein selbsterzeugtes Bild), mit der richtigen Einstellung (in der Generationsphase der Meditation) sein, sondern muss auch mit der Abschlußphase der Meditation beendet werden, die in Wirklichkeit das Ziel der Erzeugung zu Beginn ist und die eine vollständige Auflösung aller Energien, die das visualisierte Objekt und das Subjekt (!) enthält in unendliches Licht und Weite notwendig macht, um in die ursprünglicher Natur des Seins zurückzukehren.

Imaginationsmethoden ohne die Abschlussphase tendieren dazu, die Verhaftung an die Schöpfungen und kristallisierten Gedankenformen des Praktizierenden zu verstärken, die dann magische Effekte haben und damit den Praktizierenden selbst in die Irre führen da er seinen eigenen Gedankenformen Beweiskraft für die Dogmen, denen er folgt, zuspricht.

Wenn man sich mit so einer revolutionären Technik wie dem wirklichen Üben einer Visualisationsmeditation beschäftigt, dann rate ich allerdings davon ab, sich auf das Hörensagen zu verlassen. Ich rate dazu, einem physischen persönlichen Lehrer zu folgen, der eine echte Tradition unverzerrt weitergibt.

Auf dem Weg, dem ich folge, werden die höchsten (und sehr einfachen aber spitzfindigen) Meditationsanweisungen erst nach Jahren von fleißiger und systematischer Vorbereitung, dem Studium von Philosophie und nach erfolgter Reinigung, erteilt.

Ansonsten ist es fast sicher, dass man in einer Art von starrer Pseudomeditation stecken bleibt, die keine Befreiungsqualität aufweist. Und ist es nicht schliesslich Freiheit und Erleuchtung wozu Meditation dienen soll? Sind wir überhaupt sicher, ob wir über die selben Ziele sprechen? Es ist nun einmal so, man muss früher oder später einer echten Tradition folgen. Wir können nicht einfach nur "das Nützlichste" aus jeder "zusammensammeln", genauso wie uns alle modernen Straßen nach Rom zusammengenommen nicht nach Rom führen werden.

 

Übliche Argumentation

"Ich habe schon lange bevor ich den ersten widersprüchlichen Hinweisen begegnet bin, herausgefunden, dass Eckankar nur ein sehr dünner, am weitesten außenliegender Anstrich oder eine öffentliche Schnittstelle eines Programms ist, das hauptsächlich im Innern liegt."

Aber wie Dave Rife sagt: "Sollen wir wirklich glauben, dass das Innere so wichtig ist, dass es für die äußere Organisation und Führer OK ist, wenn sie umhergehen und jeden belügen? Wenn das Äußere hauptsächlich aus Lügen besteht, was macht dich dann so sicher, dass das Innere wahr ist?" [...] "Sie haben sehr effektiv jedem das Konzept angedreht, dass das Innere so wichtig ist, dass die äußere Organisation tun und lassen kann, was sie will ohne für ihre Handlungen verantwortlich zu sein. Bitte überdenken Sie dies noch einmal."

Im Endeffekt ergibt sich Folgendes: welche Hinweise hat der Praktizierende des Eckankar über die Aussagekraft seiner extrasensorialen Wahrnehmung in bezug auf die physische Realität? Falls er nicht eine außerordentliche genaue ESP-Kanone ist, was macht ihn dann glauben, dass seine "Wahrnehmungen" von sogar noch sehr viel subtileren Wirklichkeiten richtig sind?

Die meisten Eckisten prüfen ihre Erlebnisse niemals in diesem Licht: es wäre zu frustrierend. "Meine inneren Erlebnisse reichen mir als Beweis." Solange wir nicht ausschließen können, dass das Erlebnis aus unserem eigenen (gespeicherten) Bewusstsein kommt, wird nicht viel mehr bewiesen, als unser gegenwärtiger Bewusstseinszustand.

"Eckankar ist ein individueller Weg, deshalb muss jeder für sich selbst herausfinden, was die Wahrheit ist." Damit irgendwas als individueller Weg eingestuft werden kann, muss es sich zuerst als Weg beweisen. Wenn man sich selbst spirituelle Ratschläge geben will, nur mit der Hilfe von Büchern und Mitschülern, die ein Teil dieses Weges sind - ohne sich selbst genügender Prüfung durch einen anerkannten Lehrer einer echten Tradition, besser sogar noch mehr als einem, unabhängig voneinander, zu unterziehen, wenn ein Weg Geschichten wie der von divine [von vorher weiter oben] und Morimitsu's als Abriss spiritueller Erfahrung gelten lässt, dann ist das zwar vielleicht individuell, aber es kann nur schwerlich als "Weg" bezeichnet werden.

Wenn also das Argument, dass Eckankar individuell ist nur alleine steht, dann ist es eher ein Hinweis darauf, dass es sich nicht um einen spirituellen Weg handelt. Was ansonsten ist individuell an Eckankar? Die Schüler sind nur sehr selten in der Lage während ihres ganzen Lebens jemals mit ihrem persönlichen Lehrer zu sprechen, sie sehen ihn nur auf der Bühne gemeinsam mit einem Publikum von vielen tausend anderen Menschen. Sie bekommen alle nur das gleiche zu hören.

So betrachtet ist Eckankar eine der am wenigsten individuellen Massen-Bewegungen auf der Welt. Wenn jemand einen Durchbruch in seiner eigenen spirituellen Entfaltung erlebt, dann wird es sehr bald für ihn notwendig physikalischen Zugang zu seinem Meister zu bekommen. Es kann den Unterschied zwischen Fortschritt und Wahnsinn bedeuten.

Die Art und Weise wie Eckankar die Rolle der Meisterschaft handhabt, ist dass von der Organisation alle Verantwortung, die eine eins-zu-eins Beziehung zwischen Meister und Schüler involviert, verweigert wird. Die Schüler werden nur als Massenwahre abgefertigt. Dies ist ein äußerst unverantwortlicher Umgang mit so etwas Explosivem wie den psychischen und spirituellen Wirklichkeiten.

"Die inneren Meister sind ganz individuell bei jedem einzelnen". Da "innerer Meister" einfach nur eine Bezeichnung für unsere erleuchtete Natur ist die wir entdecken müssen, bleibt nichts übrig, worauf Eckankar sich berufen könnte. Es gibt also nicht den geringsten Hinweis darauf, dass Eckankar ein individueller Weg ist.

"Einige Praktiker des Eckankar hatten niemals solche Erlebnisse, weil sie schon lange jenseits solcher Phänomene sind." Falls sie wirklich frei von Illusion sind, dann wäre das großartig. Allerdings sind es die meisten Eckankar Praktiker nicht. Deshalb ist es auch nur schwer möglich, dass sie sich schon jenseits der Illusion befinden, es ist wohl eher so, dass sie sich auf alltägliche Illusionen beschränken.

Wenn ich mich an die armen Eckisten erinnere, denen auch ich in unserem Eckankar-Zentrum angehörte: dieses "die Phänomene überwinden" und den alltäglichen Erfahrungen mehr Aufmerksamkeit widmen - Ding, wenn es als Ratschlag auch sinnvoll ist, handelte es sich doch offensichtlich um eine Ausrede, um diejenigen zu trösten und zu beruhigen, die angefangen hatten zu zweifeln, weil nie wirklich etwas geschah. Jetzt waren sie zufrieden, weil sie dachten, dass sie sich schon zu weit entwickelt waren um viel zu erleben, ihre kleinen Träume als große spirituelle Errungenschaften einstufend.

"Ich glaube, es handelt sich um mehr als nur um eine Ausrede. 'Zuerst ist da ein Berg, dann ist da kein Berg mehr und dann doch wieder.' Was ich dich sagen höre, ist, dass der mittlere Schritt der wichtige ist."

Es wird allgemein angenommen, dass bevor man wirkliche Einsicht erlangt, die Sicht von der Welt durch Visionen und "innere Reisen" komplett verändert wird. Allerdings ist diese veränderte Sicht genauso illusorisch wie die alte, nur kraftvoller und irreführender. Der Zen spricht von "Makyo"-Erlebnissen, falsche Erleuchtung.

Die wirkliche Kunst ist am Boden zu bleiben, wenn die Energien wirklich in Gang kommen. Dann sind Berge wirklich wieder nur Berge. Aber der "Berg danach" kann nicht mit dem "Berg vorher" verglichen werden. Jemand der den Berg danach sieht, wird nicht nach Phänomenen Ausschau halten oder traurig sein, wenn er keine erlebt. Deshalb ist es klar, dass jeder, der im Eckankar (oder sonstwo) nach Führung sucht, nicht den Berg danach sondern den Berg davor sieht.

Jemanden, der den Berg davor sieht zu erzählen, dass er bereits den Berg danach sieht, ist eine schwere spirituelle Verfehlung. Die meisten Führer des Eckankar verüben dieses Verbrechen aus Unwissenheit. Außerdem glaube ich nicht, dass Eckankar sich um den "Berg danach" bemüht. Sie wollen nur auf die Spitze des Berges, ohne zu wissen, dass wenn man die Spitze des Berges erreicht, dann wieder herunterkommen muss, und nichts hat sich wirklich verändert. Gross ist immer noch voll von sinnlicher Begierde, Twitchell war verbittert, Klemp ist immer noch voller Spannungen und so weiter.

"Meine Position der du beizustimmen scheinst, ist, dass die eigenen inneren Erlebnisse, keinerlei Beweis für irgendeine Folgerung bezüglich unserer physikalischen Ebene beinhalten. Sogar wenn jemand vollkommen erleuchtet ist, kann er seinen Beweis nicht jemandem vermitteln, der selbst diese Erfahrung nicht gehabt hat. Genau auf demselben Gedankengang beruht die Einsicht, dass wir die innere Erfahrung einer anderen Person nicht als offensichtlich "falsch" oder "Fiktion" bezeichnen können, ohne das gleiche Prinzip zu verletzen.

Wenn eine Aussage falsch ist, dann können wir dies oft [sehr leicht] nachweisen, gleichzeitig ist es aber prinzipiell unmöglich nachzuweisen, dass eine Behauptung "wahr" ist. [Ein Konzept, das in die Wissenschaftstheorie durch ... eingeführt wurde. Anm. d. Übersetzers.] Beispiel: Behauptung: Herr X ist ein Meister nach seiner eigenen Definition von Meister und behauptet, dass ein Meister absolut ehrlich zu jedem ist. Es kann niemals bewiesen werden, dass Mr. X ein Meister in seinem eigenen Sinn ist. Sogar wenn nicht zu lügen das einzige Kriterium für Meisterschaft wäre, ist es unmöglich zu beweisen, dass er immer zu jedem die Wahrheit gesprochen hat, seitdem er sich als Meister bezeichnet. Das ist prinzipiell unmöglich.

Es reicht allerdings bereits einen einzigen Fall von Unehrlichkeit von Mr X aus um zu beweisen, dass er seine eigene Definition von Meisterschaft nicht erfüllt. Es gibt hunderte Beispiele von Aussagen, von denen man prinzipiell nicht beweisen kann, dass sie wahr, aber sehr wohl, dass sie unwahr sind.

Genauso ist es richtig, dass absolute Sicherheit, die durch Erfahrungen, die weder der Sprecher noch der Zuhörer kennt, nicht übertragen werden kann. Deshalb habe ich versucht mich hauptsächlich auf eine Argumentation zu beschränken, die auf Erfahrung beruht, die uns allen zugänglich ist: Dokumente und Aussagen von Menschen wie uns allen.

 



Zurück zur Franz Bardon Forschung

 

This page hosted by  Get your own Free Home Page