Das System ist angeklagt!

 


Der folgende Text ist Teil des Manifestes, das im Jahre 1975 anläßlich der

10. Politischen Akademie der AFP beschlossen wurde. Wir haben keine Zeile daran geändert. Überzeugen Sie sich selbst, wie weit es nach wie vor - leider! - Gültigkeit hat.

Wir senden Ihnen gern den vollständigen Text frei Haus.

Postkarte genügt!:

"Kommentare", Postfach 543, A-1171 Wien,


 

Was klagen wir an?

 

I.

Eine echte Demokratie wurde nie verwirklicht. Nicht die Wünsche des Volkes werden respektiert, nicht das Volk wird in grundsätzlichen Fragen angehört, sondern kleine Cliquen an der Spitze der Systemparteien und ihrer Institutionen regieren. Diese Cliquen sichern sich durch ein undemokratisches Wahlrecht, Sperrklauseln, Parteienfinanzierung aus Steuergeldern, Auswahl der Kandidaten, absolute Beherrschung aller Massenmedien, Diffamierung und Verleumdung systemkritischer Initiativen usw., vor einer Veränderung des Systems ab.

 

II.

Die Wirtschaft wurde vom System abhängig gemacht. Soweit sie nicht verstaatlicht ist, werden echte Leistungen - sowohl des Arbeitgebers als auch des Arbeitnehmers - steuerlich bestraft, eine Kapital- und Vermögensbildung unmöglich gemacht (es sei denn durch Betrug), Wirtschaftsförderung von Verbindungen oder Spenden abhängig gemacht, Kleingewerbetreibende systematisch vernichtet und eine gerechte Verteilung des Volkseinkommens auf der Basis der Leistung des einzelnen für die Gemeinschaft verhindert.

 

III.

Der Staat wurde in eine Verschuldung unerhörten Ausmaßes gebracht. Unter dem Vorwand des "Wohlfahrtsstaates" hat man ein System errichtet, bei dem die Ausgaben für diesen "Wohlfahrtsstaat" heute nur noch durch Schulden zu beschaffen sind und die Bezahlung der diversen Wahlköder morgen ungeklärt ist.

 

IV.

Die Bürokratie wächst ins unermeßliche. In dem Bestreben, möglichst viele Menschen systemabhängig zu machen, wurde ein Beamtenapparat aufgebläht, der bereits jetzt den größten Teil des Steueraufkommens frißt.

 

V.

Der derzeitige Wohlstand ist fragwürdig und vor allem nicht von diesem System geschaffen. Ein fleißiges, arbeitsames, intelligentes und sparsames Volk schafft die Werte, welche das System für sich verwendet und damit seine Apparate und Wahlkämpfe bzw. seine Propagandawalzen schmiert. Für der Allgemeinheit dienende Werke wird das ausgegeben, was übrig bleibt, denn alles kann ja nun nicht für Systeminteressen verbraucht werden. Aber selbst bei der Vergabe dieser Arbeiten herrschen Korruption und Systeminteressen vor. Alle Aufwendungen werden aber nicht nur von den Steuergeldern des arbeitenden Teils des Volkes bezahlt, sondern auch von den Spareinlagen, die Jahr für Jahr an Wert verlieren.

VI.

Kulturell leben wir von den in der Vergangenheit geschaffenen Werte bzw. von steuerlich finanzierten Prestigeunternehmen. Eine winzige Gruppe systemtreuer Afterkünstler wird ausgehalten: schöpferisches Künstlertum nicht gefördert bzw. abgewertet.

....

 

X.

Durch eine pausenlose Berieselung mit der Systempropaganda und die Ablenkung gelegentlich ausbrechender Empörung auf nebensächliche Dinge wurde eine weitverbreitete Einstellung des "Es nützt sowieso nichts" erzeugt, ein Aufgeben kritischen Denkens oder des festen Willens, erkannte Mißstände auch zu ändern. Diese Propaganda wird notfalls durch brutale, kalte Unterdrückung, durch Drohungen, Diffamierungen und Verleumdungen unterstützt.

 

 

XV.

Die wirkliche Unabhängigkeit des Landes, welches ausschließlich auf eigener Leistung, eigenen Bodenschätzen, sparsamster Verwendung übernommener und erarbeiteter Werte sowie auf der Bereitschaft zur Verteidigung dieser basieren kann, wurde durch internationale Verschuldung und wirtschaftliche Abhängigkeit preisgegeben.

...

XVIII.

Nicht die Qualität und Beständigkeit wurde zur Richtschnur für das Lebende und zu Schaffende erhoben, sondern Billigkeit und Wegwerfdenken. So richtet sich nicht nur die Wirtschaft nach diesen Grundsätzen, sondern auch der Lebensstil des einzelnen, so ist aber auch dieses System ein Wegwerfsystem, seine Träger Wegwerffiguren und seine Politiker jederzeit auswegsel- und wegwerfbar - wenn auch mit Pensionsberechtigung.

 

XIX.

Der Bauer wird immer mehr zum Nahrunsmittelproduzenten abgewertet, dem seine volle und wirkliche Leistung nicht abgegolten wird. Vielmehr wird er dazu angehalten, seine Arbeit für die Gemeinschaft aufzugeben. So wie der Bauer wird jeder für dumm angesehen, der bereit ist, für wenig Geld viel zu leisten.

 


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