24. 1. 1999 Kontroverse um Bluttransfusionen
21. 1. 1999 Sekten-Transfusionsverbot gefährdet Gläubigen
19. 4. 2000 Verdächtigter verweigert gemäß Angaben der Polizei Blut und stirbt
30.12.1999 Transfusion verweigert - Frau stirbt
22.12.1998 Wieder bevorzugt ein Zeuge den Schöpfer vor der Medizin
12.12.1998 Zeugin Jehovas stirbt nach einer verweigerten Bluttransfusion
4.12.1998 Opfer verweigert Transfusion und stirbt
5. 2. 1993 Zeugin Jehovas verblutet nach der Entbindung
Presse/ Medien
Weitere aktuelle Zeitungsmeldungen
(alle Übersetzungen durch uns)
Kontroverse um Bluttransfusionen
von Karen González Abril Herausgeberin der EL TIEMPO, Kolumbien Sonntag, den 24. Januar 1999
Wenn Glaube lebensbedrohlich ist
Jehovas Zeugen glauben, dass sie sich des Blutes enthalten müssen,
um Gott zu gefallen. Die Verfassung billigt ihnen die religiöse Freiheit zu,
diese Entscheidung zu treffen.
Rosa* liegt im Sterben. Sie hat ein Aneurysma (eine Blockade in einer Vene)
in der rechten Seite ihres Gehirnes, das jeden Augenblick platzen kann. Es ist eine Zeitbombe.
Sie müsste sich einer Gehirnoperation unterziehen, um ihr Leben
zu retten. Die Einschränkungen, die ihr jedoch aufgrund ihrer
religiösen Überzeugung auferlegt wurden, machen eine solche
Prozedur jedoch unmöglich. 1972 schloss sich Rosa den Zeugen
Jehovas an, einer religiösen Gemeinschaft, die die meisten Bluttransfusionen ablehnt.
Sie ohne die Option einer Bluttransfusion zu operieren würde
bedeuten, sie umzubringen, sagte Polidoro Saavedra, Anästhesiologe
an der Klinik La Carolina.
Bei dieser Art Operation kann der Patient so stark bluten, dass die
Ärzte eine Blutreserve an der Hand haben müssen, um eine
genügende Sauerstoffversorgung des Gewebes aufrechtzuerhalten.
Jehovas Zeugen erlauben die Anwendung verschiedener Plasmaexpander,
aber keiner davon kann Sauerstoff transportieren, erklärt Saavedra. Wenn
Rosa während der Operation anfängt zu bluten, könnte das
für sie irreversible Gehirnschäden oder den Tod bedeuten.
Eine Option, die die Ärzte vorschlugen, war, ihr als Bypass für
die blockierte Vene einen Katheter zu implantieren, um eine Verabreichung von
Blut zu vermeiden. Gehirnschaden, Tod oder Genesung sind alle gleich
wahrscheinlich anerkannte ihr Ehemann.
Kontroverse um Blut
Die Ärzte, die sich um Rosa kümmern, sagten, um operieren
zu können, müssten sie die Erlaubnis haben, notfalls Blut anzuwenden.
Wir verlangten jedoch, dass überhaupt kein Blut verwendet würde,
und wir boten an, keine Ansprüche gegen die Klinik geltend zu machen, falls
ihr etwas passieren sollte, sagte ihr Mann.
Rosa entschied sich letztlich gegen eine Operation. Ich bin davon
überzeugt, was die Bibel über das Vermeiden von Blut sagt,
bestätigt sie. Es ist notwendig, das zu befolgen. Ich bin glücklich,
Gott zu dienen.
Gemäß Rosa gründet sich ihre Entscheidung auf eine
Bibelstelle in Apostelgeschichte 15:28,29. Denn der Heilige Geist und
wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde
aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: euch von Dingen zu enthalten,
die Götzen geopfert wurden, sowie von Blut und von Erwürgtem und von Hurerei.
Die Vertreter der Zeugen Jehovas in Kolumbien, die von EL TIEMPO nach der Doktrin,
die Bluttransfusionen verbietet, befragt wurden, gaben folgende
Erklärung: Das biblische Verbot hinsichtlich des Essens von Blut ist
nicht einfach eine Ernährungsvorschrift. Die Bibel lehrt, dass Blut heilig
ist und deshalb für keine menschlichen Zwecke verwendet werden sollte.
Paradoxerweise interpretierte Charles Taze Russell, Gründer und erster
Präsident der Zeugen Jehovas diesen Bibeltext ganz anders. Indem er den
ganzen Zusammenhang und nicht nur den einen Vers analysierte, betrachtete er die
Enthaltung von Blut als eine für den Frieden innerhalb der Kirche der damaligen
Zeit notwendige Anweisung und nicht als ein für alle Christen und für
alle Zeiten bindendes Gesetz und veröffentlichte diese Erklärung in Zions Watch
Tower vom 15. November 1892.
Nichtsdestotrotz entschlossen sich die Zeugen 1945 dazu, jede Art der
Verwendung von Blut abzulehnen. Seit damals sorgt dieses Thema für eine heftige
Kontroverse. 1968 wurden zum Beispiel Organtransplantationen als eine Form von
Kannibalismus angesehen. Dies wurde 1980 zu einer persönliche Gewissensentscheidung
jedes einzelnen Zeugen zurückgestuft.
Dieser kontroverse Stil der Interpretation, der so weit von den Bedürfnissen des
modernen Leben entfernt ist, belastet die Zeugen Jehovas mit der ernsten Frage der
Grundsätze. Er hinterlässt aber auch tote Menschen.
Rosas Tochter starb vor fünf Jahren als Ergebnis einer verweigerten
Nierentransplantation. Acht Jahre lang hatte sie sich der Dialyse (Blutwaschung)
unterzogen. Als sie Blut zu verlieren begann, war die einzige Alternative, die ihr die
Ärzte anbieten konnten, eine Nierentransplantation. Sie konnte das
damals nicht akzeptieren, da dieses Organ Blut enthält, erklärte ihr Vater.
Zwischen den Gesetzen
Alfonso Tamayo, Rechtsanwalt und Jurist, der sich auf medizinisches Recht
spezialisiert hat, sagte: Damit Zeugen Jehovas für sich selbst entscheiden können,
(keine bluthaltigen Transfusionen zu erhalten), und damit ihre Entscheidung im Licht der
kolumbianischen Verfassung Bestand haben kann, muss sie die folgenden Erfordernisse
erfüllen: Der Patient muss volljährig sein, die Entscheidung muss im Zustand
der vollen und normalen geistigen Zurechnungsfähigkeit getroffen worden sein, und
seine Entscheidung muss in Abwesenheit jeglichen Drucks von außen, sei er physisch
oder psychisch, gefällt worden sein.
Hinsichtlich Bluttransfusionen sagte der Wachtturm vom 1. Juli 1961 [deutsch: 15.
März 1961, S. 191] schroff: Das ist eine Verletzung der Gebote, die Gott den Christen
gegeben hat.
Und er warnt weiter: Der Ernst dieser Übertretung sollte nicht bagatellisiert
werden, indem man leichthin darüber hinweggeht und denkt, es stehe jedem frei,
seinem Gewissen gemäß selbst darüber zu entscheiden.
Der Artikel fährt fort: ... der Empfänger einer Bluttransfusion [muss]
durch eine Ausschließung oder einen Gemeinschaftsentzug vom Volke Gottes
abgeschnitten werden.
Hinsichtlich des Ausschlusses oder Gemeinschaftsentzuges warnt das Buch
Organisiert, unseren Dienst durchzuführen, 1989 von Zeugen Jehovas
veröffentlicht [deutsche Ausgabe: 1983]: Wenn es nötig wird, einen
reuelosen Übeltäter aus der Versammlung zu entfernen, erfolgt eine kurze
Bekanntmachung, in der einfach erwähnt wird, dass dem Betreffenden die
Gemeinschaft entzogen wurde. Mehr braucht nicht gesagt zu werden. Die treuen
Glieder der Versammlung wissen dann, dass sie mit dem Betreffenden keinen Umgang
mehr pflegen dürfen.
Nach Vladimiro Naranjo, Präsident des Verfassungsgerichtes verletzt dieser
Auftrag das verfassungsrechtliche Recht auf einen guten Leumund. Hinsichtlich ausgeschlossener
Individuen würden Ehegatten, Freunde, aber auch Familienmitglieder angesichts des Druckes
der Vereinigung gegen eine Gemeinschaft mit ihm dazu tendieren, sich dem Ausgeschlossenen
gegenüber zu entfremden.
Die Europäische Kommission für Menschenrechte regelte vor kurzem einen
Streit zwischen der Regierung von Bulgarien und der Vereinigung der Zeugen Jehovas in einer
gütlichen Einigung. Jehovas Zeugen stimmten zu, ein Statut zu verfassen, das ihren
Mitgliedern und ihren Kindern freie Hand lässt, Bluttransfusionen ohne Kontrolle oder
Sanktionen auf seiten der Vereinigung der Zeugen Jehovas anzunehmen.
Auf der Suche nach dem Licht
Ein Punkt, der bei Ärzten oftmals Überraschung auslöst, ist der, dass
Zeugen den Gebrauch untergeordneter Blutbestandteile erlauben. Zum Beispiel ist das
die Koagulation fördernde Kryopräzipitat, das ein direktes Blutderivat darstellt,
ein erlaubter Bestandteil.
Zeugen akzeptieren jedoch nicht die Anwendung von Plasma, das aus 92% Wasser besteht,
wobei der Rest aus Komponenten besteht, die der Zeuge einzeln für sich genommen
annehmen darf. Diese schließen Proteine wie Globulin, Fibrin, Albumin und Gerinnungsfaktoren ein.
Das wurde mit folgender Veranschaulichung erklärt: Stellen wir uns vor, dass ein
örtliches Gesetz den Einwohnern verbietet, in ihrem Haus ein Fahrrad zu haben. Einer
besitzt ein Fahrrad, aber ihm fehlt ein Schlauch. Er hat in seinem Haus immer noch den Lenker,
den Rahmen usw. Würde er das Gesetz übertreten? Wahrscheinlich. Wenn er
jedoch in seinem Haus lediglich eine einzelne Speiche aus dem Rad des Fahrrads hätte,
wäre das wahrscheinlich keine Übertretung des Gebotes.
Ärzten fällt es schwer, die Entscheidung zu akzeptieren, erwachsenen Zeugen
Jehovas kein Blut verabreichen zu dürfen. Obwohl sie von der Verfassung her gesehen
aufgrund der Religionsfreiheit dieses Recht besitzen, stellt der Respekt vor dem Leben und die
Unversehrtheit der menschlichen Person die geistige Essenz der Medizin dar.
Zum Beispiel versteht der Anästhesiologe Polidoro Saavedra nicht, warum das Recht
auf Religionsfreiheit Vorrang vor dem Recht auf Leben haben sollte. Vom Gesetz her muss er
allerdings diese Position akzeptieren.
Was Minderjährige anbelangt, so müssen Erwachsene, die für sie
verantwortlich sind, stellvertretend für sie die Entscheidung treffen
Die Zeitschrift Erwachet! vom 22. Mai 1994 lobte Kinder, die Bluttransfusionen ablehnten und sagte:
In alter Zeit waren Tausende von Jugendlichen bereit zu sterben, weil sie Gott den Vorrang
gegeben haben. Heute ist es nicht anders, nur spielt sich das Drama in Krankenhäusern
und Gerichtssälen ab - es geht um Bluttransfusionen.
Der Friedensrichter Naranjo sagte vor kurzem in dem Fernsehmagazin Séptimo
Día, dass dies eine Form absichtlichen Mordes ist.
Auf der anderen Seite hat Rosa bereits beschlossen, dass ihre religiösen
Grundsätze wichtiger als ihr Leben sind. Ich habe eine Hoffnung ... die Hoffnung,
auf einer von der heutigen Welt grundsätzlich verschiedenen Erde zu leben.
Darüber hinaus ist der beste Arzt, den es gibt, Gott.
* fiktiver Name
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Sekten-Transfusionsverbot gefährdet Gläubigen
von William Branigin
Washington Post
Donnerstag, 21. Januar 1999; Seite A02
In einem Krankenhaus in Los Angeles liegt der angeschwollene,
gelblich verfärbte und unter dem Einfluss starker Betäubungsmitteln
stehende Körper von Rosario Rios Villagomez, angeschlossen an
eine künstliche Beatmungseinheit. Ein intravenöser Tropf
liefert Antibiotika, um den septischen Schock zu bekämpfen, der
sich zusammen mit mehrfachem Organversagen als Folge einer
unbehandelten Krankheit einstellte: Gallensteinen.
Als ergebenes Mitglied der Zeugen Jehovas verweigerte die
51-jährige Frau und ihr Ehemann, beide Bolivianer, die vorher
in Virginia gelebt hatten, die von Ärzten empfohlene Bluttransfusion,
als sie letzten Monat in das Los Angeles Martin Luther King
Krankenhaus eingeliefert wurde. Eine Cousine von Villagomez in
Bethesda versuchte sich einzuschalten, musste jedoch feststellen,
dass sie nicht in der Lage war, die Ärzte angesichts
religiöser Einwände zu dem Eingriff zu überreden.
Somit kam es so weit, dass eine bolivianische Einwandererfamilie
einen Konflikt zu verkörpern begann, der die evangelikale Sekte
verfolgt, eine Auseinandersetzung zwischen tiefverwurzeltem
religiösen Glauben und einer weit verbreiteten Verfahrensweise
der modernen Medizin. Während der Ehemann von
Villagomez darauf besteht, die Glaubensgrundsätze des
Ehepaares aufrecht zu halten, stellt ihre Cousine die in der Sekte
seit langem bestehenden Doktrin eines Verbotes der Aufnahme
von Blut, die von den Anhängern so verstanden wird, dass
sie verschiedene Arten von Bluttransfusionen einschließt,
in Frage.
Villagomez, die 1991 in die Vereinigten Staaten kam, ist eine
von Dutzenden Menschen, die Kritiker als "Opfer" der Sektenpolitik
gegen Bluttransfusionen bezeichnen. Die in Brooklyn beheimatete
Wachtturm Bibel- und Traktat - Gesellschaft, wie die offizielle
Bezeichnung der Gruppe lautet, sagt, dass sich das Verbot
auf ein "biblisches Gesetz" stützt und dass Transfusionen
nicht nur spirituell schädlich sind sondern auch mit einem
großen körperlichen Risiko behaftet sind. Die Gesellschaft,
die nach ihren Angaben mehr als 5 Millionen Anhänger
weltweit und mehr als 1 Million in den Vereinigten Staaten aufweist,
argumentiert, dass Tausende von Menschen sich Krankheiten wie
AIDS, Hepatitis und Syphilis aufgrund von "verunreinigtem Blut"
zuziehen würden.
Hätte sie die Bluttransfusion in den ersten zwei oder
drei Tagen erhalten, wäre sie inzwischen schon wieder nach
Hause entlassen worden, sagte die Cousine von Villagomez,
Myriam Collyns, die hier für den Internationalen
Währungsfond arbeitet. Während ihrer Reise nach
Los Angeles, um ihre Verwandte zu besuchen, sagte sie, die
Ärzte hätten ihr gesagt, dass Villagomez "irreversible"
Lungenschäden davongetragen hätte und dass sie
falls sie das übersteht, voraussichtlich den Rest ihres Lebens
auf ein Beatmungsgerät angewiesen sein werde.
In einem Brief an Milton Henschel, dem Präsidenten der
Wachtturm-Gesellschaft, sagte Collyns, dass Villagomez am 16.
Dezember krank wurde und am nächsten Tag ein Nierenversagen
auftrat, ihr Ehemann sie aber nicht ins Krankenhaus brachte. Statt dessen
brachte er sie dazu, eine Vollmacht zu unterschreiben, in der sie jede
medizinische Behandlung mit Blut oder Blutprodukten ablehnte, sagte
Collyns. Erst am 18. Dezember, als ihre Cousine kaum noch atmen konnte,
holte ihr Mann, Freddy Villagomez, die Sanitäter, sagte Collyns.
Das Krankenhaus verlangt, dass Ärzte in solchen
Fällen den Wunsch der Patienten respektieren, und
Villagomez war nicht mehr in der Lage, ihre Entscheidung zu
revidieren, da sie ohnmächtig geworden war.
Ironischerweise hätte nach dem Gesetz nur ihr Ehemann, der
eine frühere Behandlung verhindert hatte, ihre Anweisung
ändern und der Behandlung, die ihr Leben retten könnte,
zustimmen können, schrieb Collyns an Henschel. Er ist jedoch
ein überzeugter und getreuer Anhänger von Ihnen.
Ich bin mit Rosario aufgewachsen, und jeden Tag habe ich ihre
Grosszügigkeit anderen gegenüber bewundert,
fügte sie hinzu. Der Gott, nach dem sie gesucht hat, ist
ein Gott der Liebe, der Fürsorge, der Grosszügigkeit
und Vergebung. In Ihrer Organisation hat sie jedoch einen Gott
des Hasses und der Rache gefunden. Wollte sie, dass ihr Leben
so enden sollte?
Als Antwort erhielt Collyns einen nicht unterzeichneten Brief
des Krankenhaus-Verbindungskomitees der Gesellschaft. Er
betonte, dass Jehovas Zeugen, Operationen durchführen
lassen und sagte aus, dass solche Prozeduren, wie Gallenblasenoperationen
routinemäßig ohne Bluttransfusion durchgeführt
werden. Er besagte, dass Villagomez gegenwärtig ein
synthetisches medizinisches Medikament erhielte, das die Produktion
roter Blutkörperchen anregt.
Demnach verhält es sich nicht so, dass der Glaube
der Zeugen Jehovas, kein Blut anzunehmen, ihre Gesundheit
gefährdet und lebensnotwendige Behandlungen verhindert
hat, sagte der Brief.
Collyns sagte jedoch, dass die Ärzte ihr gesagt hätten,
die im Brief erwähnten alternativen Behandlungsmethoden
seinen zwar hilfreich, aber unzureichend, um die Lunge ihrer Cousine
zu retten.
Freddy Villagomez, 42, sagte, er hätte die Einlieferung seiner
Frau in das Krankenhaus verzögert, da er sich vor einer
Operation fürchtete - nicht aus religiösen Gründen,
sondern weil er vor Jahren in Bolivien schlechte Erfahrungen mit Operationen
gemacht hatte.
Meine Frau hatte nie klar erkannt, dass es so schlecht um sie
stand, sagte er. Manchmal machen wir Menschen Fehler .... Es ist
der Wunsch meiner Frau und auch mein eigener, dass sie weiterlebt,
aber wir möchten auch Jehova gehorchen. Ich stehe nur meiner
Frau bei, während sie bewusstlos ist. Ich muss sicherstellen,
dass ihr Wunsch respektiert wird.
Das Paar lernte sich in Nordvirginia kennen, wo Freddy Villagomez
17 Jahre lang gelebt hatte, nachdem er von Bolivien eingewandert war.
Kurz nach ihrer Hochzeit in Fairfax vor vier Jahren zogen sie nach
Los Angeles um, wo sich Villagomez selbständig machte.
James N. Pellechia, ein Sprecher der Wachtturm-Gesellschaft,
sagte, dass der Glaube der Sekte nicht für die Verzögerung,
bis Villagomez ins Krankenhaus eingeliefert wurde, verantwortlich
zu machen ist. Das seit langem praktizierte Verbot von Bluttransfusionen,
so fügte er hinzu, gründet sich auf Bibelstellen wie
die in der Apostelgeschichte, die lautet, sich von Blut und von
Erwürgtem und von Hurerei [zu enthalten].
Kritiker des Verbotes sagen jedoch, dass die Gesellschaft ihre
Blutdoktrin ändern könnte, wenn sie es nur wollte. Eine
internationale Gruppe, Watchtower Victims Memorial, bemerkt dazu,
dass die Sekte vormals Organtransplantationen verboten hatte, indem
sie sie in der Wachtturm-Literatur als "Kannibalismus" bezeichnet
hätte, sie aber jetzt zulässt.
© 1999
The Washington Post Company
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Verdächtigter verweigert gemäß Angaben der Polizei Blut und stirbt
von ERICA BESHEARS
The Charlotte Observer (North Carolina)
Mittwoch, den 19. April 2000
NEWTON -- Ein Mann aus Newton, der seine Frau angeschossen hatte, bevor er
selber von der Polizei angeschossen wurde, verweigerte nach Angaben der Polizei
eine Bluttransfusion, bevor er verstarb.
Obwohl die Verletzungen von Robert Avery Graham, 38, ursprünglich als
nicht lebensbedrohlich beschrieben wurden, starb er am Sonntag Nachmittag. Vertreter
des Catawba Memorial Hospital gaben bisher entsprechend den Richtlinien der
Vertraulichkeit von Patientendaten keine näheren Informationen frei.
Grahams Frau, Sherry, 38, war nach Angaben von Vertretern des Wake Forest
University Baptist Medical Center am Dienstag noch in kritischer Verfassung.
Ihr Leben hängt an einem seidenen Faden, sagte Sherry Grahams Vater,
Willie Duncan. Sie kämpft um ihr Leben. So lange sie die Kraft zum Kämpfen
aufbringt, wird sie überleben.
Am Samstag hatte Robert Graham seine Frau angeschossen und anschließend
auf die Polizei geschossen, bevor die Beamten auf ihn schossen.
Beide Grahams verweigerten nach Angaben der Familie und der Polizei eine
Bluttransfusion, da Transfusionen den Glaubensgrundsätzen von Zeugen
Jehovas widersprechen.
Jehovas Zeugen lehnen gemäß den Informationen der Kirche Bluttransfusionen
ab, aufgrund des biblischen Gebotes in der Apostelgeschichte, sich des Blutes zu enthalten
sowie von Passagen in Genesis, Deuteronomium und Levitikus. Jehovas Zeugen ersuchen
um eine Anwendung von blutlosen alternativen medizinischen Behandlungen einschließlich
Salzlösungen, die das Blutvolumen vergrößern. Sie wollen nicht sterben,
sagte Doug Menner, ein nationaler Sprecher der Kirche. Die Kirche bemüht sich nach
seinen Angaben, Ärzte über die neuesten blutlosen Techniken zu informieren.
Salzlösungen erhöhen nicht die Sauerstoffkonzentration im Blut, sagte Dr.
Joseph Vogel, der Pathologe, der Robert Graham untersuchte. Nach einem massiven
Blutverlust geht auch die notwendige Kapazität für den Sauerstofftransport
verloren, sagte Vogel. Ein Verletzter hat aufgrund des Heilungsprozesses einen hohen
Sauerstoffbedarf. Wahrscheinlich konnte er diesen Bedarf einfach nicht mehr decken.
Vogel äußerte sich nicht zur genauen Todesursache.
Graham war kein Zeuge Jehovas, aber seine Frau, Sherry, gehört der Kirche
an. Wahrscheinlich lernte er einige dieser Vorstellungen durch den Umgang mit
seiner Frau kennen.
Sherry Graham verweigerte ebenfalls eine Bluttransfusion, sagte Duncan, der sich mit Zeugen
Jehovas befasst hat. Er erklärte die Entscheidung seiner Tochter: Das eigene Blut ist
ein Erbe deiner Mutter und deines Vaters. Wenn man (eine Transfusion erhält), gibt man das preis.
Die Polizei von Newton erreichte das Haus an der Mount Olive Church Road um 0:20 am
frühen Sonntag morgen, sagte der Polizeichef David Dial. Sherry Graham lag auf dem
Küchenboden. Sie war angeschossen, aber bei Bewusstsein. Sie identifizierte ihren
Ehemann als den Täter und beschrieb sein Fahrzeug, sagte die Polizei.
Ein Angestellter vom Eastway Foods Lebensmittelgeschäft hörte die
Fahndungsmeldung über seinen Radioscanner und benachrichtigte die Polizei davon, dass
sich der Mann in seinem Laden aufhält.
http://www.charlotte.com/observer/local/pub/shooting0419.htm
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Transfusion verweigert - Frau stirbt
Bari (rh/AGI) - Die
religiöse Überzeugung ihres Mannes wurde einer Frau in
Apulien gestern zum Verhängnis. Nachdem sie ein totes Kind zur
Welt gebracht hätte, verletzte sich die Frau in ihrer
Verzweiflung am Arm. Wegen des starken Blutverlusts fiel die Frau
schon nach kurzem ins Koma. Nur eine sofortige Bluttransfusion
hätte ihr noch helfen können. Nach Angaben der Ärzte
verweigerte ihr Mann, ein Mitglied der Zeugen Jehovas, aber aus
religiösen Gründen seine Zustimmung zur Transfusion. Noch
bevor eine gerichtliche Verfügung erwirkt werden konnte, verstarb
die Frau.
aus
Dolomiten online vom 30.12.1999
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Wieder bevorzugt ein Zeuge den Schöpfer vor der Medizin
von ADRIAN McGREGOR
22. Dezember 1998
Eine 18 Jahre alte Zeugin Jehovas, die eine Bluttransfusion
abgelehnt hatte, starb in einem Krankenhaus in Brisbane nachdem
eine Arterie in ihrem Bein - ein seltenes Vorkommnis - geplatzt war.
Sie ist die zweite Person, die in den vergangenen vierzehn Tagen
als Zeuge Jehovas nach einer abgelehnten Bluttransfusion im Princess
Alexandra Krankenhaus gestorben ist.
Die erste, eine 26 Jahre alte verheiratete Frau starb in der
urologischen Abteilung des Krankenhauses, nachdem sie an einer
chronisch fortschreitenden Nierenkrankheit gelitten hatte.
Die Ärzte am Princess Alexandra Krankenhaus sagten
gestern, dass der Teenager aus Brisbane, Tully Ioannides aus Bethania,
heute noch am Leben sein könnte, wenn sie einer Bluttransfusion
zugestimmt hätte. Freunde sagten, dass Ms. Ioannides, als ihr
gesagt wurde, dass ihr Leben auf dem Spiel steht, geantwortet
hätte: Das geht in Ordnung, es gibt schlimmere Dinge als
Sterben.
Ms. Ioannides starb am Samstag Morgen unter emotionalen
Szenen, während ihre Familie, ihre Freunde und 20 junge
Leute aus ihrer Versammlung am Krankenbett Gitarre spielten
und Hymnen sangen.
Ihr Vater, Nick Ioannides und ebenfalls ein Zeuge Jehovas,
sagte: Es war schön, es war unglaublich, aber es war
auch herzzerreißend. Die gesamte Station stand still,
selbst das medizinische Personal hatte Tränen in den
Augen.
Aber ihre Mutter, eine nicht praktizierende Zeugin, sagte:
Für viele Menschen wird das nie irgend einen Sinn ergeben.
Ich musste tun, was meine Tochter wünschte, aber ich muss
das Krankenhaus beschuldigen. Meine Tochter begibt sich mit
einem kleinen Problem ins Krankenhaus und daraus erwächst
eine Tragödie.
Aber der Direktor des Krankenhauses, Michael Cleary, sagte,
dass das Vorkommnis außerordentlich selten ist. Er sagte:
In unseren kurzfristig angestellten Recherchen haben wir keinen einzigen
Fall gefunden, in dem vorher jemals bei einem jungen Menschen
ein solches Problem, ein geplatztes Aneurisma in ihrer Beinarterie,
aufgetreten war.
Ms. Ioannides, eine Kellnerin in einem Café, wurde
letzten Mittwoch um 21:20 in das Logan Krankenhaus, in einem
südlichen Vorort Brisbanes, eingewiesen, nachdem sie in
ihrer Wade eine Schwellung bemerkt hatte.
Dr. Cleary sagte, die Mitarbeiter im Logan Krankenhaus
hätten zuerst eine tiefe Venenthrombose vermutet, ein
Pfropf, der sich loslösen und unter lebensbedrohlichen
Auswirkungen in die Lunge geschwemmt werden könnte.
Nachdem Ms. Ioannides um 20:30 am Donnerstag in das Princess
Alexandra Krankenhaus verlegt worden war, identifizierten
Radiologen das wirkliche Problem als ein geplatztes Aneurysma.
Im Verlauf des Freitag Nachmittag bestand das Blutvolumen
von Ms. Ioannides nur noch aus einem Liter an roten
Blutkörperchen und vier Litern Plasma, im Vergleich zum
Normalfall mit einem Verhältnis von drei Litern roten
Blutkörperchen und zwei Litern Plasma.
Sie hatte eine Riesenmenge an Blut verloren, die sich in ihr
Gewebe im Bein ergossen hatte, und ohne eine Transfusion konnten
die Ärzte ihr nur eine sehr zurückhaltende Prognose
stellen, sagte Dr. Cleary.
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Zeugin Jehovas stirbt nach einer verweigerten Bluttransfusion
12 Dezember 1998 von AAP
Ärzte mussten letzte Woche hilflos zusehen, wie
eine kranke Frau im Princess Alexandra Krankenhaus starb,
da ihr ihre Religion Bluttransfusionen verboten hatte.
Das Krankenhaus-Verbindungskomitee-Mitglied Dale Irwin
sagte, die 26-jährige hätte eine medizinische
Vorausverfügung unterschrieben, die besagte, dass sie
weder eine Bluttransfusion noch sonstige Blutprodukte
wünsche.
Alle getauften Zeugen Jehovas tragen eine medizinische
Vorausverfügung/ Notfallkarte bei sich, die ihren
ausdrücklichen Wunsch dokumentiert, kein Blut
und keine Blutprodukte zu erhalten und sie ist von ihm
selbst und von zwei Zeugen unterschrieben, wodurch es
zu einem juristisch einwandfreien Dokument wird, sagte Irwin.
Mitarbeiter des Krankenhauses verweigerten gestern jeden
Kommentar zu dem Fall und sagten, die Familie der toten Frau
hätte sich absolute Anonymität erbeten. Nach
dem Glauben der Zeugen Jehovas entspricht eine Bluttransfusion
dem Essen von Blut, was im Bibelbuch Genesis verboten wurde.
Jehovas Zeugen ist es darüber hinaus verboten, ihr
eigenes Blut vor einer Operation zu lagern.
Ein Mitglied der Glaubensgemeinschaft, das einer
Bluttransfusion für sich oder für eines seiner
Familienmitglieder zustimmt, wird von der Kirche dafür
ausgeschlossen, sagte die Internetseite der Kirche.
Die Präsidentin der australischen medizinischen
Vereinigung von Queensland, Dr. Dana Wainwright sagte,
der Fall in Brisbane wäre eine Tragödie für
die Familie der Frau und für das medizinische Personal,
das sie behandelt hatte.
Es fällt sehr schwer zuzusehen, wie jemand stirbt,
wenn eine Behandlung das Leben erhalten hätte, sagte sie.
Wir versuchen, so oft es geht, Leben zu retten.
Dr. Wainwright sagte, wenn ein Patient aus medizinischen
Gründen eine Behandlung verweigere, müsse jede
Anstrengung unternommen werden, um sicherzustellen, dass
dies dem gegenwärtigen Willen des Patienten entspricht.
Wir haben das Recht des Patienten, eine Behandlung oder
ein Verfahren zu erlauben oder abzulehnen, zu respektieren, sagte
sie.
Wenn wir das nicht tun, können wir wegen
Körperverletzung angeklagt werden.
Dr. Wainwright sagte, blutfreie Produkte könnten den
Blutdruck eines Patienten für begrenzte Zeit aufrecht erhalten,
aber es gäbe keine blutlosen Produkte, die dazu verwendet werden
könnten, in Fällen von schwerem Blutverlust das verlorene
Blut zu ersetzen.
Der Tod der Frau in Brisbane kam zur gleichen Zeit, als eine Frau
aus Melbourne gegen einen Gerichtsbeschluss Rechtsmittel einlegte,
der sich über ihre Verweigerung einer Bluttransfusion hinwegsetzte.
Bei der 21 Jahre alte Frau begannen nach der Geburt ihres ersten
Kinds früher in diesem Jahr Komplikationen aufzutreten.
Als sie bewusstlos im Krankenhaus lag, erwirkte ihr Ehemann einen
Gerichtsbeschluss, der es ihm erlaubte, sich über ihre Wünsche
hinwegzusetzen.
Die Frau sucht nun um Erlaubnis, den Fall mit dem Einwand vor den
Obersten Gerichtshof zu bringen, die Entscheidung, ihrem Mann das
gesetzliche Sorgerecht zu übertragen, hätte ihr Recht auf
Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit nicht
genügend berücksichtigt.
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Opfer verweigert Transfusion und stirbt
4. Dezember 1998
© The Associated Press
POMONA, Calif. (AP) -- Eine Zeugin Jehovas, die schwer
verletzt worden war, als sie von einem Auto angefahren wurde,
verweigerte eine Bluttransfusion und starb, der
mutmaßliche Täter wird jetzt des Mordes
angeklagt.
Die Jury wird abwägen, ob Keith Cook oder aber ihre
religiöse Überzeugung für Jadine Russells
Tod verantwortlich zu machen sind.
Die Jury kann Cook nur dann des Mordes oder Totschlages
freisprechen, wenn sie befindet, dass die Weigerung, eine
Bluttransfusion zu erhalten, ihre einzige Todesursache gewesen
war, sagte der Staatsanwalt Larry Larson in seiner
Eröffnungserklärung.
Dies ist ein faszinierender Fall für die Suche nach der
Ursache, fuhr Laurie Levenson fort, der stellvertretende Dekan
der juristischen Fakultät von Loyola. Tötete der
Angeklagte die Frau, oder führte sie selbst ihren Tod
herbei?
Mrs. Russell stand zusammen mit ihrer Tochter und zwei
Polizisten am 7. März an der Straßenseite in der
Nähe ihres liegengebliebenen Fahrzeuges, als Cook
mutmaßlich in das Fahrzeug und die Gruppe raste.
"Kein Blut!" rief Mrs. Russell den Sanitätern und
Ärzten wenigstens zehn mal zu, sagten Verwandte. Sie
war so unerbittlich, dass sie sich sogar aufrichtete und die
intravenöse Kanüle herauszuziehen versuchte,
sagten sie.
Der Verteidiger Charles Unger sagte, er werde dafür
kämpfen, eine Verurteilung aufgrund der weniger
schwerwiegenden Anklage des Fahrens unter Alkoholeinfluss
zu erhalten.
Die Hauptfrage hier ist die getroffene Entscheidung und
die Verantwortung, sagte Unger der Jury. Menschen sind
frei, ihre religiöse Entscheidung zu treffen, und sie
haben Religionsfreiheit, aber wenn sich das auf andere
auswirkt, dann müssen hier Grenzen gezogen werden.
Ein Arzt der Notaufnahme sollte bezeugen, dass Mrs. Russell
das Risiko anerkannte, das sie auf sich nahm, als sie sagte,
wenn es die Zeit für mich ist zu gehen, dann ist es
meine Zeit zu gehen.
Cook, ein 32 Jahre alter Automechaniker hatte sich auf
einer Party betrunken, war mit einem weiteren Gast in Streit
geraten und hatte die Party trotz der Versuche von Freunden,
ihm den Schlüssel wegzunehmen, verlassen, sagte der
Staatsanwalt. Cooks Alkoholspiegel betrug das doppelte der
gesetzlichen Promillegrenze und er befand sich wegen einer
Verurteilung im Jahre 1996 wegen einer Trunkenheitsfahrt
auf Bewährung.
Ihm waren die Gefahren des Trinkens bewusst, aber es
war ihm egal, sagte Larson. Darauf gründen wir den
Vorwurf der groben Fahrlässigkeit und des Vorsatzes,
der zu Mord führte.
AP-NY-12-03-98 1650EST
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Zeugin Jehovas verblutet nach der Entbindung
(London) The Daily Telegraph 5. Februar 1993
von Michael Smith
Eine Zeugin Jehovas verblutete nach der Entbindung von ihrem
zweiten Sohn, weil sie religiöse Grundsätze davon abhielten,
eine Transfusion zu erlauben.
Mrs. Yvonne Leighton, 28, und ihr Ehemann, Gordon, hatte Papiere
unterzeichnet, in denen Mitarbeitern des Krankenhaus die Erlaubnis
verweigert wurde, ihr Blut zu verabreichen.
Ärzte mussten hilflos mit ansehen, wie sie während einer
einfachen Operation für neue Mütter verblutete, nur 10 Tage,
nachdem ihr Sohn geboren worden war.
Sie starb im Verlauf einer sich über mehrere Stunden erstreckenden
Zeitspanne, in denen Mr. Leighton und andere Verwandte
an ihrer Seite im allgemeinen Krankenhaus in Sunderland, Tyne and Wear, ausharrten.
Ein Sprecher des Krankenhauses sagte: Sie war zum größten
Teil bei Bewusstsein, aber sie verweigerte eine Transfusion. Ihr wurden
Alternativen zu Blut verabreicht, aber wenn man so leidet, braucht man Blut.
Sie war darauf vorbereitet, allem zuzustimmen, außer einer Bluttransfusion.
Ihre Mitgläubigen waren so besorgt darum, sicherzustellen, dass die
Krankenhaus-Mitarbeiter ihrem Wunsch nachkommen, dass ein juristischer
Vertreter in das Krankenhaus geschickt wurde, um sicherzustellen, dass keine
Transfusion verabreicht wird.
Der Sprecher des Krankenhauses fügte hinzu: Es war nicht
nur für die Familie der Frau herzzerreißend, sondern auch
für die Ärzte und Krankenschwestern.
Mr. Leightons Bruder sagte letzte Nacht: Die ganze Familie ist sehr
erschüttert. Wir sind alle Zeugen Jehovas. Meinem Bruder wurde von
den Geistlichen der Kirche Trost gespendet, seitdem seine Frau gestorben ist.
Mr. Leighton befindet sich zusammen mit seinen ihn tröstenden
Verwandten in seinem Haus in Washington, Tyne and Wear.
Einer sagte: Gordon hat gerade seine Frau verloren, er ist mit einem Baby,
das er allein versorgen muss, zurück geblieben. Er ist völlig verzweifelt.
Er weiß nicht, was er tun soll. Sein Leben ist zerstört.
Mr. Ray Varty, ein Zeuge Jehovas und enger Freund von Herrn und Frau
Leighton, sagte letzte Nacht: Sie war eine sehr liebevolle Frau, die wir sehr vermissen werden.
Jehovas Zeugen ist es verboten, irgend eine Form menschlichen oder tierischen
Blutes in ihren Körper aufzunehmen. Ein Sprecher in ihrem Londoner Hauptquartier
sagte letzte Nacht, dass die Bibel wiederholt uns Menschen instruiert, kein Blut in
ihren Körper aufzunehmen.
Wir lehnen nicht medizinische Behandlungen im allgemeinen ab. Wir haben
starkes Vertrauen in die Medizin. Wir sehnen uns nicht nach dem Tod.
Mrs. Leighton, die auch eine sechsjährige Tochter hat, begab sich
am Mittwoch in das Krankenhaus, um eine Operation durchführen zu
lassen, die als Ausschabung bekannt ist. Sie beinhaltet, dass die Auskleidung
der Gebärmutter ausgeschabt wird, eine Operation, die gewöhnlich
durchgeführt wird, um die Ursache schwerer Regelblutungen zu behandeln
oder zu diagnostizieren.
Der Sprecher des Krankenhauses sagte: Sie ist sehr einfach und wird
jeden Tag durchgeführt. Die Folgen, keine Bluttransfusion zu erhalten,
wurden ihr und ihrer Familie bei drei Gelegenheiten erklärt.
Der Anästhesist versuchte die ganze Zeit, sie umzustimmen. Das
medizinische Team war verzweifelt.
Eine komplette medizinische Mannschaft war während ihrer
Behandlung anwesend, und es wurden alle notwendigen Schritte unternommen,
um sie zu retten, wobei wir ihren Wunsch und der ihrer Familie im Sinn behielten.
Es ist für das medizinische Personal eine sehr schwierige Situation. Wenn
sie ihr aber eine Transfusion gegeben hätten, hätten sie das Gesetz
gebrochen und sich der Körperverletzung schuldig gemacht.
Wir fühlen mit der Familie mit, aber dieser Vorfall wird der ganzen
Mannschaft ihr Leben lang in Erinnerung bleiben.
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